Tim Sievers von Zinspilot

“Peter Thiel habe ich mir als Gesellschafter gewünscht”

"Wir haben bewusst keine offene Finanzierungsrunde gestartet, sondern nur mit ausgesuchten Partnern gesprochen. Die FinLab AG ist aufgrund ihrer Kontakte und Partner für uns sehr interessant und Peter Thiel habe ich mir immer als Gesellschafter gewünscht", sagt Tim Sievers von Zinspilot
“Peter Thiel habe ich mir als Gesellschafter gewünscht”
Donnerstag, 18. Februar 2016VonAlexander

Das Hamburger FinTech-Unternehmen Deposit Solutions, zu dem unter anderem Zinspilot, ein Service für “Tagesgeld-Hopping” gehört, angelte sich kürzlich den deutschstämmigen Milliardär Peter Thiel, der als Paypal-Gründer und Facebook-Investor bekannt wurde, als Investor. Im Interview mit deutsche-startups.de spricht Tim Sievers, Mitgründer von Zinspilot, über ausgesuchte Partner, Notartermine und die Reeperbahn.

Kürzlich haben Sie in einer Finanzierungsrunde Geld eingesammelt. Was war dabei die größte Herausforderung?
Neben den Gesprächen mit Kapitalgebern laufen alle Anforderungen des operativen Geschäfts immer weiter und wir wollten nicht, dass die Finanzierungsrunde zu Lasten des Neugeschäfts geht. Das hinzubekommen, war die größte Herausforderung.

Nach welchen Kriterien haben Sie ihre potenziellen Geldgeber im Vorfeld ausgesucht?
Wir haben bewusst keine offene Finanzierungsrunde gestartet, sondern nur mit ausgesuchten Partnern gesprochen. Die FinLab AG ist aufgrund ihrer guten Kontakte zu vielen potenziellen Kunden und Partnern für uns sehr interessant und Peter Thiel habe ich mir schon immer als Gesellschafter gewünscht. Er ist eine lebende FinTech-Legende und hat eine große Signalwirkung für unsere Kunden, dass Sie auf den richtigen Partner setzen.

Wie sind Sie mit Ihren jetzigen Geldgebern in Kontakt gekommen?
Die FinLab AG ist auf uns zugekommen. Wir haben uns bei der Inbetriebnahme unserer offenen Einlagenarchitektur für den Online-Broker flatex kennengelernt, an dem FinLab ebenfalls mittelbar beteiligt ist. Peter Thiel haben wir gezielt angesprochen.

Wie spricht man einen Star-Investor wie Peter Thiel denn an bzw. wie kommt man mit ihm in Kontakt?
Einer der Vorteile guter VC-Investoren ist ja, dass sie ein starkes Netzwerk mitbringen. Ich habe unsere Investoren gebeten, mir ein Intro zu organisieren. Daraufhin kam es dann im Rahmen einer Veranstaltung zu einem ersten Gespräch. Peter hat vor allem das Potenzial unserer offenen Architektur-Lösung fasziniert, eine so wichtige Retail-Produktkategorie wie Spareinlagen grundlegend zu verändern. Er hatte sofort Interesse und wollte das Thema vertiefen.

Wie lange haben Sie insgesamt gebraucht, um die aktuelle Finanzierungsrunde abzuschließen?
Das ging recht schnell: Vom Erstgespräch bis zum Notartermin waren es weniger als zwei Monate.

Wie haben Sie den Abschluss der Finanzierungsrunde gefeiert?
Zusammen mit dem Team in unseren neuen, vergrößerten Geschäftsräumen im Atlantic Haus in Hamburg in der Nähe der Reeperbahn.

Was raten Sie anderen Gründern, die Kapital suchen?
Ich würde anderen Gründern raten, Finanzierung so wenig wie nötig und so spät wie möglich aufzunehmen, sich dabei möglichst wenig vom operativen Geschäft ablenken zu lassen und bei der Auswahl des Partners mehr auf den Fit als auf die Bewertung zu achten.

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Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.