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Optiopay: Das lange Warten auf die nächste Investmentrunde

Der Aufbau von Optiopay kostete bis Ende 2017 bereits knapp 8 Millionen Euro. Der nicht gedeckte Fehlbetrag betrug Ende 2017 beachtliche 6,3 Millionen. Die Verbindlichkeiten lagen bei 9,8 Millionen. Und: Die neue Investmentrunde lässt weiter auf sich warten.
Optiopay: Das lange Warten auf die nächste Investmentrunde
Mittwoch, 10. April 2019VonAlexander

Seit 2014 kümmern sich Oliver Oster und Marcus Börner mit Optiopay um Gutscheine als sogenannte Auszahlungsmethode. “Unternehmen senden unterschiedliche Zahlungen an Privatpersonen. Wir wickeln all diese Zahlungen mit einem einzigen System ab”, heißt es in der Selbstbeschreibung der Jungfirma. DVH Ventures, Nord LB, main incubator, Berlin Ventures, Auden und das Family Office Elkstone Capital investierten bereits 2016 stattliche 7 Millionen Euro in das Berliner FinTech. Die mehrfach angekündigte weitere Investmentrunde lässt dagegen weiter auf sich warten.

Das Problem: Der Betrag, den Optiopay mit den Gutschein-Provisionen verdient, ist klein. “In den ersten fünf Monaten 2018 bekam das Unternehmen dafür 13.000 Euro, einen ähnlichen Wert wie im Vorjahreszeitraum. In den Unterlagen heißt es, ein Grund dafür sei, dass Amazon – ein wichtiger Gutscheinpartner – den Rabatt gekürzt habe”, schrien Gründerszene bereits im Sommer des vergangenen Jahres über Optiopay und das Geschäftsmodell des Unternehmens.

Auch in diesem Bericht ist von einer geplanten Finanzierungsrunde die Rede: “Im vergangenen Jahr hatte Optiopay dann angekündigt, nach Investorengeldern zu suchen: 20 Millionen Euro zu einer Bewertung von 85 Millionen Euro. Abgeschlossen wurde die Finanzierungsrunde bislang nicht”. Im November des vergangenen Jahres hatten wir dann im Podcast Startup-Insider über die offenbar geplatzte Investmentrunde berichtet. Fosun stand damals kurz vor dem Einstieg bei Optiopay, die Runde kam dann aber doch nicht zu Stande. Aus dem Startup hieß es damals nur, dass sich die Verhandlungen verzögert hätten aber weiter würden. Ein knappes halbes Jahr später ist aber noch immer nichts passiert bei Optiopay.

Zumindest liegt aber jetzt der Jahresabschluss für 2017 vor. Demnach erwirtschaftete die Jungfirma vor zwei Jahren einen Jahresfehlbetrag in Höhe von rund 3,4 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es 3,1 Millionen. Insgesamt kostete der Aufbau von Optiopay bereits knapp 8 Millionen. Der nicht gedeckte Fehlbetrag betrug Ende 2017 beachtliche 6,3 Millionen. Die Verbindlichkeiten lagen bei 9,8 Millionen. Auffällig: Die Kapitalrücklage betrug damals nur 1,6 Millionen. Ansonsten teilt das Unternehmen im knapp gefassten Jahresabschluss noch dies mit: “Der Betrag der Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern beläuft sich auf EUR 3.512.531,00 (Vorjahr: EUR 9.588.737,00)”. Weitere Infos zum Unternehmen und dem Geschäftsmodell von Optiopay gibt es im aktuellen Podcast Startup-Insider.

Im Podcast hatten wir auch personelle Veränderungen bei Optiopay angesprochen: Die durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres 2017 im Unternehmen beschäftigten Arbeitnehmer betrug 14. Im Jahr zuvor waren es noch 33. Das Unternehmen weist aber darauf hin, dass neben der GmbH noch eine AG, die Global Payment Processing AG, zu Optiopay gehört. Dort stieg die Zahl der Mitarbeiter von 2016 auf 2017 von 11 auf durchschnittlich 31. 2016 wirkten somit 44 Mitarbeiter für das Unternehmen, 2017 waren es 45. Aktuell arbeiten nach Firmenangaben 47 Mitarbeiter für das FinTech. Somit halbierte sich 2017 auf 2016 das Team der Gmbh zwar fast, gleichzeitig stieg die Zahl der Mitarbeiter in der Optiopay-Gruppe aber. Sorry, falls wir da für Verwirrungen gesorgt haben. Wir warten jetzt weiter gespannt, wann die angekündigte Investmentrunde endlich kommt. Viel Zeit bleibt beim Blick auf 2017 aber nicht mehr.

Optiopay im Zahlencheck

2017: 3,4 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2016: 3,1 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2015: 1,4 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2014: 127.035 Euro (Jahresfehlbetrag)

Startup-Insider #36– Unser #Podcast der Woche

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Foto (oben): Optiopay

Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.