#Interview

“Am Ende ist das eigene Bauchgefühl meistens absolut richtig”

Gründeralltag - gibt es das überhaupt? "Nachdem die Kids in der Schule beziehungsweise im Kindergarten sind mit einer Tasse Kaffee am Schreibtisch. Dann werden erstmal Slack, E-Mails und die Shops gecheckt", beschreibt Marlena Hien, Gründerin von Bears with Benefits, ihrem Start in den Tag.
“Am Ende ist das eigene Bauchgefühl meistens absolut richtig”
Montag, 11. April 2022VonTeam

Wie starten ganz normale Gründerinnen und Gründer so in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag? Wie schalten junge Unternehmerinnen und Unternehmer nach der Arbeit mal so richtig ab und was hätten die aufstrebenden Firmenlenker gerne gewusst bevor sie ihr Startup gegründet haben? Wir haben genau diese Sachen abgefragt. Heute antwortet Marlena Hien, Gründerin von Bears with Benefits. Beim Unternehmen aus München finden Onliner:innen Nahrungsergänzungsmittel, die als Gummibärchen daher kommen

Wie startet ihr in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag?
Nachdem die Kids in der Schule beziehungsweise im Kindergarten sind mit einer Tasse Kaffee am Schreibtisch. Dann werden erstmal Slack, E-Mails und die Shops gecheckt.

Wie schaltet ihr nach der Arbeit ab?
Bei einem gemeinsamen Abendessen mit der Family und einer Serie. Aktuell zum Beispiel: Succession.

Was über das Gründer:innen-Dasein hättet ihr gerne vor der Gründung gewusst?
Dass es keinen Urlaub und keine Wochenenden mehr gibt – gar nicht, weil es zeitlich nicht möglich wäre, sondern weil einen das Unternehmen in Gedanken einfach immer begleitet. Die Plattitüde über “selbst und ständig” ist leider einfach wahr. Das hätte uns allerdings niemals von der Gründung abgehalten!

Was waren die größten Hürden, die ihr auf dem Weg zur Gründung überwinden musstet?
Anfangs die nötigen Partner von unserer Idee zu überzeugen. Am Anfang wurden wir oft nicht für voll genommen und abgewimmelt. Erst als wir erste Erfolge vorweisen konnten, fing man an, uns zuzuhören.

Was waren die größten Fehler, die ihr bisher gemacht habt – und was habt ihr aus diesen gelernt?
Gegen die eigene Intuition anzukämpfen und stattdessen auf vermeintlich “Erfahrenere” wie Angels, Berater oder Agenturen zu hören. Am Ende ist das eigene Bauchgefühl meistens absolut richtig und man sollte sich nicht zu sehr verunsichern lassen.

Wie findet man die passenden Mitarbeiter für sein Startup?
Wir rekrutieren fast ausschließlich über LinkedIn und waren damit bisher sehr erfolgreich. Uns ist wichtig, dass der Team Fit stimmt und die Person die gleichen Werte teilt wie wir. Viele Mitarbeiter haben sogar mit einem Praktikum bei uns begonnen und sind heute in leitenden Positionen.

Welchen Tipp habt ihr für andere Gründer:innen?
Wenn das Geschäftsmodell es irgendwie hergibt: Bootstrappen. Wir sind sehr froh, dass wir unsere Zeit und Energie nicht mit externen Investoren verschwenden müssen, sondern uns voll auf unser operatives Geschäft fokussieren können. So können wir unsere Geschwindigkeit selbst bestimmen und müssen unsere Entscheidungen vor niemandem rechtfertigen.

Ohne welches externe Tool würde euer Startup quasi nicht mehr existieren?
Canva – mit dem Designtool erstellen wir alles von Instagram-Stories bis zu Shop-Elementen und dynamischen Video-Ads inhouse und sind kaum auf externe Designer angewiesen. Das spart natürlich Kosten, aber man hat auch die eigene CI total im Griff.

Wie sorgt ihr bei eurem Team für gute Stimmung?
Indem wir Erfolge feiern – auch mal ganz spontan bei einem Glas Crémant am frühen Abend.

Was war Dein bisher wildestes Startup-Erlebnis?
Unsere Auftritte im deutschen, aber auch ausländischen Teleshopping waren definitiv eine spannende Erfahrung.#

Tipp: Wie sieht ein Startup-Arbeitsalltag aus? Noch mehr Interviews gibt es in unserem Themenschwerpunkt Gründeralltag.

Foto (oben): Bears with Benefits