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Der Mittelstand ist schon jetzt digitaler als viele denken
Wenn die Welt Deutschland um etwas beneidet, dann ist es der deutsche Mittelstand. Dieser ist Innovations-, Technologie-, Wirtschafts- und Jobmotor des Landes. Kann ein ein etabliertes Traditionsunternehmen aber auch digital und global aktiv zugleich sein? Die Antwort lautet ja!
Denn viele Unternehmen arbeiten bereits seit Jahren an der digitalen Umgestaltung ihres Geschäfts. 30 % der 3,76 Millionen mittelständischen Unternehmen in Deutschland haben in den Jahren 2015 bis 2017 bereits erfolgreich Digitalisierungsprojekte abgeschlossen. Das erscheint zunächst verhältnismäßig gering und verdeutlicht den Entwicklungsraum für eine weitere Digitalisierung des deutschen Mittelstands. Der Trend ist dementsprechend positiv: Die Studie spricht von einem Anstieg um 4 % der digitalisierten Unternehmen gegenüber der Vorjahreserhebung.
Die Studie zur Digitalisierung der KFW stellt außerdem heraus, dass kleinere mittelständische Unternehmen mit weniger als 5 Mitarbeitern deutlich hinter größeren Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern liegen. Darin liegt zum einen, die Gefahr abgehängt zu werden und zum anderen der Beweis, dass die Digitalisierung auch immer ein Investitionsprojekt ist, welches unter Umständen erst ab einer gewissen Unternehmensgröße finanziert werden kann. Dennoch ist die Digitalisierung nicht nur bei Großunternehmen von Bedeutung.
Darüber hinaus ist wichtig, dass der Mittelstand bei der Digitalisierung vielfach mit der richtigen Mischung aus Tradition und Moderne voranschreitet. Ein akribischer Fokus auf Kernprodukte und Mitarbeiter gepaart mit Wendigkeit und digitaler Innovation zeichnet den deutschen Mittelstand somit auch im digitalen Zeitalter aus. Hinter den Kulissen beherrschen Traditionsunternehmen die digitale Vernetzung komplexer industrieller Wertschöpfungsketten – der Schlüssel für die internationale Wettbewerbsfähigkeit.
Ein Risiko des digitalen Wandels besteht aber darin, dass auch Wettbewerber die Chancen der neuen Technologien für sich ergreifen – ein weiterer Grund um mit der Digitalisierung Schritt zu halten und diese im eigenen Unternehmen effektiv und effizient einzuführen. Gerade für Mittelständler gibt es allerdings eine Vielzahl an Herausforderungen, wie eine Veröffentlichung von Accenture unter Beweis stellt: Rund 80 % aller Digitalisierungsprojekte scheitern. Gemäß dieser Erhebung lagen die Gründe hierfür in…
* einer verzerrten Einschätzung durch wenige erfolgreiche Projekte
* einem Mangel an Digitalkompetenz und Mut von Führungskräften
* einer sehr starren Arbeitsteilung zwischen Abteilungen
* einer fehlenden Einbettung in eine übergeordnete Strategie
Die gute Nachricht: Eine Berücksichtigung dieser Herausforderungen schafft gute Voraussetzungen auf strategischer Ebene. Dennoch bestehen natürlich zahlreiche operative Herausforderungen wie die Finanzierung der notwendigen Investitionen und die Entwicklung der technischen Hard- und Software-Strukturen. Schließlich, und ebenso entscheidend für eine erfolgreiche Digitalisierung, sind die Mitarbeiter. Sie müssen mit auf den Weg der Veränderung genommen und langsam an neue Dynamiken gewöhnt werden. Ebenso gilt es, wenn erforderlich, kompetente Fachkräfte für die neuen Aufgaben zu gewinnen. Für deutsche Mittelständler keine einfachen Aufgaben.
Nur wenn die verschiedenen Aspekte der Digitalisierung Teil einer langfristig ausgerichteten Unternehmensstrategie sind, können mittelständische Unternehmen erfolgreich aus dieser Phase der digitalen Transformation hervorgehen. Da jedes Unternehmen unterschiedliche Prozesse, Strukturen und auch Unternehmensphilosophien aufweist, gibt es keinen allgemeingültigen Ansatz, der Erfolg garantiert. Vielmehr gibt es bestimmte Grundregeln, die sich im Veränderungsmanagement und im speziellen der digitalen Transformation als erfolgreich erwiesen haben. Dabei darf Digitalisierung kein Stückwerk sein, sondern sollte einem strategischen Plan folgen. Als wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem übergeordneten Digitalisierungskonzept, bietet sich eine zweistufige Analyse an.
In einer Potenzialanalyse werden zunächst diejenigen Unternehmensbereiche identifiziert, die besonders von einer Digitalisierung profitieren könnten. Dies wären zum Beispiel:
* Kommunikation mit Kunden und Lieferanten (Liefer- und Vertragsvereinbarungen, Preisverhandlungen oder Bestellungen, Vertriebskanäle)
* Logistik (Steuerung von Einkauf, Lagerung, Transport über EDV-gestützte Systeme)
* Dokumentenmanagement, Personalverwaltung (Interne Abläufe und Datenzugriffe)
IT Infrastruktur (Zugriff auf das Unternehmensnetzwerk von jedem beliebigen Rechner aus)
* Produktionsprozesse (Analyse und Vernetzung der Daten, Entwicklung neuer Produkte)
Kurzum: Für Unternehmen des Mittelstands bietet sich durch die Digitalisierung die Chance, in ihren Märkten und Geschäftsbereichen Vorteile zu ergreifen. So kann die eigene Marktposition auch in einer globalisierten Wirtschaft behauptet und die individuelle Stärke zu einem Wettbewerbsvorteil genutzt werden.