#Interview
“Ohne CTO zu gründen war einer der folgenschwersten Fehler”
Wie starten ganz normale Gründerinnen und Gründer so in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag? Wie schalten junge Unternehmerinnen und Unternehmer nach der Arbeit mal so richtig ab und was hätten die aufstrebenden Firmenlenker gerne gewusst bevor sie ihr Startup gegründet haben? Wir haben genau diese Sachen abgefragt. Dieses Mal antwortet Thomas Rüdel von Kauz. Das Startup aus Düsseldorf setzt auf Chatbot-Anwendungen.
Wie startest Du in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag?
Ich fahre ins Büro (als einer der wenigen bei Kauz gehe ich fast immer ins Büro). Ich versuche, ein, zwei wichtige Dinge zu erledigen und mir einen Überblick über den Tag zu verschaffen, dann gehe ich erstmal 20 Minuten an der Düssel spazieren. Dabei sortiert sich alles noch einmal und meistens kommen mir auch ein bis zwei gute Ideen.
Wie schaltest Du nach der Arbeit ab?
Hmmh, schwierig :-). Essen, ein Buch lesen, einen Film gucken.
Was über das Gründer:innen-Dasein hättest Du gerne vor der Gründung gewusst?
Dass um 4 Uhr Aufwachen und über offene Rechnungen nachdenken keinen Spaß macht.
Was waren die größten Hürden, die Du auf dem Weg zur Gründung überwinden musstet?
Das war eigentlich kein Problem.
Was waren die größten Fehler, die Du bisher gemacht hast – und was hast Du aus diesen gelernt?
Puuh – ich habe so viele gemacht… Ohne CTO zu gründen war wohl der erste und einer der folgenschwersten Fehler. In der Anfangszeit nicht genug genetzwerkt. Zu leichtfertig das Geld ausgegeben.
Wie findet man die passenden Mitarbeiter:innen für sein Startup?
Auch ein ganz schwieriges Thema. Weiß ich bis heute nicht. In der Regel stellt es sich erst nach längerer Zeit heraus, ob jemand wirklich gut zu uns passt und umgekehrt. Im Recruiting kann man eigentlich nur die rausfiltern, die sicher nicht passen. Und selbst das macht man oft falsch, wenn man gerade dringend jemanden braucht.
Welchen Tipp hast Du für andere Gründer:innen?
Versucht so viel wie möglich, von Ratschlägen und Erfahrungen anderer zu profitieren. Aber übernehmt nie etwas, ohne ganz sicher zu sein, dass es für euch und euer Startup richtig ist. Es hängt alles von den konkreten Umständen ab.
Ohne welches externes Tool würde Dein Startup quasi nicht mehr existieren?
Es gibt im Grunde für jedes Thema mehrere Tools.
Wie sorgt Ihr bei Eurem Team für gute Stimmung?
Das machen die Leute schon selbst. Eigentlich muss man nur ab und zu freie Tage dafür einrichten (Strategietag, Hackathon, “Creating energy by wasting time together”)
Was war Dein bisher wildestes Startup-Erlebnis?
In den ersten zwei Jahren in Dauerschleife: Jedesmal wenn wir das Büro zu einem Kundentermin verließen, saß unser Techie noch daran, die Demo zum Laufen zu bringen. Wenn wir beim Kunden ankamen, lief sie – hoffentlich. Oder wir mussten die Intro noch etwas in die Länge ziehen. Oder es aufs Internet schieben…
Tipp: Wie sieht ein Startup-Arbeitsalltag aus? Noch mehr Interviews gibt es in unserem Themenschwerpunkt Gründeralltag.