Wie können sich Webshopbetreiber vor Online-Betrug schützen? – Gastbeitrag von Martin Ott von Moneybookers (Anzeige)
Der E-Commerce Markt wächst weiter. Bis zum Jahr 2010 soll der E-Commerce-Umsatz in Deutschland um weitere gut 30 Prozent auf geschätzte 816 Milliarden Euro steigen. Dabei ist der E-Commerce-Pro-Kopf-Umsatz in Deutschland heute weltweit führend (2008: 913 Euro). (Quelle: TNS Infratest 2009). Händler, die einen Web-Shop gründen möchten, müssen neben dem Auf- und Ausbau von Kundenservice, Shopdesign und innovativen Marketingaktivitäten auch die richtige Auswahl an Zahlungsmitteln treffen, mit denen Konsumenten bequem und vor allem sicher online shoppen können. Doch hier ist Vorsicht geboten, denn mit der weiter steigenden Vielfalt an Bezahlmethoden wächst auch das Risiko für Händler, Online-Betrügern in die Hände zu fallen.
Viele E-Commerce-Einzelhändler sind noch unerfahren im Umgang mit Online-Betrug und so ein attraktives Ziel für Kriminelle. Mit der zunehmenden Verbreitung des Online-Handels wächst damit auch die Bedeutung des Risikomanagements im Business-to-Consumer- und Business-to-Business-E-Commerce. Mehrere Untersuchungen zeigen jedoch, dass die meisten Online-Anbieter diesen Aspekt völlig vernachlässigen oder nur ein rudimentäres Risikomanagement betreiben. Dies ist nicht zuletzt auf mangelnde Erfahrungen im Distanzhandel und Informationsdefizite zurückzuführen. Im Unterschied zum stationären Handel kennt der E-Commerce Händler seine Kunden nicht und der Tausch der Ware gegen Geld findet zeitverzögert statt. Das bringt einerseits ein nicht unerhebliches Betrugsrisiko mit sich und kann außerdem bei Fehleingaben des Käufers zu einigem Zusatzaufwand führen.
Die Risiken
Web-Händler werden in Zukunft vermehrt von Kreditkartenbetrug betroffen sein und massive Probleme mit Rücklastschriften haben. Damit Internet-Unternehmen nicht unnötige Kosten tragen müssen, ist es ratsam, einen Zahlungsanbieter mit professionellem Risikomanagement zu wählen, der für den Fall des Betruges umfassenden Schutz bietet. So sollten Lastschriftverfahren und Bezahlungen per Kreditkarte nicht ohne Schufa-Scoring, Adressabgleich, Blacklisten und einem geeigneten Inkasso-Dienst angeboten werden.
Shopbetreiber sollten auch stets die Sicherheitskriterien der Zahlungsmittel überprüfen und auf Warnzeichen achten, damit es gar nicht erst zum Betrug kommt. Insbesondere kleinere Händler/Start ups sollten dabei eng mit Experten im Risikomanagement zusammenarbeiten, denn sie können umfangreiche Prüfungen beispielsweise von BIN (Bank Identfication Number), IP-Adresse oder Device-Checks kaum alleine leisten.
Dabei kann mehr Sicherheit auch mehr Umsatz bedeuten, wenn man einige Grundregeln beachtet und auf den Einsatz der richtigen Tools setzt.
Professionelles Risikomanagement
Die meisten Zahlungssysteme behaupten, einen solchen Schutz für Shopbetreiber zu bieten, leiten jedoch die anfallenden Kosten letztendlich zum Händler weiter. Deshalb sollte man sich für einen Online-Zahlungsanbieter entscheiden, der Prävention betreibt und im Betrugsfall die Kosten auf sich nimmt, beispielsweise durch eine „Zahlungsausfallversicherung“, wie Moneybookers sie anbietet. Sie leistet einen vollen Schutz vor Betrug und Rückbuchungen, d.h. zurückgebuchte Beträge werden nicht an die Händler weitergegeben, sondern werden vom Anbieter übernommen. Bei einer Verkaufsbestätigung können sich Händler sicher sein, das Geld vom Kunden zu erhalten. Durch eine komplette Rücklastschriftgarantie, die gegen eine geringe Risikogebühr erhältlich ist, erzielt der Shopbetreiber zudem mehr Umsatz bei gleichzeitig geringeren Kosten und weniger Aufwand.
