#Interview
“Eine der herzlichsten und wärmsten Städte Deutschlands”
Das Kölner Startup ella baut derzeit eine Software, die irgendwann “Geschichten erzählen” soll. “Wir haben ein Konzept auf die Beine gestellt, was es so bisher noch nicht auf dem Markt gibt: Unsere KI erstellt Texte für die digitale Unterhaltungsbranche. Diese Texte haben Einleitung, Schluss, einen Spannungsbogen, vielseitige Protagonisten und einen roten Faden”, sagt Michael Keusgen, der das Startup gemeinsam mit Daniel T. Hoffmann gegründet hat. Im Köln-Interview spricht der ella-Macher einmal ausführlich über den Startup-Standort Köln.
Reden wir über den Standort Köln. Wenn es um Startups in Deutschland geht, richtet sich der Blick sofort nach Berlin. Was spricht für Köln als Startup-Standort?
In Berlin tummeln sich bereits viele Startups mit sehr nischenreichen Geschäftsmodellen. Köln ist als eine der größten Städte Deutschlands in unseren Augen äußerst attraktiv für Startups, tut eine Menge für seine jungen Unternehmen und ist nicht zuletzt eine der ganz großen Medienstädte in Deutschland. TV-Sender, Filmproduktionen, aber auch die Gamescom – Köln hat sich im Medienbereich eine Vormachtstellung in Deutschland erarbeitet. Hier gibt es bereits eine sehr gute Infrastruktur – Flughafen, Autobahnen, Nähe zu Nachbarländern etc. Da wir uns als Mediatech identifizieren, könnte es für uns keinen besseren Standort als Köln für unser Geschäftsmodell geben.
Was genau macht den Reiz der Startup-Szene in Köln aus?
Die Millionenstadt bietet unglaublich viele Netzwerk-Möglichkeiten für Gründerinnen und Gründer und alle Interessierten. Wir durften bisher schon viele innovative Ideen und unterschiedliche Menschen im Rahmen der Startup-Szene in Köln kennenlernen. Mit einigen von ihnen treffen wir uns immer wieder und sprechen über mögliche Kooperationen, aufbauende Produkte oder einfach nur über Gott und die Welt – es ist ein sehr angenehmes und familiäres Umfeld.
Was ist in Köln einfacher als im Rest der Republik?
Für uns ist Köln einfach eine der herzlichsten und wärmsten Städte Deutschlands. Mit der multikulturellen Gesellschaft und der rheinischen Mentalität gibt es hier eine besondere Offenheit und Lockerheit. Köln verbindet in unseren Augen also perfekt Großstadt-Flair mit heimischer Wohlfühlzone.
Was fehlt in Köln noch?
Als Startup war unsere größte Herausforderung ein bezahlbares Büro in Köln zu finden. Mit dem Plan zu wachsen und unsere größten Ressourcen in die Innovation unseres Geschäftsmodells zu stecken, sind wir bei der Suche nach vernünftig bezahlbaren Büroräumen sehr an unsere Grenzen gestoßen.
Zum Schluss hast Du drei Wünsche frei: Was wünscht Du Dir für den Startup-Standort Köln?
Wir wünschen uns zum einen eine klare Fördermentalität für Startups. Das bedeutet, dass ein noch größerer Wert in innovative Ideen und Visionen gelegt werden sollte als in die reinen Businesspläne. Sonst könnte uns hier sehr viel Dynamik und Unternehmensgeist in Köln verloren gehen. Weiterhin wünschen wir uns einfachere Zugänge zu bezahlbaren Büroräumen. Als Startup ist es extrem schwer, sich in einer Großstadt niederzulassen, wenn das Budget und die Möglichkeiten begrenzt sind. Schließlich wünschen wir uns gezieltere Plattformen oder Vernetzungsmöglichkeiten zu Investoren, zu Interessierten sowie zu Startup-Experten im Bereich Mediatech. Ein Fach- und Wissensaustausch für unsere relativ neue Branche kann Technologie und Innovation voranbringen und Raum für Diskussion geben.
Kölle is e jeföhl – #Köln
In unserem Themenschwerpunkt Köln berichten wir gezielt über die Digitalaktivitäten in der Rheinmetropole. Mit über 650 Start-ups, 25 Gründerzentren, attraktiven Investoren und zahlreichen Veranstaltungen und Netzwerken bieten Köln und das Umland ein spannendes Ökosystem für Gründerinnen und Gründer. Diese Rubrik wird unterstützt vom Digital Hub Cologne und der Stadt Köln.