SharePop = Influencer Marketing abseits von MCNs
Das Hitfox-Start-up SharePop, das bereits Ende 2014 gegründet wurde, geht nun auch in Deutschland an den Start. Hinter dem Unternehmen verbirgt sich eine Influencer-Marketing-Platform mit über 30.000 Influencern. Das Start-up ist bisher in Südkorea, Taiwan, Frankreich und den USA unterwegs. Im Interview mit deutsche-startups.de spricht Philip Mohr, Gründer von SharePop, über Aufmerksamkeit, Multi Channel Networks und Zeitunterschiede.
SharePop war bisher auf Märkte wie Südkorea, Taiwan, Frankreich und die USA ausgerichtet. Warum erfolgt nun der Stadt in Deutschland?
Dass wir zuerst in Asien gestartet sind, hat zwei Gründe: Einerseits haben wir gesehen, dass Influencer Marketing dort deutlich früher ein Thema und gewisse Business Models schnell sehr erfolgreich waren. Andererseits hat die HitFox Group mit Adtech-Unternehmen wie AppLift sehr gute Erfahrungen im asiatischen Markt gemacht.
Was sprach für die USA?
In den USA sehen wir ebenfalls ein riesiges Potenzial: Influencer Marketing ist weit entwickelt und die allgemeine Aufmerksamkeit ebenfalls um ein Vielfaches höher. In Frankreich haben wir früh eine starke Nachfrage gespürt und uns von Anfang an eine exzellente Marktsiutation auf Advertiserseite erarbeitet.
SharePop ging bereits 2014 an den Start. Wie hat sich der Markt für Influencer Marketing seitdem entwickelt?
In den zwei Jahren, die wir am Markt sind, hat sich Influencer Marketing rapide weiterentwickelt: Snapchat ist nicht durch Zufall gerade in aller Munde, sondern in letzter Zeit in den USA extrem gewachsen und seit 2015 sehr schnell in den europäischen Markt vorgedrungen. Live Streaming-Dienste wie Periscope und Meerkat sind in den USA ebenfalls bereits große Themen und haben eine ganz neue Generation von Influencern geschaffen. Diese Social Media Plattformen sind demnach für uns auch extrem interessant.
Und was ist mit YouTube?
YouTube wird nach wie vor am häufigsten mit Influencer Marketing in Verbindung gebracht. Auch hier sehen wir Veränderungen: Der Trend geht eindeutig weg von den großen Multi Channel Networks, MCNs. Viele YouTuber konnten hier auf Dauer keinen Mehrwert erkennen, da die großen Netzwerke am Erfolg der Influencer natürlich immer kräftig mitverdienen wollen. Über Plattformen wie SharePop oder Famebit können Influencer die Monetarisierung selbst in die Hand nehmen und sind somit nicht mehr auf die MCNs angewiesen. Bis 2014 konnten zudem nur wenige, sehr große Influencer mit ihrem Content Geld verdienen. Dies ändert sich durch Unternehmen wie SharePop.
Wie erfolgreich muss man denn im Social Web unterwegs sein, damit sich der Aufwand für die Influencer lohnt?
Das hängst stark von der Plattform ab, eine genaue Grenze kann man hier nicht ziehen. Prinzipiell verdienen Influencer in Deutschland am meisten auf YouTube und Instagram. Aber: Eine sechsstellige Follower-Zahl ist schon notwendig, damit eine Entlohnung in der Höhe klassischer Branding-Budgets drin ist. Hier liegt der Vorteil unserer Plattform: Bei SharePop reichen bereits wenige Tausend Follower, um mit Content Geld zu verdienen.
Das SharePop-Team ist auf Berlin und Seoul verteilt. Wie funktioniert da der Austausch?
Natürlich ist der Austausch mit acht Stunden Zeitunterschied nicht ganz einfach. Wir haben aber gute Mittel und Wege gefunden, um effektiv zu arbeiten: Ganz Startup helfen uns Slack und Google Apps, um über Zeitzonen hinweg effektiv zu kommunizieren. Wir haben auch die Arbeitszeiten adaptiert. Für ein Startup fangen wir in Deutschland zwischen 8 und 9 morgens relativ zeitig an. In Korea hingegen starten unsere Mitarbeiter später und arbeiten dann länger, um den “time overlap” zu maximieren. Das alles funktioniert aber nur, wenn man auch eine persönliche Basis aufbaut und pflegt. Dafür bringen wir regelmäßig das gesamte Team zusammen. Im Februar zum Beispiel sind wir für zehn Tage auf Bali.
Wo steht SharePop in einem Jahr?
Unser Fokus liegt weiterhin auf internationalem Wachstum: Allein dieses Jahr wollen wir in mindestens fünf weiteren Ländern starten. Zudem werden wir unseren Influencern die Promotion von Kampagnen weiterer Verticals ermöglichen. Neben Apps können so zeitnah auch Produkte direkt beworben werden. Die Monetarisierung kann hier zum Beispiel über eine Kommissionsbasis laufen.
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