#Hintergrund
Ein Startup, das teure Datenbanksysteme wie Orcale überflüssig machen möchte
Zu den vielen Startups, die man unbedingt im Blick behalten sollte, gehört das junge Unternehmen MicroStream. Das Regensburger Software-Startup, das bereits eine Millionensumme einsammeln konnte, will nicht weniger als die “Technik der Datenspeicherung revolutionieren und teure Datenbanksysteme überflüssig machen”. MicroStream ist dabei aber keine weitere NoSQL-Datenbank, sondern eine neue Speichertechnologie.
Gegründet wurde MicroStream im Frühjahr 2019 von Markus Kett, auch als Chefredakteur des JAVAPRO Magazins bekannt, Thomas Schmetzer, der sich mit Finanzen auskennt, und Florian Habermann, der Java und andere Programmiersprachen beherrscht. “Wir sind davon überzeugt: die Datenspeicherung sollte nicht durch ein externes Datenbanksystem erfolgen, sondern am besten durch die Programmiersprache selbst. Unsere Technologie hat bei Großprojekten in der Möbel- und Versicherungsbranche so gut funktioniert, dass wir uns entschieden haben zu gründen und unsere Technologie zu vermarkten. Mit ihr wird nicht nur der Einsatz teurer Datenbanksysteme wie Oracle überflüssig, auch heutige In-Memory-Technologien, die man bislang noch zusätzlich zur Beschleunigung herkömmlicher Datenbanksysteme braucht, sind damit nicht mehr notwendig”, erklärt Mitgründer Kett das Konzept von MicroStream.
Und hier noch einmal eine Erklärung, die MicroStream auch Tech-Laien näherbringt: “Heute gängige Programmiersprachen nutzen für die Datenspeicherung einen Umweg über externe Datenbanksysteme. Diese sogenannten relationalen Systeme stammen aus den 1960er Jahren und speichern Daten in Tabellen, während Programmiersprachen mit sogenannten Objekten arbeiten. Den vergleichsweise hohen Konvertierungsaufwand umgeht MicroStream, wodurch Datenbankabfragen bis zu 100 Mal schneller ausgeführt werden. Anwendungen können deutlich größere Datenmengen bewältigen, Daten in Echtzeit verarbeiten und benötigen gleichzeitig signifikant weniger Rechenleistung. Bis zu 80 % Einsparungen bei den Infrastrukturkosten sind möglich, insbesondere in der Cloud. Ohne die Notwendigkeit eines externen Datenbanksystems sinken Implementierungsaufwand und Entwicklungskosten um bis zu 60 %, Anwender profitieren zudem von einer kürzeren Time-to-Market”. Klingt in der Tat nach einem systemveränderden Ansatz.
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