Offline!

Immobilien-Marktplatz Loftville segnet das Zeitliche

Der Immobilien-Marktplatz Loftville segnet das Zeitliche. Wer die Website nun ansteuert, findet auf der Plattform keine ausgesuchten Objekte in Großstadtvierteln mehr, sondern nur noch ein belangloses Blog. loftville wollte anspruchsvollen Städtern die passenden Immobilien liefern.
Immobilien-Marktplatz Loftville segnet das Zeitliche
Dienstag, 17. Dezember 2013VonAlexander

“Als Nicht-Klon haben wir es in Deutschland schwerer”, sagte Sönke Martens, Gründer und Geschäftsführer von loftville, im Frühjahr des vergangenen Jahres gegenüber deutsche-startups.de. Er sollte damit recht behalten. Inzwischen ist der “geschlossene Marktplatz für urbane Top-Immobilien” Geschichte. Wer die Website ansteuert, findet auf der Plattform keine ausgesuchten Objekte in beliebten Großstadtvierteln mehr, sondern nur noch ein belangloses Blog rund um Immobilienthemen. Und dies alles, obwohl Loftville laut Martens einen “funktionierenden Marktplatz etablieren” und in diesem Jahr einen sechsstelligen Umsatz einfahren konnte.

ds_loftville_shot

Noch im vergangenen Jahr sammelte das Start-up einen mittleren sechsstelligen Betrag ein. Martens sah loftville damit “für 1 bis 1,5 Jahre durchfinanziert”. Zur Vision seines Start-ups berichtete der Mit-Gründer damals: “loftville möchte für anspruchsvolle Städter die erste Adresse bei der Wohnungssuche sein. Wir werden unsere Dienstleistung dabei immer weiter auf die Besonderheit von Stadtmärkten ausrichten, so dass unsere Mitglieder bei loftville mit weniger Aufwand eine tolle Wohnung in der Stadt finden können”. Wie Loftville-Macher Johannes Haus gegenüber Gründerszene verriet, seien das Gründerteam und einige Mitarbeiter bereits zu Immonet gewechselt. In einer offiziellen Stellungnahme teilen die Unternehmen mit: “Immonet und Loftville haben eine exklusive Zusammenarbeit vereinbart, in deren Rahmen Teile des Loftville-Teams, insbesondere die Gründer Johannes Haus und Sönke Martens, ihre Expertise der Immonet GmbH zur Verfügung stellen”.

Um das Start-up alleine in höhere Etagen hieven zu können, fehlte dem Loftville-Team offenbar das ganz große Geld. Als Nicht-Klon findet man nun einmal wenig Geldgeber, die auf ein solches Modell anspringen. Zudem ist der Wettbewerb im Immosegment hart. Der Scout-Verkauf dürfte ebenfalls dafür gesorgt haben, dass Kapitalgeber den Markt lieber erst einmal nur beobachten. Wer weiß schon, was die neuen Eigentümer vorhaben? Da erschien dem Loftville-Team die Partnerschaft mit Immonet offenbar als die attraktivere Maßnahme – auch wenn es das Ende der eigenständigen Unternehmung beinhaltet.

Hausbesuch bei loftville

ds-loftville-hausbesuch

Im Sommer 2011 besuchte deutsche-startups.de loftville in Hamburg. Statt “coolem Büro in Altona” haben Johannes Haus und Sönke Martens den Fokus auf die “Location” gelegt, denn die Nähe zu den wichtigen Hamburger Immobilienmaklern ist für loftville entscheidend. Einige Eindrücke in unserer Fotogalerie.

Artikel zum Thema
* “Als Nicht-Klon haben wir es in Deutschland schwerer” – Sönke Martens von loftville im Interview
* Mittlere sechsstellige Summe: loftville sammelt Kapital ein

Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.