#Gastbeitrag
Alternativen zum klassischen Wagniskapital – über diese 5 Wege kommen Start-ups auch an Geld
Viele Start-ups setzen auf die ein oder andere Finanzspritze von klassischen Wagniskapital-Investoren, um dem eigenen Wachstum auf die Sprünge zu helfen. Doch es gibt auch Alternativen: Hier sind fünf Vorschläge, wie Gründer auch anders an Geld kommen.
Venture Debt
Venture Debt ist eine hybride Fremdfinanzierung von Banken oder Fonds, die für wachsende Start-ups sehr hilfreich sein kann, um bereits vorhandenes Eigenkapital zu erhöhen. Das Start-up ist mit dieser Variante viel flexibler in der Finanzierung als mit der klassischen VC. In der Regel ist das Darlehen nicht gesichert und endet nach einer relativ kurzen Laufzeit von etwa zwei bis vier Jahren. Der Vorteil: Das Start-up kann so verhältnismäßig schnell an Kapital gelangen, ohne große Anteile an Investoren abzugeben. Hierzulande bislang noch nicht so verbreitet, schickt sich seit kurzem die Silicon Valley Bank an, Venture Debt populärer zu machen. Die US-Bank hat kürzlich ihr erstes Deutschland-Büro in Frankfurt am Main eröffnet. Allerdings werden bei dieser Variante nur Start-ups mit bereits bestehendem Cashflow finanziert. Lesetipp: So sieht die Silicon Valley Bank den deutschen Markt
Crowdinvesting
Crowdinvesting kann als Hybrid von Finanzierung durch Anteilsabgabe und Crowdfundings definiert werden. Bei dieser Alternative finanzieren also mehrere einzelne Geldgeber das Eigenkapital der Start-ups und bekommen im Gegenzug Anteile am Unternehmen. Der Clou dabei: Die beteiligten Investoren können gleichzeitig als Markenbotschafter fungieren. Die wohl bekanntesten Crowdinvesting-Anbieter hierzulande: Companisto und Seedmatch. Lesetipp: Der Urbanara-Exit zeigt, “unter welchen Problemen Crowdinvesting leidet”.
Gründerwettbewerbe
Immer wieder haben Start-ups auch die Möglichkeit, eine Finanzierung über verschiedene Wettbewerbe und Pitches zu erlangen, die nicht selten von Unternehmen initiiert werden. Aktuelles Beispiel: Der US-Community Space WeWork startete vergangenes Jahr die Creator Awards, die 2018 erneut auch in Berlin stattfinden werden. Pro Stadt schüttet das US-Unternehmen mehr als 1 Million Dollar an Einzelpersonen und Organisationen aus. Das Gute an solchen Wettbewerben: Neben der Finanzspritze bieten die Organisatoren Gewinnern häufig noch zusätzliche Benefits wie den Zugriff auf das eigene Netzwerk oder Beratungsleistungen.
Business Angel
Business Angel stehen den Jungunternehmen meist in einer sehr frühen Phase hauptsächlich beratend zur Seite, wobei sie auch als Geldgeber fungieren können. Der Vorteil: Die Start-ups profitieren von der Expertise sowie von den bereits bestehenden Kontakten und Netzwerken – was häufig wertvoller als pures Kapital eingeschätzt wird. Nicht immer einfach für die Jungunternehmer ist es allerdings, einen solchen “Engel” zu finden und für sich zu gewinnen. Deshalb ist das Netzwerk(en) beim Gründen oft schon die halbe Miete!
Staatliche Unterstützung
Zu guter Letzt besteht außerdem die Möglichkeit, über Förderprogramme des deutschen Staates finanziert zu werden. Hier gibt es je nach Vorstellung über die Höhe des Kapitals verschiedene Möglichkeiten für Start-ups. So gibt es beispielsweise den ERP-Gründerkredit StartGeld für Beträge bis 20.000 Euro. Übersteigt der Bedarf diesen Betrag, gibt es die Option des ERP-Gründerkredit-Programms mit einer Finanzierungsoption bis 100.000€. Diese Programme laufen über die KfW-Bankengruppe und stehen nur Einzelpersonen, kleinen und mittleren Unternehmen zur Verfügung.
Über den Autor
Tilo Bonow ist Gründer und CEO von PIABO, Europas führender PR-Agentur für die Digitalwirtschaft mit Sitz in Berlin. Er ist maßgeblicher Erfolgstreiber ambitionierter Unternehmer in globalen Märkten und ausgewiesener Experte der Start-up-Szene. Als Investor bei verschiedenen Kapitalgebern und als Mentor unterstützt er Start-ups aktiv mit seinem Kapital, durchdringenden Marktkenntnissen und exzellentem Netzwerk.
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