Kein Erfolg in der Cloud

20 Millionen-Investment Zimory wird liquidiert

Das Berliner Start-up Zimory ist am Ende - das Unternehmen wird liquidiert. Bereits im September haben die Gesellschafter beschlossen, die Cloud-Firma aufzulösen. Rund 20 Millionen Euro setzen die bekannten Geldgeber damit in den virtuellen Sand.
20 Millionen-Investment Zimory wird liquidiert
Freitag, 25. November 2016VonAlexander

EXKLUSIV Im Sommer 2013 poppte das Berliner Cloud-Start-up Zimory massiv auf der Gründerlandkarte auf: Bekannte und namhafte Investoren wie Creathor Venture, der High-Tech Gründerfonds (HTGF), die IBB Beteiligungsgesellschaft (IBB), die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KFW), T-Venture und die Deutsche Börse Group investierten damals stattliche 20 Millionen US-Dollar in die Jungfirma, die zuvor bereits 4 Millionen Euro einsammeln konnte.

Gemeinsam mit der Deutsche Börsen baute das 2007 als Spin-off der Deutschen Telekom gegründete Unternehmen nach dem Investment den anbieterneutralen Cloud-Marktplatz Deutsche Börse Cloud Exchange (DBCE) auf. Anfang dieses Jahres wurde die Plattform dann aber schon wieder eingestellt. Auf der Website hieß es damals: “Die Aktionäre der DBCE haben entschieden, den operativen Geschäftsbetrieb des Marktplatzes einzustellen”. Gründe für das Aus nannte das Unternehmen nicht.

In eigener Sache kommunizierte das Cloud-Unternehmen schon länger nicht mehr. Die aktuellste News auf der Zimory-Website stammt aus dem Mai 2015 – damals startete das millionenschwere Start-up seinen groß angekündigten Cloud-Marktplatz. Auch die Social Media-Profile der Jungfirma sind Ewigkeiten verwaist. Auf Facebook war das Zimory-Team zuletzt im Sommer 2015 aktiv, auf Twitter gab es im November des vergangenen Jahres den letzten Tweet. Rund 70 Mitarbeiter wirkten im vergangenen Jahr bei Zimory, dessen Ende nun eingeläutet wurde.

Bereits im September haben die Gesellschafter beschlossen, das Cloud-Start-up aufzulösen. Ganz offensichtlich konnte das Unternehmen die hohen Erwartungen, die die Investoren an das Projekt hatten, nicht erfüllen. Rund 20 Millionen Euro setzen die Geldgeber dabei in den Sand. Damit gehört Zimory zu den größten Internet-Pleiten der vergangenen Jahre.

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Foto (oben): Shutterstock

Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.