#DHDL
Betula Natura, Nutriomix, ByeByeToe, peers, Avoocadoo treten vor die Löwen
In der fünfzehnten Staffel der erfolgreichen Vox-Gründershow “Die Höhle der Löwen“ (DHDL) wittert das mehrköpfige Löwenrudel wieder fette Beute. Die Jury besteht in dieser Staffel aus der Familien-Löwin Dagmar Wöhrl, dem Sales-Löwen Carsten Maschmeyer, dem Regal-Löwen Ralf Dümmel, dem Pharma-Löwen Nils Glagau, der Venture-Capital-Löwin Janna Ensthaler und dem Produkt-Löwen Tillman Schulz sowie der neuen Diversity-Löwin Tijen Onaran.
Die DHDL-Startups der Woche
Betula Natura aus Konstanz
In der dritten Folge traut sich die jüngste weibliche Gründerin in der Geschichte von “Die Höhle der Löwen” vor die Investorinnen und Investoren. Mit gerade einmal 16 Jahren präsentiert Valeria Weingardt ihre Zahnbürstenhülle aus Birkenrinde. Diese verfügt über antibakterielle Eigenschaften und gilt damit als nachhaltige Plastikalternative. Bereits mit zwölf Jahren hat Valeria die Frage beschäftigt, wie man besser mit dem Planeten umgehen und wie man Müll vermeiden kann. Besonders auf Reisen hat sie geärgert, dass sie keine umweltfreundliche Aufbewahrungsmöglichkeit für ihre Zahnbürste fand: “Es gab nur Hüllen und Clips aus Plastik. Doch bekanntlich vermehren sich Bakterien in Plastik sehr, sehr schnell.” Mit der Birkenrinde hat sie eine Alternative gefunden: “Sie ist von Natur aus antibakteriell, wasserabweisend, atmungsaktiv und sehr pflegeleicht.” Nachdem sie ihren Grundstoff gefunden hatte, gründete sie Betula Natura und entwickelte ihr erstes Produkt. “Im Schülerlabor der Uni Konstanz habe ich eine ganz kleine Studie durchgeführt. Bereits nach einigen Stunden konnte man sehen, dass die Zahnbürste, die in meiner Birkenhülle aufbewahrt wurde, 40-Mal weniger Bakterienkolonien auf sich hatte als die Zahnbürste in einer Plastikhülle”, so die 16-Jährige. Für die Zahnbürstenhülle aus Birkenrinde bekommt sie von ihrem Zulieferer unbehandelte Rinde. Diese wird in Form gestanzt und die Stanzlinge vernäht sie zusammen mit ihrer Mutter an der der Nähmaschine. Hundertprozentige Unterstützung bekommt Valeria bereits von ihrer Mutter, doch jetzt ist die Junggründerin auf der Suche nach einer Unterstützung von einer Löwin oder einem Löwen. Für 60.000 Euro bietet Valeria 20 Prozent ihrer Firmenanteile an Betula Natura.
Nutriomix aus Biberach
Christof Schlindwein (35) und Aziz Cayli (58) präsentieren das Ergebnis von 25 Jahren Zellforschung in Form einer Software für Nährstoffoptimierung. Täglich nimmt der Mensch durch seine Nahrung Nährstoffe auf, darunter Vitamine, Mineralien und Spurenelemente. Welche Nährstoffe elementar wichtig sind und das Zellleben verlängern können, hat der promovierte Bio-Technologe Aziz Cayli über 25 Jahre lang erforscht: “Es kommt nicht auf einen einzigen Nährstoff an, auch nicht zwei oder drei. Eine Zelle benötigt alle bekannten 58 Nährstoffe in einem balancierten Verhältnis zueinander. Nur dann kann sie bis zu fünffach mehr Energie produzieren. Und sie kann tatsächlich doppelt so lang leben.” Laut des 58-Jährigen, sollte das der Mensch tagtäglich zu sich nehmen – am besten durch natürliche Lebensmittel ohne Chemie und ohne Nahrungsergänzungsmittel. “Unsere Ziele: Einerseits natürliche Lebensmittel, die richtig gut schmecken. Andererseits balancierte Nährstoffprofile”, so Christof Schlindwein. Dazu hat der Mathematiker einen Algorithmus entwickelt. Die Software analysiert die Ausgangsrezeptur nach den 58 Nährstoffen und das Ergebnis zeigt den sogenannte Nutriomix Balance-Score. Durch den hinterlegten Algorithmus wird eine neue Nutriomix-Rezeptur mit den ausbalancierten Nährstoffen angezeigt. “Sie macht unsere Ernährung ausgewogener mit ganz natürlichen Zutaten”, sagt der 35-Jährige. “Der Algorithmus ist auf jedes beliebige Gericht anwendbar, z.B. Pizza, Pasta und sogar Frühstückscerealien.” Die Vision der Gründer: ein volles Regal mit Nutriomix-optimierten Lebensmitteln. Das Geschäftsmodell: Kooperationen mit großen Lebensmittelherstellern, Optimierung derer Rezepturen und Verleihung eines Nutriomix-Siegels. Im Gegenzug gibt es eine Umsatzbeteiligung für das Unternehmen. Um ihre Ziele in die Tat umsetzen zu können, benötigen Christof Schlindwein und Aziz Cayli ein Investment von 500.000 Euro und bieten fünf Prozent der Firmenanteile an.
