Wohlheit geht an den Start
Project A testet das große Millionengeschäft in China
Dass man auch als deutsches Start-up in China wunderbar Geschäfte machen kann, hat windeln.de zuletzt eindrucksvoll bewiesen. Zum Jahresende des vergangenen Jahres hatte windeln.de rund 146.000 aktive Kunden in China. Knapp 56 Millionen Euro Umsatz machte das börsennotierte Münchner Start-up im vergangenen Jahr in China – siehe “Windeln.de wächst in China auf 56 Mio. €, in DACH auf 44 Mio. €” und “Windeln.de und die Milchpulverexporte nach China“.
China scheint somit ein guter Markt für aufstrebende deutsche Start-ups zu sein. Alexander Graf von Kassenzone hielt dazu in Bezug auf die Chinaaktivitäten von windeln.de treffend fest: “Der Börsengang und die damit einhergehende Veröffentlichung der Chinastrategie dürfte diverse Wettbewerber auf den Plan rufen”. Stimmt! Einer davon ist nach Informationen von deutsche-startups.de Project A Ventures. Die Berliner, die derzeit auf intensiver Kapitalsuche sind, hievten gerade den Online-Shop Wohlheit ins Netz, der unter anderem von Wei Shi geführt wird.
“Die Wohlheit GmbH ist ein junges deutsches Unternehmen, das sich um Gesundheit und Qualität dreht”, heißt es auf der Website. “Wir vertreiben Produkte in sechs Kategorien: Vitamine & Nahrungsergänzungsmittel, Diätprodukte, Babypflege, Spielzeug, Kindermode und ‘Zuhause für’s Baby'”. Was schon recht dicht an windeln.de ist. “Dabei legen wir besonders großen Wert auf die Herkunft unserer Produkte und setzen auf starke deutsche Traditionsmarken. Da diese Produkte zunehmend auch im Ausland nachgefragt werden, bietet WohlHeit auch einfachen und sicheren Versand nach China an”. Weswegen es Wohlheit auch komplett in chinesischer Sprache gibt. Alles andere wäre auch sinnlos.
Firmensitz von Wohlheit ist aber Berlin. Noch ist das Start-up zudem eine hundertprozentige Tochter von Project A Ventures. Dies soll auch so bleiben. Wie aus dem Umfeld der Firmenschmiede zu hören ist, ist Wohlheit vor allem als Schaufenster für die Produkte der diversen Portfolio-Unternehmen (und befreundeter Firmen) von Project A und als Testballon für mögliche geografische Expansionen gedacht. Wohlheit wird somit quasi voraus geschickt, um zu testen, welches Potenzial es in einzelnen Ländern gibt und wo man auch unter eigener Marke expandieren sollte bzw. könnte. Dementsprechend wird es bald neben einer chinesischen Sprachversion auch andere Länderableger geben – etwa in Südostasien (wo etwa Rocket Internet schon massiv aktiv ist). Eine spannende Strategie, um seine Unternehmen in ferne Länder zu bringen und ein spannender Ansatz, der wohl Nachahmer finden wird.
Zuletzt startete Project A, in das Springer künftig kein Geld mehr stecken will, das Start-up Horizn Studios, welches Taschen und Reisegepäck unters Volk bringt. Aber keine gewöhnlichen, sondern smarte Produkte. Das Unternehmen aus dem Hause Project A wird von Stefan Holwe geführt. Vorwerk Ventures unterstützt das mutige Projekt der Berliner Firmenschmiede – siehe “Wenn die Handtasche das Smartphone auflädt“.