“Ein guter Tag” – United Internet reißt sedo komplett an sich

United Internet (UI) nimmt knapp 11,6 Millionen Euro in die Hand, um seine Tochter sedo (www.sedo.com), an der UI bisher knapp 80 % hielt, komplett unter seine Kontrolle zubekommen. Die 4.461.379 Aktien, die […]
“Ein guter Tag” – United Internet reißt sedo komplett an sich
Freitag, 4. Oktober 2013VonAlexander

United Internet (UI) nimmt knapp 11,6 Millionen Euro in die Hand, um seine Tochter sedo (www.sedo.com), an der UI bisher knapp 80 % hielt, komplett unter seine Kontrolle zubekommen. Die 4.461.379 Aktien, die UI zu einem Kaufpreis von 2,60 Euro pro Aktie erwirbt, stammen von den sedo-Gründern. UI hält nun knapp 96 % der sedo-Anteile. Die restlichen Anteile will sich UI mittels Squeeze Out-Verfahren sichern.

“United Internet verfolgt dabei das Ziel, die von der Sedo Holding AG betriebenen Geschäftsfelder Affiliate-Marketing und Domain-Marketing stärker in die strategische Weiterentwicklung der United Internet Gruppe einzubinden”, teilt der Internet-Dienstleister mit. United Internet übernahm sedo 2005 mehrheitlich, später wurde das Unternehmen mit anderen UI-Töchtern zur Sedo Holding verschmolzen. Bei Domainvermarkter lief es im vergangenen Jahr nicht rund – siehe Geschäftsbericht: “Der Umsatz- sowie der damit verbundene Ergebnisrückgang im Domain-Marketing spiegeln die insgesamt rückläufige Entwicklung des Domain-Parking-Marktes wider. Im Gegensatz dazu konnte der Bereich des Domain-Handels ein leichtes Umsatzwachstum erzielen”. Die börsennotierte Sedo Holding erwirtschaftete 2012 insgesamt einen Umsatz in Höhe von 132,7 Millionen Euro (Vorjahr: 124,5 Millionen Euro). Besondern im Segmente Affiliate-Marketing konnte das Unternehmen, zu dem auch affilinet gehört, seine Umsätze steigern.

sedo-Mitgründer Schumacher (Foto: 2.v.l.) zeigt sich gegenüber deutsche-startups.de mit dem Verkauf zufrieden: “Heute ist ein guter Tag für sedo. In unserer Größenordnung – bei knapp 100 Millionen Euro Marktwert – war eine Börsennotierung nie sinnvoll, sie kostet Geld und Aufmerksamkeit, die vom Wesentlichen – den Kunden und dem Produkt – ablenkt”. Womit Schumacher gleich auch Stellung bezieht zur Neuen Markt-Diskussion. “Für mich und meine Mitgründer ist es auch ein wichtiger Schritt, wir verkaufen unsere restlichen Aktien an sedo und schließen damit ein unglaublich wichtiges Kapitel unseres Lebens”, führt er weiter fort. Schumacher stieg Ende 2011 bei sedo aus. Er gründete sedo 2001 gemeinsam mit Marius Würzner, Ulrich Essmann und Ulrich Priesner. 2009 wurde Schumacher Vorstandsvorsitzender der Sedo Holding. Seit seinem Ausstieg ist er vermehrt als Business Angel unterwegs – zuletzt investierte er in Tickethelden.

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Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.