Das Ende naht!
Simfy will, dass seine Nutzer zu Deezer wechseln
Das kleine Start-up simfy hat den Kampf gegen Spotify längst verloren und kochte zuletzt nur noch auf kleiner Flamme vor sich hin. Nun aber scheint auch diese Flamme zu erlöschen. “Ab dem 1. Mai 2015 wird Simfy aus lizenzrechtlichen Gründen nur noch eine stark eingeschränkte Anzahl an Songs anbieten”, heißt es derzeit auf der Website der Plattform, die von Alexander Herbst geführt wird. Und jetzt kommt es: “Da wir dir aber auch weiterhin das bestmögliche Musikerlebnis bieten wollen, haben wir ein besonderes Angebot für dich. Melde dich jetzt bei unserem Kooperationspartner Deezer an und höre all deine Lieblingslieder aus über 35 Millionen Songs, jederzeit und überall”.
simfy empfiehlt seinen Nutzern somit den Wechsel zur Konkurrenz. So verzweifelt kann man nur sein, wenn man am Ende ist. Und in der Tat: Im Handelsregister ist zu lesen, dass die Simfy AG derzeit liquidiert wird. Die Flamme von Simfy geht somit endgültig aus. Noch Anfang April verbreitete simfy ein wenig Aufbruchstimmung – nach vorherigen Problemen mit den Lizenzgebern – teilte das Unternehmen mit, dass man einige Lieferantenverträge umgestellt habe und deswegen “Teile des Repertoires” nicht mehr verfügbar waren. “Wir sind glücklich, dass wir Euch seit gestern wieder die vollständigen Kataloge von Universal, Sony und Warner Music sowie deren Sub-Labels komplett zur Verfügung stellen können”, hieß es dann am 7. April bei Facebook. Dies war dann auch das letzte Lebenszeichen der Musikplattform im Social Web. Im besagtem Eintrag finden sich nun nur noch erboste Kommentare von Nutzern.
Wie heise online zudem berichtet, schreiben Nutzer Simfy “nach den erneuten Einschnitten als nicht länger nutzbar”. Allerdings scheine auch eine Kündigung derzeit aufgrund hoher Serverauslastung nicht durchführbar zu sein. In Simfy sind in den vergangenen Jahren viele Millionen, rund 30 Millionen sollen es gewesen sein, geflossen. Maßgebliche Kapitalgeber von simfy waren vor allem der bekannte Kapitalgeber Earlybird und Klaus Wecken (Mitgründer von KHK Software). Allein Earlybird soll rund 15 Millionen Euro in simfy gesteckt haben. Bestätigen wollte der Kapitalgeber diese Summe aber nie.
Passend zum Thema: “Start-ups, die 2015 bereits gescheitert sind“.