Was so im Mainstream vom Start-up-Hype ankommt
Land auf, Land ab ist inzwischen angekommen, dass in Sachen Start-ups in Berlin etwas geht. Kaum eine Tageszeitung, ein Newsdienst etc. hat noch nicht vom Boom der Start-ups in Berlin berichtet. Da kann auch ein simples, und kurzweiliges Faktenbuch über Berlin nicht ohne Start-up-Artikel daherkommen. So geschehen bei “100+1 Fakten: Das muss jeder Berliner wissen” (MairDuMont). Auf einer der 320 Seiten widmet sich das Büchlein Berlin und seinen Start-ups.
Berlin ist ein “Start-up Magnet” ist dort zunächst einmal zu lesen. Es folgen einige Zahlen rund um Jobs, die in der Hauptstadt bis 2020 entstehen sollen und ein Verweis auf die vielen “zweisprachigen Bürger”. Und dann die kurze Erklärung des Hypes um Berlin: Dank günstiger Mieten und einer Vielzahl an internationaler Einwohner sei Berlin die Start-up-Stadt schlechthin. Dann man so weit machen, dann folgt aber eine Auflistung “einiger erfolgreicher Berliner Start-ups”. Die Macher des Werkes führen orderbird, 6wunderkinder, Readmill, Amen, Tweek und Plazes.
Wer diese Start-ups ausgesucht hat, bleibt offen. Da hätte es abseits von 6wunderkinder wohl einige bessere Beispiele gegeben. Und auch das richtige Logo von Amen wäre nett gewesen. Den Machern des Start-ups wird es egal sein, ist Amen (von tape.tv übernommen) doch sowieso längst untergegangen. Ebenso wie Readmill (in Dropbox aufgegangen). Plazes wiederum hat so viel mit dem Berlin-Hype zu tun, wie andere uralte Mini-Start-ups. Immerhin wurde Plazes schon 2008 von Nokia übernommen. Das Beispiel zeigt, dass die Szene noch viel Aufklärungsarbeit leisten muss, bis die Start-up-Welt abseits der engen Branchengrenzen ein gesetztes Thema ist. So sind Start-ups nur ein skurriles Randthema, auf das sich alle stürzen.
Passend zum Thema: “Einfach unnötig! – Hey Hamburg, hör’ doch mit dem Berlin-Bashing auf”