#Jahresrückblick

tado: Von München einmal durch ganz Europa

"Wir werden die Service-Angebote weiter ausbauen, um unseren Kunden eine ganzheitliche Lösung rund um das Klima-Management zuhause anbieten zu können. Die Echtzeitdaten aus den Heizungsanlagen helfen dabei, Wartungen günstiger abzuwickeln", sagt tado-Mitgründer Christian Deilmann.
tado: Von München einmal durch ganz Europa
Dienstag, 25. Dezember 2018VonAlexander Hüsing

In den vergangenen Jahren flossen nun schon 102 Millionen US-Dollar in den Münchner IoT-Star tado. Bei der letzten Finanzierungsrunde investierten amazon, E.ON, Total Energy Ventures und die Europäische Investitionsbank 50 Millionen Dollar in die Jungfirma. 2016 lag das Rohergebnis des Unternehmens bei 2,7 Millionen Euro. Der Jahresfehlbetrag betrug 11,3 Millionen. Im Interview mit deutsche-startups.de blickt tado-Mitgründer Christian Deilmann einmal ausführlich auf das fast vergangene Jahr zurück.

Das Jahr ist fast rum. Was war das Highlight im Jahre 2018 bei euch?
Wir haben unser Angebot der Heizungreparatur-Services europaweit gelauncht, zwei neue Smarte Thermostat Produkte auf den Markt gebracht und unsere App um das Thema Raumluft-Komfort erweitert. Mit 50 Millionen US-Dollar war die bisher größte Finanzierungsrunde für tado ebenfalls ein besonderes Highlight im Jahr 2018.

Habt ihr 2018 ansonsten alle eure Ziel erreicht?
Circa 30 % des weltweiten Energieverbrauchs wird für das Heizen und Kühlen von Gebäuden verwendet. tado widmet sich als eines der wenigen Unternehmen voll und ganz diesem Thema. Wir freuen uns sehr, dass tado-Nutzer in ganz Europa hier einen wichtigen Beitrag leisten und 2018 insgesamt 22 % Energie einsparen konnten. In Deutschland waren es sogar durchschnittlich 25% Energie. Wir verkaufen unsere Produkte mittlerweile in 15 Ländern in Europa. Zudem haben wir die Zahl der Partnerschaften mit Energieversorgungsunternehmen auf mehr als 30 erhöhen können.

Was lief 2018 bei euch nicht rund?
Smart Home ist noch immer eine neue Produktkategorie. Damit diese den Massenmarkt erreicht, muss noch viel Vertrauen und Markenbewusstsein aufgebaut werden. Dazu müssen wir den Einstieg in das Smart Home für die Kunden einfacher machen und vermitteln, welche Vorteile sich aus einer Umstellung auf intelligentes Heizen oder Kühlen zuhause ergeben.

Welches Projekt steht bei euch für 2019 ganz oben auf der Agenda?
Wir werden die Service-Angebote weiter ausbauen, um unseren Kunden eine ganzheitliche Lösung rund um das Klima-Management zuhause anbieten zu können. Die Echtzeitdaten aus den Heizungsanlagen helfen dabei, Wartungen und Reparaturen deutlich günstiger und reibungsloser abzuwickeln. Diesen Markt wollen wir jetzt revolutionieren. Die Kopplung mit dem Energiemarkt steht dann als nächstes auf dem Programm, um Angebot und Nachfrage besser zu verzahnen.

Was hast Du Dir persönlich für 2019 vorgenommen?
Unsere Nutzer Community liegt mir persönlich sehr am Herzen und ich setze alles daran, gemeinsam mit dem tado-Team unsere Software, Apps und Funktionen weiter zu verbessern. Ich stelle mir eine Welt vor, in der alle Heizungen und Klimaanlagen online vernetzt sind. Dadurch sparen wir nicht nur Energie ein, sondern können auch vieles darüber hinaus leisten wie etwa Reparatur-Anfahrten verringern oder über den flexibilisierten Energieverbrauch einen Anstieg erneuerbarer Energien im Energiemix ermöglichen. Es liegt in unserer Verantwortung, die Erde für zukünftige Generationen zu bewahren. Dieser Vision möchten wir mit unserem Beitrag 2019 ein Stückchen näher kommen.

Auf welches Startup sollten wir – deiner Meinung nach – 2019 ganz besonders achten?
Gemeinsam mit anderen Startups wie Sonnen, Next Kraftwerke, Kiwigrid, Thermondo, Polarstern, Ubitricity, Theva und einigen anderen ist es unsere Passion eine bessere Energiezukunft zu schaffen. Hier sehe ich großes Potential und dieses Ökosystem aus passionierten Startups ist mir ein besonderes Anliegen.

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Foto (oben): tado

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.