Von Alexander
Freitag, 4. September 2015

So lieben Springer und ProSiebenSat.1 Start-ups

Springer liebt bekanntlich seit einigen Wochen ProSiebenSat.1 – und beide lieben Start-ups. Nun aber erste Details der gemeinschaftlichen Start-up-Initiative der Medienhäuser, die viele Aspekte abdecken soll, bekannt. Unter anderem investiert das Duo in Lakestar II, den Investment-Fonds von Star-Investor Klaus Hommels.

Ende Juli verkündeten die Mediengiganten Springer und ProSiebenSat.1, dass sie nicht fusionieren. Dafür aber gemeinsame Sache beim Thema Start-ups machen – siehe “Springer liebt ProSiebenSat.1 – und beide lieben Start-ups“. Wie dies aussehen soll, war vor wenigen Wochen noch unklar. Nun aber sind erste Details der gemeinschaftlichen Start-up-Initiative, die viele Aspekte abdecken soll, bekannt.

Zunächst einmal stiegen Springer und ProSiebenSat.1 bei der Ticketplattform myticket.de ein. Die Medienhäuser stellen im Rahmen dieses Deals Medialeistungen in Form von TV-Spots und Print- bzw. Internet-Werbeformaten im Wert von jeweils brutto 9 Millionen Euro zur Verfügung – siehe “Bild und Starwatch investieren in myticket.de“. Deutlich aussagekräftiger und wertiger ist aber das Engagement in Lakestar II, den Investment-Fonds von Star-Investor Klaus Hommels. Beide Medienunternehmen “investieren als einer mehrerer Ankerinvestoren im Rahmen ihrer gemeinsamen Digital-Initiative zusammen einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag über die Laufzeit des Fonds”, teilen die Mediengiganten mit.

Insgesamt sind bei Lakestar 350 Millionen Euro im Topf. Steinchen für Steinchen fügt sich so die Digitalstrategie der Medienhäuser zusammen. Springer ist zudem bereits bei den beiden US-Fonds SV Angel und Lerer Hippeau Ventures involviert. Vor zwei Jahren investierte Springer zudem 30 Millionen Euro in Project A Ventures aus Berlin – siehe “Project A: Springer steigt endlich ein“. Weitere Investments in die junge Firmenschmiede von Florian Heinemann und Co. soll es aber wohl nicht mehr geben – so funkt es zumindest derzeit massiv durch Berlin.

Project A Ventures, das seit dem Start auch von Otto unterstützt wird, braucht somit einen anderen großen Geldgeber. Springer will sein Risiko und seine Chancen wohl eher breit streuen und setzt deswegen auf mehrere Investments mit unterschiedlichen Ansätzen und regionalen Ausrichtungen. Auch für ProSiebenSat.1 scheint so eine Strategie sinnvoll, immerhin verbrannten sich die Münchner mit Epic Companies ganz gehörig die Finger – siehe “Epic Companies hat – wie erwartet – keine Zukunft mehr“.

Offen bei der gemeinsamen Digitalstrategie von Springer und ProSiebenSat.1 bleibt weiter die Zukunft der Accelerator-Programme, also vom Axel Springer Plug and Play Accelerator und ProSiebenSat.1 Accelerator. Eine Zusammenlegung bei so viel gemeinsamer Aktivitäten wären durchaus sinnvoll.

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