“Für uns sind Babys die wichtigste Kennzahl!”
Vor vier Jahren ging Ava an den Start. Derzeit ist das Schweizer Startup in der DACH-Region und in den USA aktiv. Hinter Ava verbirgt sich ein hellblaues Armband, das über Nacht getragen werden muss und die fruchtbaren Tage einer Frau erkennt. Ava ist somit ein Zyklus-Tracker. Weltweit werden laut Firmenangaben derzeit rund 15 Frauen täglich dank Ava schwanger. “Der Start in Deutschland vor einem Jahr im Januar 2017 verlief erfolgreich und unser Logistikteam arbeitet hart, um mit der Nachfrage Schritt zu halten”, sagt Mitgründerin Lea von Bidder.
Das deutsch-schweizerische Gründerteam konnte bisher 42,3 Millionen Dollar für sein Konzept einsammeln – gerade erst gab es 30 Millionen für Ava. Im Interview mit deutsche-startups.de spricht von Bidder über Wohlbefinden, Lebensphasen und Schwangerschaften.
Wie würdest Du Deiner Großmutter Dein Startup erklären?
Meine Großmutter ist super und weiß ziemlich genau was wir machen.
Und wie beschreibst Du ihr Ava?
Technologie erleichtert uns das Leben auf bisher nicht gekannte Weise. Mit nur einem Tastendruck können wir ein Taxi rufen, Essen bestellen oder Fotos teilen. Doch wenn es um frauenspezifische Dinge geht, scheinen wir häufig noch im letzten Jahrhundert stecken geblieben zu sein. Dazu gehört auch die Zyklusverfolgung. In diesem Bereich gab es in den letzten Jahrzehnten keine nennenswerten Innovationen. Wir haben Ava entwickelt, weil wir der Meinung sind, dass Frauen eine modernere Methode zur Verfolgung ihres Zyklus und ihrer Gesundheit in jeder Lebenslage verdienen. Sie haben ein Recht auf genaue und zuverlässige Daten über ihre Fruchtbarkeit, ihre Schwangerschaft und darüber, wie sich der Zyklus auf ihr allgemeines Wohlbefinden auswirkt. Dabei ist es wichtig, dass das Zyklustracking bequem und unauffällig erfolgt. Ava ist ein Armband, das nur nachts getragen wird. Es hilft Frauen dabei einfach und präzise ihren Zyklus zu verfolgen. Es erkennt die fruchtbaren Tage einer Frau in Echtzeit, und verdoppelt so ihre Chancen schwanger zu werden.
Bei welcher Gelegenheit entstand die Idee zu Ava?
Es war einer meiner Mitgründer, dessen Frau schwanger werden wollte und von den gängigen Methoden frustriert war. Das war eigentlich die Initialzündung für Ava.
Seit einem Jahr seid ihr nun auf dem deutschen Markt aktiv. Wie lautet euer Fazit?
Wir haben bereits sehr viele Nutzer in Deutschland! Der Start in Deutschland vor einem Jahr im Januar 2017 verlief erfolgreich und unser Logistikteam arbeitet hart, um mit der Nachfrage Schritt zu halten. Wir haben eine aktive deutsche Ava-Community. Es ist erstaunlich und sehr positiv, wie viele unsere Nutzer mit uns in Kontakt treten und uns damit Teil ihrer – manchmal sehr harten – Reise zur Elternschaft werden lassen.
Was sind die größten Unterschiede zu den USA?
Die USA ist noch etwas fortschrittlicher wenn es um Wearable-Technology geht und auch das Stigma rund das Thema Zyklus scheint etwas weniger zu sein – die Amerikaner sind ja bekannt dafür, etwas offener zu sein.
Wie genau hat sich Ava generell seit der Gründung entwickelt?
Ava hat sich wunderbar entwickelt und wir freuen uns riesig über das Feedback, welches wir von Kundinnen erhalten. Wir haben eine sehr klare Vision und Mission und sind überzeugt, dass Ava im Leben jeder Frau und ihren unterschiedlichen Lebensphasen relevant sein wird. Momentan investieren wir stark in klinische Studien.
Nun aber einmal Butter bei die Fische: Wie groß ist Ava inzwischen?
Für uns sind die vielen Ava-Babys die wichtigste Kennzahl! Wir reden inzwischen von 10.000 Schwangerschaften weltweit, täglich kommen circa 15 dazu. Das Team wächst natürlich auch: Wir sind im Moment rund 65 Mitarbeiter und es werden wöchentlich mehr.
Wie genau funktioniert euer Geschäftsmodell?
Das Armband ist für 249 Euro erhältlich und die dazugehörige App gratis im App-Store.
Was muss ich sonst noch unbedingt über euch wissen?
Wir sind ein stark missionsgetriebenes Unternehmen, das versucht die Forschung im Bereich der Frauengesundheit voranzutreiben. Daneben haben wir einen sehr datengetriebenen Ansatz. Bei uns stehen das Produkt und die Forschung im Vordergrund.
Wo steht Ava in einem Jahr?
Die eine Stoßrichtung ist der Bereich Forschung. Wir sehen uns in fünf Jahren als „Women’s Health Product“ und nicht nur als „Fertility Product“. Das Produkt soll mit der Trägerin „mitwachsen“ über die Jahre. Die zweite Stoßrichtung ist die Internationalisierung. Wir möchten das Produkt möglichst global ausrollen.
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