goGooroo sortiert die Videowelt

Ein neuer Guru will Anhänger aus aller Welt um sich scharen. Aber keine Angst, es geht dabei nicht um eine neue Ersatz-Religion, sondern nur um einen “nutzergenerierten Online-Katalog für Breitband-Kanäle und Videos”. Und […]

Ein neuer Guru will Anhänger aus aller Welt um sich scharen. Aber keine Angst, es geht dabei nicht um eine neue Ersatz-Religion, sondern nur um einen “nutzergenerierten Online-Katalog für Breitband-Kanäle und Videos”. Und eben dieser Cyber-Katalog hört auf den etwas umständlichen Namen “goGooroo“. Die eigentümliche Schreibweise des Wortes Guru ist der fehlenden freien Domain geschuldet. Sämtliche Schreibweisen mit der richtigen Buchstabenfolge waren selbstverständlich bereits vergeben. Im Netz sind Doppel-Os aber ohnehin seit Jahren Standard – siehe “Yahoo“, “Google” oder “Dooyoo“.

Seit Ende März verkündet der neue Online-Guru “goGooroo” seine Botschaften im Netz. “Unser Online-Katalog dient als persönlicher Internet-TV-Guide, der hilft, sich in der Flut von Bewegtbildern im Internet zurecht zu finden”, sagt Randolf Hillebrand, Gründer und Geschäftsführer der Plattform. Anders als bei traditionellen Programmführern sei der Nutzer, die treibende Kraft hinter dem Dienst. Jeder Besucher könne Internet-TV-Kanäle und Videos vorschlagen, kommentieren und bewerten. Damit grenzt sich “goGooroo” von vergleichbaren Cyber-Plattformen wie “myTV” ab. Der Münchner Bewegtbildführer durchforstet mittels einer ausgeklügelten Software täglich das Clip-Chaos bei “YouTube” und Co. Dutzende freie Mitarbeiter entscheiden anschließend, welche der unzähligen ausgefilterten Videos als Tipps bei “myTV” verlinkt werden.

Ein weiterer Unterschied zwischen beiden Plattformen ist der Kernmarkt. “goGooroo”-Gründer Hillebrand und sein Partner Thomas Rigler führen ihre “Findemaschine für Videos” vom sonnigen Kalifornien aus. Dementsprechend konzentrieren sich die beiden Exildeutschen zunächst auf den US-Markt. Aus Verbundenheit mit ihrer alten Heimat hievten sie parallel zum US-Start eine deutschsprachige Version ins Netz. Hillebrand, der auch die Online-Agentur brandbuero gründete und die Plattform “MBA Channel” ins Leben rief, lebt seit rund zwei Jahren in den USA. Sein Partner Rigler sogar schon seit 1993. Er machte sich unter anderem als Autor und Regisseur beim U.S. Kabelsender E! Entertainment einen Namen.

In den kommenden Wochen wollen Hillebrand und Rigler weitere Sprachversionen von “goGooroo” starten. Fest eingeplant ist ein spanischer Ableger. Parallel zu ihren Expansionsplänen wollen die beiden Gründer “goGooroo” weiter verbessern. Auf der Agenda steht beispielsweise ein RSS-Feed zu einzelnen Rubriken. Zu guter Letzt sind die Exildeutschen derzeit auf Investorensuche. Bei der Finanzierung setzen die Videogurus nicht auf klassische Bannerwerbung, sondern auf gesponsorte Videolinks. Diese Hinweise im Katalog könnten etwa zu professionellen Werbebotschaften oder Imagefilmen aller Art führen.

Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.