Mit UV-Licht die Handläufe von Rolltreppen desinfizieren
Deutschland im Jahr 2010: Es ist die Zeit der Pandemie H1N1 – im Volksmund Schweinegrippe genannt. Die Freundinnen Tanja Zirnstein und Katharina Obladen besuchen die Erzbischöfliche Liebfrauenschule in Köln und nehmen an einem Schülerwettbewerb teil. Hygiene im öffentlichen Raum ist auch damals ein relevantes und brandaktuelles Thema und die beiden suchen fieberhaft nach einer Lösung, wie diese verbessert werden kann. Und die finden sie auch: Sie desinfizieren Handläufe von Rolltreppen mithilfe von UV-Licht.
„Strom ist an jeder Fahrtreppe vorhanden und die Anwendung von UVC-Licht zur Keimreduzierung war uns aus der Lebensmittelindustrie bekannt – also warum nicht das gleiche Prinzip auch für Handläufe von Rolltreppen nutzen“, fasst Katharina Obladen ihre Idee zusammen. „Wir sprachen damals mit Herstellern von Rolltreppen sowie von UV-Lampen, ob das machbar ist – und merkten, dass unsere Idee Interesse weckt.“ Ein Freund der beiden baut den ersten Prototypen und die Schülerinnen melden ein Patent an.
Von der Schüler-Idee zum eigenen Startup
Das lassen sie nach der Schule zunächst jedoch ruhen – Tanja Zirnstein beginnt mit einem Jurastudium, Katharina Obladen entscheidet sich für Betriebswirtschaftslehre. Aber ganz los lässt sie die Idee vom eigenen Produkt nie. Über die Jahre eignen sich die Freundinnen ein ebenso umfassendes wie spezifisches Know-how an und entwickeln ihre Technologie stetig weiter. Sechs Jahre später gründen sie dann doch – und zwar UVIS UV-Innovation Solutions. Noch im selben Jahr startet ihr Pilotprojekt: das Desinfektionsmodul ESCALITE, das mithilfe von UV-Licht bis zu 99,99 Prozent aller Bakterien, Pilze und Viren auf Handläufen von Rolltreppen unschädlich macht.
Unterstützung durch NRW.SeedCap
Auf einem Businessplan-Wettbewerb kommen Tanja Zirnstein und Katharina Obladen zum ersten Mal in Kontakt mit der NRW.BANK. Als Förderbank für Nordrhein-Westfalen begleitet diese Existenzgründer*innen und Startup-Unternehmer*innen aus NRW in allen Phasen – von der Idee über die Gründung bis zum Wachstum mit zinsgünstigen Förderdarlehen, Eigenkapitalfinanzierungen und Förderberatung. Tanja Zirnstein und Katharina Obladen werden die ersten Fördernehmerinnen des NRW.SeedCap. Dabei handelt es sich um ein Programm, mit dem Gründer*innen innovativer Startups mit bis zu 200.000 Euro gefördert werden können.
Der NRW.SeedCap auf einen Blick
- Der Finanzierungsanteil der NRW.BANK liegt in der ersten Finanzierungsrunde zwischen 15.000 und 100.000 Euro
- In einer zweiten Finanzierungsrunde können bis zu weitere 100.000 Euro bereitgestellt werden
- Die NRW.BANK verdoppelt das Investment des Business-Angels zu gleichen Konditionen
- Die Finanzierungsanteile der NRW.BANK und des Business-Angels werden als Bareinlage erbracht
- Sicherheiten müssen nicht gestellt werden
- Die Zusage beziehungsweise Auszahlung der Fördersumme erfolgt innerhalb weniger Wochen
Die Voraussetzungen für eine Teilnahme am NRW.SeedCap
- Das zu fördernde Unternehmen muss seinen Sitz in NRW haben
- Das Unternehmen darf nicht älter als 18 Monate sein
- Ein Business-Angel muss bereits in das Startup investieren
- Der/Die Gründer*in muss einen erkennbaren Eigenanteil leisten oder bereits geleistet haben
- Das Unternehmen muss innovativ und wachstumsorientiert sein
- Das Geschäftsmodell muss grundsätzlich skalierbar sein
Dank der Förderung des NRW.SeedCaps konnten die UVIS-Gründerinnen ihr Geschäftsmodell weiter ausbauen und in den Marktzugang investieren. Mittlerweile findet ESCALITE in Bahnhöfen, Flughäfen, Einkaufszentren und Supermärkten auf der ganzen Welt Einsatz – und erfährt durch die Coronavirus-Pandemie einen weiteren unverhofften Aufschwung.
