#Interview

“Es reicht nicht, nur einen Online-Shop ins Netz zu stellen”

Licargo verkauft Autopflegeprodukte. "Wir starteten mit zwei Mikrofasertüchern, einem Waschhandschuh und einer Felgenbürste auf Amazon. Heute besteht unser Team schon aus 11 Mitgliedern. Unser Monatsumsatz liegt im mittleren sechsstelligen Bereich", sagt Gründer Patrik Volk.
“Es reicht nicht, nur einen Online-Shop ins Netz zu stellen”
Donnerstag, 22. Juli 2021VonAlexander Hüsing

Das junge Unternehmen Licargo, das von Christian Roth und Patrik Volk gegründet wurde, verkauft seit 2019 Autopflegeprodukte. “In Zusammenarbeit mit unserem Produzenten entwickeln wir hochwertige Autopflegeprodukte, die den Bedürfnissen unserer Kunden gerecht werden. Diese Produkte vertreiben wir anschließend über Amazon und unserem eigenen Onlineshop”, fasst Gründer Volk das Konzept von Licargo zusammen. Inzwischen arbeiten 11 Mitarbeiter für das Unternehmen. Der erzielte Monatsumsatz liegt inzwischen im mittleren sechsstelligen Bereich.

Im Interview mit deutsche-startups.de spricht der Licargo-Macher über Felgenbürsten, Glaskugeln und Leidenschaft.

Wie würdest Du Deiner Großmutter Licargo erklären?
Wir verkaufen hochwertige Autopflegeprodukte am Computer über das Internet.

Hat sich das Konzept, das Geschäftsmodell, in den vergangenen Jahren irgendwie verändert?
Onlinehandel entwickelt sich von Jahr zu Jahr weiter. Es reicht nicht, nur einen Online-Shop ins Netz zu stellen. Ein attraktiver Markenauftritt auf den sozialen Medien, sowie eine gut durchdachte Werbekampagne über Newsletter, Google und Facebook sind unerlässlich. So rasch, wie sich das Internet verändert, müssen wir uns wieder anpassen.

Euer Firmensitz ist Meckenbeuren in Baden-Württemberg.. Was sind die Vor-, was die Nachteile?
Eines unserer größten Ziele ist es, bei der Wahl des Wohnorts und des Arbeitsplatzes frei zu sein. Meckenbeuren ist unsere Heimat und da wir uns dort wohlfühlen, war klar, dass dort unser Firmensitz sein wird. Nachteile haben wir dadurch keine, da wir durch unser Geschäftsfeld, den Onlinehandel, örtlich ungebunden sind.

Die Corona-Krise traf die Startup-Szene zuletzt teilweise hart. Wie habt Ihr die Auswirkungen gespürt?
Da wir zum jetzigen Zeitpunkt ausschließlich über das Internet verkaufen, hatte die Corona-Krise keine negative Auswirkung auf unser Unternehmen. Im Gegenteil. Wir profitieren von der zunehmenden Zahl an Menschen, die primär über das Internet einkaufen.

Wie ist überhaupt die Idee zu Licargo entstanden?
Christian und mir kam die Idee zu unserem Startup beim wöchentlichen Autowaschen. Als selbsternannte Autonarren wissen wir, wie emotional die Beziehung zum eigenen Fahrzeug sein kann und setzten uns daher ein Ziel: Alle Autoliebhaber sollen Zugang zu hochwertigen Autopflegeprodukten zu fairen Preisen haben!

Wie hat sich Licargo seit der Gründung entwickelt?
Am Anfang waren es nur Christian und ich. Wir starteten mit zwei Mikrofasertüchern, einem Waschhandschuh und einer Felgenbürste auf Amazon. Heute besteht unser Team schon aus 11 Mitgliedern und einem stetig wachsenden Produktsortiment aus mittlerweile 20 unterschiedlichen Artikeln. Unser Monatsumsatz liegt im mittleren sechsstelligen Bereich.

Wie wichtig ist Amazon für Euer Geschäft?
Zum aktuellen Zeitpunkt ist Amazon unser primärer Vertriebskanal. Durch den Ausbau unseres eigenen Onlineshops und die Erweiterung unseres B2B-Markts, werden wir uns zukünftig noch breiter aufstellen.

Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen?
Durch das rasante Wachstum unserer Unternehmung stellt uns die Lagerbestandsplanung jedes Mal aufs Neue vor Herausforderungen. Die tatsächlichen Verkäufe auf sechs bis zwölf Monate vorherzusagen gleicht einem Blick in die Glaskugel. Es erklärt sich von selbst, dass wir hierbei das ein oder andere Mal improvisieren mussten.

Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht?
Bei der Auswahl unseres Teams. Wir sind unglaublich stolz darauf, so motivierte und clevere Freunde zu haben, die wir mittlerweile als Kollegen bezeichnen dürfen. Es macht jeden Tag aufs Neue Spaß mit positiven Menschen zu arbeiten, die für den Erfolg der Sache brennen.

Wo steht Licargo in einem Jahr?
Die aktuellen Prognosen deuten darauf hin, dass wir auch in diesem Geschäftsjahr unseren Umsatz weiter steigern können. Es stehen knapp zehn neue Produkte in den Startlöchern und unser neuer Onlineshop läuft von Tag zu Tag besser. Ich würde mir wünschen, dass Team Licargo auch im nächsten Jahr noch mit derselben Leidenschaft an den Start geht und wir unsere gemeinsame Zukunft weiter festigen.

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Foto (oben): Licargo

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.