Traverdo bringt Nachhaltigkeit ins Reisegeschäft
Nicht nur im Kaffeebereich, auch darüber hinaus tut sich etwas im grünen Start-up-Markt. Nun erobert das Berliner Unternehmen Traverdo (www.traverdo.de) ein Segment, das in puncto Ökologie und Nachhaltigkeit noch sehr unterbelichtet ist: Reisen. Das junge Start-up bündelt “grüne” Urlaubstrips unterschiedlichster Anbieter und gibt Hilfen für den Vergleich. “Unser Ziel ist es, den nachhaltigen Tourismus als zeitgemäße Alternative zu konventionellen Reisen zu etablieren”, sagt Holger Haberstock, der Traveredo gemeinsam mit Jochen Zimmermann und Lucas von Fürstenberg gegründet hat. Die Plattform arbeitet anbieterunabhängig und kooperiert mit verschiedenen Ökotourismus-Verbänden und Gütesiegeln. Konkret bedeutet das für die angebotenen Reisen: “Anreise und Unterkunft sind möglichst klima- und umweltfreundlich gestaltet, die Anbieter vor Ort werden fair bezahlt, die regionale Entwicklung gefördert und lokale Ressourcen und Ökosysteme geschont. Wir legen außerdem großen Wert auf die kulturellen Gegebenheiten in den Partner-Ländern”, erklärt Haberstock. Schon über 160 Anbieter und 24 kooperierende Gütesiegel seien mit aufgesprungen.
Mit seinem Angebot liefert Traverdo einen wichtigen Beitrag zum wachsenden Öko-Bewusstsein. Und stößt dabei auch an seine Grenzen: Zwar werden viele der Fernreiseziele ohne Flug angeboten und sind damit ökologisch wertvoll. Urlauber werden aber kaum ohne Flug nach Zentralafrika, Australien oder Asien kommen. Können Fernreiseziele und Wintersporturlaube überhaupt jemals ökologisch vertretbar sein? Das Beispiel zeigt: Im Reisegeschäft treten die Schwierigkeiten verantwortlichen Handelns besonders deutlich hervor. Nachhaltig reisen ja – aber bitte nicht innerhalb Europas! Das Positive an Traverdos breiter Auswahl, die von Wellness- und Abenteuerurlauben bis hin zu spirituellen und kreativen Reisen reicht, ist dass der Öko-Reisemarkt so auch den “normalen” Tourismus erreicht und nicht in der Wandern-im-Erzgebirge-Schublade stecken bleibt. Es geht bei “grünen” Angeboten eben immer auch darum, ein Bewusstsein für die eigene Verantwortung zu schaffen und sein Verhalten zumindest zu verbessern, auch wenn man nicht sofort auf sein Fernreiseziel verzichten will.
Kategorien von interessant bis extravagant
Leider wird bei den angebotenen Reisen nicht auf den ersten Blick ersichtlich, was genau am jeweiligen Trip nachhaltig ist, sondern auf die Grundsätze des jeweiligen Reiseanbieters verwiesen. Wer die Sache ernst nimmt, muss sich also zunächst mit den kooperierenden Ökotourismus-Verbänden und Gütesiegeln beschäftigen. Dennoch: Sucht man nach einer naturverbundenen Reise, die Aspekte der Nachhaltigkeit beherzigt und trotzdem das “gewisse Etwas” bietet, wird man bei Traverdo fündig. Schon die unterschiedlichen Kategorien klingen interessant bis extravagant. Und auch wer sich vertieft mit dem Thema auseinandersetzen möchte, findet spannende Infos – zum Beispiel über die Ökohotels der Zukunft, die als Luftschiffe über den Dächern schweben oder auf dem Wasser schwimmen.
Artikel zum Thema
* Kaffee-Start-ups: Schwarze Bohnen bringen den Öko-Trend in Schwung