Während die Corona-Krise den UVIS-Gründerinnen zu einem Geschäftsanstieg verholfen hat, sind viele andere Unternehmen schwer von der Pandemie getroffen worden. Die NRW.BANK steht diesen Unternehmen mit Rat und Geld zur Seite. Mehr Infos zu Unterstützungsangeboten in der aktuellen Situation findest du hier.
So erhältst auch du Starthilfe für deine Unternehmungsgründung
Auch du möchtest wie Tanja Zirnstein und Katharina Obladen dein Startup fördern lassen? Dann nimm Kontakt mit der NRW.BANK auf und schreibe die nächste Erfolgsgeschichte! Denn der NRW.SeedCap ist längst nicht das einzige Programm, mit dem junge Unternehmer*innen in Nordrhein-Westfalen gefördert werden. „Gründer*innen sind für die Wirtschaft wichtig. Sie setzen mit ihren Ideen Impulse und stehen für zukünftiges Wachstum in Nordrhein-Westfalen“, sagt Eckhard Forst, Vorstandsvorsitzender der NRW.BANK. Deshalb unterstützt die NRW.BANK Gründer mit einem umfangreichen Förderangebot, das von zinsgünstigen Darlehen über Eigenkapitalprogramme bis hin zur Förderberatung reicht. Schließlich soll in Nordrhein-Westfalen keine gute Idee an der Finanzierung scheitern.
Du willst wissen, welches Förderprogramm zu deiner Gründung passt?
Jetzt Förderprodukte kennenlerne
Bewirb dich jetzt für den GRÜNDERPREIS NRW
Als Gründer*in brauchst du neben einer guten Geschäftsidee Kapital, Kontakte und Kunden, um erfolgreich zu sein. So richtig zum Fliegen kommt deine Geschäftsidee aber vor allem dann, wenn sie einer breiten Öffentlichkeit bekannt wird. Mit dem GRÜNDERPREIS NRW prämiert die NRW.BANK gemeinsam mit dem Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW die kreativsten und erfolgreichsten Geschäftsideen in Nordrhein-Westfalen. Der GRÜNDERPREIS NRW wird in diesem Jahr bereits zum neunten Mal ausgeschrieben und zählt mit insgesamt 60.000 Euro zu den bundesweit höchstdotierten Wettbewerben für Unternehmer*innen, Unternehmensnachfolgen und Freiberufler*innen aus den Bereichen Handwerk, Industrie und Dienstleistungen.
Für den GRÜNDERPREIS NRW kannst du dich bewerben, wenn dein Unternehmen
- zwischen 2015 und 2018 an den Start ging
- weniger als 250 Beschäftigte hat
- einen Umsatz von jährlich höchstens 50 Millionen oder eine Bilanzsumme von maximal 43 Millionen Euro im Jahr erzielt
- seinen Hauptsitz in Nordrhein-Westfalen hat
„Mit dem GRÜNDERPREIS NRW geben wir den besten und kreativsten Gründern in Nordrhein-Westfalen eine Bühne“, so Forst. Dazu gehörst auch du? Dann bewirb dich jetzt bis zum 21. September 2020.
Bewirb dich für den Gründerpreis NRW
Dieser Artikel erschien zuerst bei t3n; Autor: t3n Redaktion