Keine Angst vor Rockets ZipJet

jonny fresh geht Berlin bereits erfolgreich an die Wäsche

Alle reden von ZipJet, dabei ist jonny fresh mit dem Wäschereikonzept bereits erfolgreich unterwegs. Vor der scheinbar übermächtigen Konkurrenz haben die jonny fresh-Macher aber keine Angst. "Es ist gut für den Markt", berichtet Mitgründer Michaelis. Er rechnet zudem mit weiteren Mitbewerbern.
jonny fresh geht Berlin bereits erfolgreich an die Wäsche
Mittwoch, 4. Februar 2015VonAlexander

Während sich Rocket Internet mit ZipJet gerade erst aufgemacht hat, dreckige Berliner Wäsche zu waschen, geht das junge Unternehmen jonny fresh den Hauptstädtern bereits erfolgreich an die Wäsche. Im vergangenen Jahr reinigte das Start-up, das von Kay Kagelmann, Stefan Michaelis und Sebastian Schmidt gegründet wurde, nach eigenen Angaben bereits mehr als 100.000 Teile. Im Jahr zuvor waren es gerade einmal 30.000 Textilien aller Art. Und Werbung haben Michaelis und Co. bisher kaum für ihren Service gemacht.

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“In diesem Jahr gehen wir von einem ähnlich anhaltenden Wachstum aus. Heißt konkret: Eine Verdreifachung sollte drin sein!”, sagt Mitgründer Michaelis gegenüber deutsche-startups.de. Im Januar lief das Geschäft für das jonny fresh-Team, das ursprünglich einmal Automaten für Texitilien im Stadtgebiet aufstellen wollte das Konzept dann aber in Richtung Online-Plattform ausbaute, bereits exzellent. Michaelis spricht von einem “Rekordmonat bei den eingegangenen Aufträgen”. Neben dem Berliner Markt will das kleine Team zudem bald in andere deutsche Städte expandieren. Was für weiteres Wachstum sorgen soll. Im Gegensatz zu Rocket Internet und ZipJet wird diese Expansion aber eher langsam vonstatten gehen – also Stadt für Stadt für Stadt. ZipJet ist aber bisher auch gerade einmal in wenigen Berliner Bezirken vertreten. Zuvor ging das Unternehmen in London an den Start.

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Vor der scheinbar übermächtigen Konkurrenz haben die jonny fresh-Macher aber keine Angst. “Es ist gut für den Markt”, berichtet Michaelis. Er rechnet zudem mit weiteren Mitbewerbern. Der Markt werde aber gerade erst verteilt. Stimmt! Zudem hat sich jonny fresh schon einen treuen Kundenstamm aufgebaut. Wie bei Pizzavermittelern dürfte dies ein deutlicher Mehrwert sein. Fraglich, ob die Kunden, wenn sie zufrieden sind, zu einem anderen Anbieter wechseln werden. Als größte Herausforderung seines Geschäftsmodells nennt Michaelis die Tourenplanung der Fahrten – immerhin gilt es bei jonny fresh Dreckwäsche aus ganz Berlin einzusammeln und zu einer Partner-Reinigung zu bringen.

Mehrere Fahrzeuge sind dabei im Schichtbetrieb unterwegs. Die Fahrer holen die schmutzige Wäsche bei den Kunden ab und bringen sie wieder zurück. Je nach Art der zu reinigenden Textilien dauert es zwischen 24 und 48 Stunden, bis die saubere Wäsche wieder beim Kunden eintrifft. Wie ZipJet will die jonny fresh-Mannschaft bald auch eine App auf den Markt werfen. Dann soll das Bestellen des Services noch einfacher werden. Der Wettstreit um dreckige Wäsche ist somit eröffnet.

Passend zum Thema: “ZipJet kümmert sich nun auch um Berliner Wäsche” und “ZipJet: Rocket kümmert sich nun um dreckige Wäsche

Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.