Daten speichern in der Cloud
Mit Reds Kontrolle über seine Cloud-Daten behalten
Flowy Apps wurde von zwei Geschwistern gegründet – der 27-jährigen Veranstaltungskauffrau und Betriebswirtin (B.A.) Annika Schulz und ihrem Bruder, dem 34-jährigen Medieninformatiker (B.Sc.) Torben Haase. Der freiberufliche Webdesigner beschäftigt sich schon seit seinem 14. Lebensjahr mit der Software-Entwicklung und ist der Erfinder von REDS (Remotely encrypted distributed storage), einem Web-App-Framework zur sicheren und verteilten Datenspeicherung in der Cloud. Seit Juni 2014 werden die beiden noch von einem zusätzlichen Programmierer unterstützt. Das ambitionierte Ziel des Teams lautet: „Wir wollen, dass die Nutzer wieder Vertrauen in das Internet haben und die Kontrolle über ihre Daten behalten.“
Mit dem Verschlüsselungsprotokoll REDS sollen Cloud-Anwendungsdaten in einem verteilten Netzwerk gespeichert werden – der Datenaustausch zwischen dem App-Client, dem App-Server des Anbieters und dem Speicherort des Nutzers wird verschlüsselt nach AES128-Standard. REDS verspricht, dass dem App-Anbieter außer anonymen IDs keine weiteren Informationen über den Nutzer oder die von ihm verwendeten Daten bekannt werden. Mit REDS könnte ein User also selbst bestimmen, an welchem Ort seine Daten gespeichert werden – er könnte zum Beispiel die Cloud eines vertrauenswürdigen Partners wählen oder die Daten auf dem eigenen Server ablegen.
Webentwickler als Zielgruppe
Zielgruppe von REDS sind alle Webentwickler, die Wert auf die Privatsphäre der Nutzer, die Datensicherung und den Datenschutz legen. Mit REDS sollen Web-Apps für alle gängigen Browser entwickelt werden können, eine Übertragung auf weitere mobile Plattformen ist bisher aber noch nicht vorgesehen. Der Code des REDS Web-Apps-Framework wurde unter einer Open-Source-Lizenz bei Github veröffentlicht – doch leider gibt das Unternehmen noch Mitte November auf seiner Website bekannt, dass es derzeit noch keine stabile Versionen von REDS gibt. Darüber hinaus wurden mehrere vorkonfigurierte Virtual Machines zur Verfügung gestellt, die auf Ubuntu Server 14.04 LTS (64-bit) laufen und für Oracle VirtualBox erstellt wurden.
Private Nutzung ist kostenfrei
Monetarisieren möchte das Start-up über die kommerzielle Nutzung mit einer kostenpflichtigen Lizenz – die private Nutzung soll kostenfrei sein. Wichtiger Unterschied: Unter einer privaten Lizenz muss der eigene Code immer veröffentlicht werden, bei einer kommerziellen Lizenz kann der produkteigene Code unter Verschluss gehalten werden.
REDS wurde auch für die erste App benutzt, mit der das Unternehmen im 1. Quartal 2015 an den Start gehen möchte: Flowy Notes – eine einfache Notizzettel-App, die freies Zeichnen und Schreiben erlaubt – wird die erste „Proof-of-Concept“-Web-App sein, die auf der Basis von REDS entstanden ist. Diese App soll als Freemium-Produkt mit eingeschränkten Funktionen angeboten werden, die Vollversion kostet voraussichtlich 4,99 Euro im Monat.
Viel Unterstützung
In Sachen REDS haben sich einige Investoren engagiert: Der Seed- und Start-up Fonds SHL ist mit 100.000 Euro dabei, im Rahmen eines EXIST-Gründerstipendiums wurden 60.000 Euro und diverse Coachingleistungen beigesteuert. Darüber hinaus wurden die Geschwister von verschiedenen Hochschulen und Gründernetzwerken in Kiel gefördert.
Ich bin wirklich gespannt auf die stabile Version und die ersten Tests!