ByeByeToe aus München
Ob enge Leggins, Jumpsuits oder High-Waist-Hosen – sie alle können ungewollte und unbequeme Abzeichnungen im Schritt verursachen. “Ich habe einen String-Tanga entwickelt, der nicht nur das In-den-Schritt-Ziehen vermeidet, sondern auch noch saubequem ist”, präsentiert Marie Mueller ihr Produkt. Der ByeByeToe ist in der Mitte mit einem weichen Padding verstärkt und vermeidet so den “Cameltoe”-Effekt – so wird international umgangssprachlich die Verformung des Schritts bei der Frau benannt. Das Höschen besteht aus einer Mischung von Lycra und Polyamid. Das Material ist flexibel, robust, langlebig und dadurch nachhaltig. Die nahtlose Herstellung soll für einen optimalen Tragekomfort sorgen und damit nicht unter der Kleidung sichtbar sein. Marie Mueller: “Das erreichen wir durch die innovative Laser-Cut-Bonding-Technologie. Der Stoff wird mit einem Laser zurechtgeschnitten und die Nähte werden mit einer Klebe-Technologie verklebt.” Das soll das Nahtlos-Höschen festsitzend machen, es rollt nichts runter und es verrutscht nicht. Zudem möchte die ByeByeToe–Erfinderin ein weiteres Problem lösen: “Das Wundscheuern im Po-Bereich. Viele Frauen tragen deswegen keine Strings, weil es ihnen unangenehm ist.” Das Feedback ihrer Kundinnen ist positiv: “Ich bekomme fast jeden Tag Liebesmails von Mädels, die sich dafür bedanken, dass ich gleich mehrere Probleme auf einmal löse.” Mit ihren ByeByeToes stattet Marie Mueller u.a. deutsche Nationalteams im Beachvolleyball aus und auch Reiterinnen haben ihr Produkt entdeckt, “weil sie dadurch nicht mehr im Schritt wundgescheuert werden. Meine Zielgruppe umfasst alle Frauen, die Sport treiben, Frauen, die eine ‘Cameltoe’-Lösung und einen bequemen Tanga suchen.” Gemeinsam mit einer Löwin oder einem Löwen möchte die Gründerin den Unterwäsche-Markt revolutionieren. Für ein Investment von 100.000 Euro bietet sie zehn Prozent der Firmenanteile.