– Geeignete Auswahl an Bezahlmethoden: Shopbetreiber können sich durch die geeignete Auswahl an Bezahlmethoden vor Betrugsfällen schützen. Instant Bank Transfers und eine elektronische Geldbörse, wie das eWallet, stehen für ein geringeres Risiko und helfen dabei, seinen Kunden zu kennen, ihn besser zu identifizieren und zu authorisieren. Gleichzeitig sinken die Rückzahlungen und das Betrugsrisiko signifikant. Ein Zahlungs-Anbieter kann entsprechende Beratung zu den Bezahlmethoden leisten.
– Nutzung sicherer Zahlungstechnologien: Wenn Online-Händler Kredit- und EC-Karten als Zahlungsservice akzeptieren, sollten sie sämtliche verfügbaren Zahlungskontrollen nutzen, wie den CVC-Code (dreistelliger Sicherheitscode), eine Adressverifikation und die 3-D Secure-Technologie („Verified by Visa“ bzw. „Mastercard SecureCode“). 3D Secure zählt auch zu den Anforderungen der Kartengesellschaften. Es senkt betrügerische Einkäufe durch Überprüfen der Käuferidentität während der Online-Transaktionen. Zudem ist es ratsam, als Shopbetreiber eine „Schwarze Liste“ beim jeweiligen Zahlungsanbieter einzuholen, die über gestohlene Karten informiert. Transaktionen mit diesen Karten können beim Bezahlvorgang abgelehnt werden.
– Entschlüsselung der Warnzeichen: Wenn beispielsweise ein Kunde, der niemals zuvor etwas über den Shop bezogen hat, plötzlich eine große Anzahl an Posten kauft, die den privaten Bedarf übersteigt, sollten Online-Händler auf der Hut sein. Während einige Kriminelle häufig eine Reihe seriöser Käufe tätigen, um Vertrauen aufzubauen und dann den betrügerischen Großkauf vorzunehmen, kaufen viele einmalig eine große Menge ein und sind nach der Transaktion nicht mehr auffindbar. Besondere Wachsamkeit ist bei Bestellungen zwischen 1 und 4 Uhr nachts geboten, da viele Kriminelle es ausnutzen, dass es zu dieser Zeit nur wenig manuelle Überprüfungen der Zahlungen gibt.
– Überprüfung des Kundenverhaltens: Sobald Unstimmigkeiten zwischen Angaben zur Rechnungsadresse von der Lieferadresse auftreten, ist es ratsam, das Kundenprofil genauer unter die Lupe zu nehmen. Auch sollten Online-Händler keine Waren an ein Postfach schicken, wenn nicht zwingende und plausible Gründe vorliegen. Bei ausländischen Käufen, Großeinkäufen oder Problemen bei der Transaktion, ist es sinnvoll, Kontakt mit dem Kunden aufzunehmen. Erfolgt auf Nachfrage keine Reaktion, ist auch hier Vorsicht geboten. Notfalls sollten Shopbetreiber die Zahlung für ungültig erklären oder erstatten.
Fazit: Eine intensive Auseinandersetzung mit dem Risikomanagement ist für Online-Shops seit jeher von Bedeutung. Der Einsatz des passenden Risikomanagements kann die Händlerumsätze sogar steigern. Welche Zahlungsverfahren Unternehmen einsetzen sollten, ist abhängig von der eigenen Zielgruppe, Branche, Produktgruppe und von den mit den Zahlungsverfahren verbundenen Kosten. Eine regelmäßige Analyse des Zahlungsverhaltens der eigenen Kunden hilft, ein sicheres Risikomanagement aufzubauen und gleichzeitig die Zahlungsverfahren auszuwählen, die einerseits vom Kunden am meisten genutzt werden und andererseits für Händler die größte Sicherheit bieten und die Betriebskosten senken.
Zur Person
Martin Ott ist seit August 2007 Co-CEO bei Moneybookers. In dieser Funktion leitet er die Geschäftsbereiche Sales, Consumer Business, Marketing, Produkt und Service. Zuvor verantwortete er als COO von Jamba, dem weltweit führenden Unternehmen im Bereich Mobile Entertainment Services, maßgeblich den globalen Firmenaufbau. Neben der Leitung und dem Ausbau des globalen Endkundengeschäfts mit einem Umsatzvolumen von über 500 Millionen USD verantwortete er die Marketing-, Produktions-, Content- und Linzenz-Abteilungen. Vor seiner Zeit bei Jamba, gründete und leitete er als CEO die in Tokio ansässige Eken K.K., eine Online-Plattform für Community und Konsumenten-Bewertungen. Ott studierte internationale Betriebswirtschaft an der WHU Beisheim School of Management in Vallendar, der Finance Academy in Moskau und der Keio Business School in Tokio.
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* Welche Zahlungsmittel im E-Commerce? – Gastbeitrag von Martin Ott