Social Currency

PayOrShare – Zahlen mit Reichweite oder mit Geld

Reichweite und Bekanntheit im Social Web werden zunehmend zur Währung. Nichts zeigt das deutlicher als neue Start-ups, deren Geschäftsmodell auf genau diese These setzt: Auch PayOrShare will das Teilen als Währung etablieren – und außerdem seinen Kunden den Paywall-Prozess abnehmen.
PayOrShare – Zahlen mit Reichweite oder mit Geld
Mittwoch, 28. Januar 2015VonElke Fleing

PayOrShare aus Hamburg bietet eine alternative Währung zum Bezahlen von digitalen Inhalten im Netz wie etwa Artikel, Videos, Games oder auch Coupons. Man kann selbst entscheiden, ob man für einen Inhalt lieber mit Geld oder mit seiner Social Currency durch das Teilen in einem sozialen Netzwerk – bis dato Facebook, Xing oder LinkedIn – bezahlen möchte.

Dabei werden die Kunden mit Insights unterstützt, die aus einer komplexen Datenanalyse der Nutzer gewonnen werden.

Die Kunden von PayOrShare profitieren also entweder durch direkte Bezahlung oder dadurch, dass sie potenzielle neue Kunden erreichen – und zwar in der Regel durch Empfehlungen unter Freunden und Bekannten, was die Akzeptanz der Empfehlungen natürlich erhöht.

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PayOrShare kann z.B. vor einem Online-Artikel eingebunden werden und gibt dem User zwei Möglichkeiten: Für den Inhalt mit Geld über unterschiedliche Payment-Methoden bezahlen oder den Artikel bzw. die Seite mit seinen Freunden z.B. bei Facebook, Xing oder LinkedIn zu teilen. Kunden mit unterschiedlicher Zahlungsbereitschaft werden abgeholt und die Absprungrate minimiert.

Im E-Commerce-Bereich kann die Maske als Empfehlungsmarketing-Tool eingesetzt werden. Für das Teilen erhält der Kunde hier beispielsweise einen zusätzlichen Rabatt.

Die Kombination aus Bezahl- und Share-Funktionalität in einer Maske nimmt den Geschäftskunden damit auch die Payment-Abwicklung ab, was PayOrShare sehr komfortabel macht.

Einen besonderen Mehrwert – und der künftige Fokus von PayOrShare – bieten aber vor allem die Daten, die aus den unterschiedlichen Netzwerken generiert werden. Hier trifft Big Data auf Business Intelligence. Informationen werden – unter Beachtung aller datenschutzrechtlichen Vorgaben – verknüpft und für die PayOr Share-Kunden aufbereitet, um sie bei der optimalen Ansprache ihrer Kunden zu unterstützen.

Dank des reponsiven Designs lässt sich PayOrShare sowohl am Desktop als auch mobil verwenden. Aktuell ist man außerdem dabei, weitere Plugins für unterschiedliche Shopsysteme und CMS zu entwickeln.

Die Hauptzielgruppen sind Anbieter von digitalen Inhalten wie Verlage, Gaming- oder Bewegtbild-Anbieter. Aber auch im E-Commerce-Bereich wird PayOrShare jetzt schon zum Reichweitenaufbau genutzt, indem für das Teilen mit den Freunden Rabatte oder Coupons gewährt werden.
PayOrShare läuft momentan in der offenen Beta und startet gerade jetzt eine Kampagne mit dem Carsharing-Anbieter Citeecar.

Monterisieren wird PayOrShare über zwei verschiedene Modelle

Es gibt sowohl eine Perfomance-basierte Abrechnung auf Basis der geteilten Beiträge mit einer einmaligen Installationsgebühr als auch drei unterschiedliche Abo-Modelle: Ein günstiges Starter-Paket, ein Business-Paket und ein Business Insider-Paket:

Das Starter-Paket bietet alle wesentlichen Funktionen wie die Integration der Pay Or Share-Lösung, Kampagnenauswertung und gratis eine begrenzte Anzahl Shares pro Monat. Mit dem Business-Paket werden zusätzlich Statistiken zu ihren Nutzern mit demographischen und konsumspezifischen Informationen geliefert. Kunden mit einem Business Insider-Paket verfügen über einen vollen Zugang zur Business Intelligence inklusive individueller Nutzerprofile und Kontaktdaten, Identifizierung von Meinungsführern sowie unbegrenztes Share-Volumen.

Die Kombination der Features ist das USP

Nach Mitbewerbern gefragt, antwortet Fiona Brandes, Co-Founderin von PayOrShare: “Das kommt darauf an, ob man den Paywall-, den Share- oder den Social Data-Ansatz betrachtet. Wir haben Funktionen zusammengebracht, die in dieser Kombination einzigartig sind.”

Wettbewerber in den einzelnen Feldern sind aber beispielsweise: Pay with a Tweet, Social Locker als WordPress-Plugin, Sharewall aus UK, Likomi oder auch Laterpay.

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Die beiden Gründer des Hamburger Start-ups, Max Fielker und Fiona Brandes bekamen schon weit vor dem Start ordentlich Rückenwind von Förderern und Investoren: Jan Honsel, Pinterest Country Manager DACH; Dr. Felix Menden, CTO bei Wer Liefert Was?, früher CTO bei Xing; Heiko Hubertz, Gründer und Investor von fünf erfolgreichen Gaming Unternehmen u.a. Bigpoint; Katharina Wolff, Gründerin von Premium Consultants und Wolff Ventures; Dr. Michael Breyer, u.a. Geschäftsführer der Softgarden GmbH in Berlin und Experte für Lead-Generierung; Michael Radomski, Gründer des Company Builders Compass Heading und des Sendernetzbetreibers UPLINK Network.

Sie alle engagieren sich nicht nur finanziell, sondern als Supporting Investors vor allem mit Beratung zu strategischen Fragen und ihrem Netzwerk einbringen.

Die nächste Finanzierungsrunde steht in diesem Frühjahr an, nach der mit mehr Ressourcen vor allem der Vertrieb ausgebaut und das Produkt weiterentwickelt werden soll. Unterschiedliche Gestaltungen der Paywall-Lösung sollen getestet und weitere soziale Netzwerke wie Twitter, Google+ und Instagram aufgenommen werden.

Das Segment, in dem sich PayOrShare bewegt, ist mit Sicherheit hochspannend und zukunftsträchtig. Und das Konzept, Paywall-Prozess-Abwicklung, social Sharing und Big Data-Auswertungen zu kombinieren, erscheint sehr schlüssig und erfolgsversprechend.

Und es sei dem Start-up zu wünschen, dass es die rechtlichen Klippen sauber und erfolgreich umschifft, die der Umgang mit Shares als Bezahlung birgt. Hier ein paar, dieses Thema beleuchtende, Beiträge dazu:

‘Pay with a Tweet’ – Gesetzliche Regeln für Anbieter und Twitterer

Per ‘Like’ bezahlen – Wie legal ist die ‘klickgeile’ Strategie von Focus?

Verschleiert, viral und illegal – Zur Rechtswidrigkeit von Schleichwerbung

Der legale Weg zum Like – rechtliche Grenzen auf der Jagd nach positiven Bewertungen

Elke Fleing

Elke Fleing aus Hamburg liefert Texte aller Art, redaktionellen Content und Kommunikations-Konzepte. Sie gibt Seminare, hält Vorträge und coacht Unternehmen. Bei deutsche-startups.de widmet sie sich vor allem Themen und Tools, die der Erfolgs-Maximierung von Unternehmen dienen.