Von Christina Cassala
Freitag, 6. Mai 2016

Fanmiles – auf Du und Du mit den großen Stars

Jeden Freitag beantwortet ein Gründer oder eine Gründerin unseren standardisierten Fragebogen. Der Fragenkatalog lebt von der Vergleichbarkeit der unterschiedlichen Fragen, die alle Gründerinnen und Gründer beantworten müssen – diesmal antwortet Alan Sternberg von Fanmiles.

Was bedeutet es Ihnen, Ihr eigener Chef zu sein?
Mein eigener Chef zu sein bedeutet, dass ich meine eigene Vision umsetzen kann. Angst habe ich dabei keine. Ich sehe eigentlich nur Chancen, die ich nutze. Ich bin meinem Netzwerk und meinen Investoren sehr dankbar, dass sie mich dabei unterstützen und an uns glauben.

Bei welcher Gelegenheit kam Ihnen die Idee zu Ihrem Start-up?
Fanmiles haben mein Co-Founder Fabian Schmidt und ich bereits 2013 gegründet. Wir haben damals bereits eine radikale Veränderung beim Verhalten von Fans festgestellt. Fansein bedeutet nicht mehr, dass man nur aufs Konzert geht und ein Poster in seinem Zimmer aufhängt. Fansein passiert bei uns allen heute rund um die Uhr! Dank Mobile Apps und Social Media. Ich höre den ganzen Tag Musik auf Spotify. Abends schaue ich meine Lieblingsserien auf Netflix und am Wochenende gehe ich aufs Bayern-Spiel. Parallel folge ich meine Stars auf Instagram und Facebook. Fabian und ich wollten eine Plattform ins Leben rufen, die ALLE Fan-Aktivitäten belohnt. Und das ist Fanmiles.

Woher stammte das Kapital für Ihr Unternehmen?
Wir konnten in einer ersten Finanzierungsrunde eine siebenstellige Summe von Business Angels und strategischen Partnern einsammeln unter anderem auch Philipp Lahm, wobei es hier ganz wichtig ist zu sagen, dass er nicht nur als stiller Geldgeber beteiligt ist, sondern auch als aktiver Partner.

Was waren bei der Gründung Ihres Start-ups die größten Stolpersteine?
Unsere Idee mit Fanmiles ist revolutionär und hat das Potenzial, vieles zu verändern. Es dauert seine Zeit, einen Markt für einen innovativen Ansatz zu gewinnen.

Was würden Sie rückblickend in der Gründungsphase anders machen?
Ich würde die globale Plattform früher launchen.

Jedes Start-up muss bekannt werden. Welche Marketingspielart ist für Sie besonders wichtig?
Wir haben bereits durch unser Konzept an sich eine tolle Reichweite, wir erreichen die Fans von Stars, die Fanmiles nutzen über deren eigenen Kanäle, sprich über ihre Posts oder Aktivitäten in sozialen Netzwerken. Darüber hinaus ist Pressearbeit ein wichtiger Faktor, allein mit Philipp Lahm hatten wir ein sehr spannendes Thema, das von den Medien gerne aufgegriffen wurde und es kommen in naher Zukunft noch weitere spannende News. Den größten Traffic bekommt Fanmiles jedoch von seinem Netzwerk, den Stars und Marken, die die Plattform nutzen.

Welche Person hat Sie bei der Gründung besonders unterstützt?
Bislang habe ich mit keinem Menschen so intensiv gearbeitet, wie mit Fabian. Er ist sehr wichtig für Fanmiles und wir ergänzen uns gut. Ansonsten haben wir stets dafür gesorgt, dass wir erfahrene Unterstützung bei unseren Investoren bekommen. Hierfür sind wir sehr dankbar.

Welchen Tipp geben Sie anderen Gründern mit auf den Weg?
Fokussiert euch auf die Meilensteine: Setzt euch messbare Ziele, die erreicht werden können und einen festen Zeitplan. Dann fokussiert euch darauf.

Sie treffen den Bundeswirtschaftsminister – was würden Sie sich für den Gründungsstandort Deutschland von ihm wünschen?
Besseres Wetter ab Oktober. Spaß bei Seite. Ich finde Berlin als Gründungsstandort schon sehr gut, da es hier gute internationale Fachkräfte gerade im Bereich IT gibt und die Stadt viel kreativen Spielraum bietet. Außerdem steigt das Ansehen von Berlin als Start-up Standort international immer weiter an. Ich bin gespannt, wie sich die Stadt diesbezüglich weiterentwickelt.

Was würden Sie beruflich machen, wenn Sie kein Start-up gegründet hätten?
Ich würde Stars und Rechtepartner bei Ihrer Beziehung zu Fans und Marken unterstützen.

Bei welchem deutschen Start-up würden Sie gerne mal Mäuschen spielen?
Native Instruments und evtl. Soundcloud fände ich spannend.

Sie dürften eine Zeitreise unternehmen: In welche Epoche reisen Sie?
Die goldenen 20er in Berlin. Ich würde aber nur hinfahren, wenn ich spätestens 1925 zu 2016 zurückkehre.

Sie haben eine Million Euro zur persönlichen Verfügung: Was machen Sie mit dem ganzen Geld?
Ich würde das Geld in die Firma stecken. Ich würde es in dem Fall natürlich vor allem auch als sinnvolles Investment sehen.

Wie verbringen Sie einen schönen Sonntag?
Ich bin ein junger Vater von zwei bezaubernden kleinen Töchtern. Derzeit entdecke ich mit ihnen die Welt. Ich gehe gerne mit ihnen in den Berliner Zoo und freue mich jedes Mal, wenn ihnen etwas neues spannendes auffällt.

Mit wem würden Sie sich gerne einmal auf einen Kaffee oder ein Bier verabreden?
Jonathan Ive, Chief Design Officer von Apple und einer der wichtigen Gründe, wieso Apple heute zu einer der wertvollsten Firmen der Welt zählt.

Im Fokus: Weitere Fragebögen in unserem großen Themenschwerpunkt 15 Fragen an

Zur Person:
Alan Sternberg ist studierter Kommunikationswirt und gründete 2008 seine erste Marketingagentur mit Fokus auf Sport und Entertainment.
2013 gründete er in Berlin das Start-up Fanmiles und ist seitdem aktiver Geschäftsführer. Fanmiles ist eine Plattform, auf der Fans für ihre Treue und das Engagement rund um ihre Stars und Marken belohnt werden.

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