peers aus Aachen
Das Gründertrio rund um Julia Maria Hautumm (geb. Rüttgers) (31, CEO, Betriebswirtin), Sophie Schürmann (32, CEO, Psychologin) und Max Kirschning (29, CTO, Ingenieur) bietet psychologische Online-Gruppenkurse an, wobei Gleichgesinnte mithilfe eines KI-basierten Matchings zusammengebracht und von erfahrenen Psycholog:innen begleitet werden. In Deutschland leiden jährlich knapp 18 Millionen Menschen an einer klassifizierten psychischen Diagnose. “Das ist fast jeder Vierte und würde bedeuten, dass in dieser Runde mindestens zwei Personen vor uns schon einmal in dieser Situation waren”, erklärt Sophie Schürmann vor den Löwen. Das kann eine Depression, eine Angststörung oder ein Burnout sein. Doch darüber hinaus gehen viel mehr Menschen durch eine psychisch herausfordernde Lebenssituation, z.B. der schmerzliche Verlust eines Angehörigen, Beziehungsprobleme, Sorge um den Arbeitsplatz oder die Zukunft. “Damit sich Symptome erst gar nicht chronifizieren, wollen wir dort schon ansetzen”, sagt Sophie Schürmann. Schnelle Hilfe brauchen alle betroffenen Menschen. Doch die Realität sieht anders aus: nur wenig verfügbare Termine, Bürokratie und lange Wartezeiten von durchschnittlich neun Monaten. Um diese Versorgungslücke zu schließen, haben Julia Maria Hautumm und Sophie Schürmann peers. gegründet. “Eine digitale Plattform, die mithilfe unseres intelligenten Algorithmus’ deutschlandweit Gleichgesinnte verbindet. Wir matchen diese anhand von ihren Symptomen, ihrer Lebenssituation, aber auch ihren sozio-demografischen Daten”, erklärt Max Kirschning. Die Gruppen mit jeweils acht Personen erhalten in wöchentlichen Video-Sitzungen von erfahrenen Psycholog:innen Hilfe. Das aktuelle Angebot fokussiert sich auf depressive Stimmungen, Ängste, Stress und Beziehungen und soll sukzessive ausgebaut werden. Bevor die Löwinnen und Löwen ihre Fragen an das peers.-Team stellen, bringen sie selbst ihre ganz persönlichen Ängste und Sorgen auf Papier. Carsten Maschmeyer beispielsweise teilt seine Erfahrungen mit Burn-out, Tablettensucht und Depressionen: “Das Burn-out hat zu Schlafproblemen geführt, ich wurde mit falschen Medikamenten behandelt und dann war die Depression da. Mein Leben habe ich radikal ändern müssen. Nach einem Entzug und einer Therapie weiß ich jetzt, dass ich mich nicht an abgesessener Arbeitszeit orientiere, sondern an Ergebnissen. Heute steht für mich nicht nur die Arbeit im Fokus, sondern ich verbringe auch viel Zeit mit meiner Familie und Freunden.” Damit möglichst viele Menschen Hilfe finden, appelliert Gründerin Julia Maria Hautumn an die Löwen: “Wir glauben fest daran, gemeinsam sind wir weniger allein. Lasst uns eine starke Gemeinschaft bilden.” Für 400.000 Euro ist das Trio bereit, zehn Prozent ihrer Firmenanteile abzugeben.
Avoocadoo aus Stuttgart
Markus (44) und Sajda Kindler (43) lieben Avocados und damit sind sie nicht allein. “Weltweit ist sie unglaublich populär, denn sie ist der Innbegriff für gesunde Ernährung”, so der Gründer. Sie ist reich an Vitaminen und ungesättigten Fettsäuren. Zum Frühstück wird sie gerne auf Toast verzehrt. Dazu die Avocado teilen, den Kern entfernen, in einer Schale zerdrücken, mit Salz, Pfeffer und einem Spritzer Zitrone würzen. “Das ist allerdings recht aufwändig, nicht für unterwegs geeignet und auf Dauer etwas eintönig”, weiß Sajda Kindler aus eigener Erfahrung. Es gibt zwar unzählige Rezepte, aber bislang kaum ein Angebot für fertige Avocado-Produkte. Bis jetzt: Das Gründer-Paar möchte mit ihrem Startup Avoocadoo eine vielfältige Produktwelt erschaffen. Gestartet sind sie mit Bio-Smoothies in fünf verschiedenen Geschmacksrichtungen – sie sind vegan, kaltgepresst, ohne Hitze haltbar gemacht und ohne Zuckerzusatz. Aufgrund der positiven Resonanz möchten sie ihr Sortiment weiter ausbauen und präsentieren sechs weitere Prototypen von neuen Produkten. Für Kaffee- und Teeliebhaber haben sie kaltgebraute Avoccino, Avolatte oder Avochai kreiert. Außerdem gibt es Avocado-Desserts mit Kokos und Mandel und als Snack die Avocado-Fruchtdrops mit Avocado-, Mango- und Ingwer-Fruchtpüree. Weitere Produktentwicklungen hat das Gründer-Paar bereits in Vorbereitung. Ihr Ziel ist es nun, die Smoothies und ihre neue Produktpalette deutschlandweit im Handel zu platzieren. Dafür benötigen Markus und Sajda Kindler die Unterstützung einer Löwin oder eines Löwen und bieten für 150.000 Euro 15 Prozent ihrer Firmenanteile an.
Tipp: Alles über die Vox-Gründershow gibt es in unserer großen DHDL-Rubrik.
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