Blackhawk Network übernimmt Retailo
Diese Übernahme riecht förmlich nach einem millionenschweren Exit. Mit Zahlen halten sich die beteiligten Unternehmen aber leider zurück. Aber der Reihe nach: Blackhawk Network, ein Netzwerk von Prepaid-Zahlungsmittelanbietern, übernimmt den Kölner Gutscheinanbieter Retailo, der nicht nur in der Offline-Welt Geschenkkarten verkauft, sondern mit Giftmobile, Geschenkkartenwelt und jokerkartenwelt.de auch starke Fußabdrücke in der digitalen Welt hinterlassen hat.
“Schon immer haben wir das unternehmerische Geschick von Blackhawk und deren Vorreiterrolle in dieser Branche bewundert. Mit Bill und dem gesamten Team von Blackhawk künftig einen gemeinsamen Weg beschreiten zu können, fügt sich ideal in unserer Konzept”, sagt Christian Lindner, Gründer von Retailo. Bill Tauscher von Blackhawk revanchiert sie für das Lob wie folgt: “Christian Lindner und sein Team haben ein beeindruckendes Geschäft aufgebaut und die vorhandenen Synergien zwischen unseren Unternehmen im Hinblick auf Best Practices und digitale Dienstleistungen im Einzelhandel – um nur einige zu nennen – lassen uns mit großer Freude in die Zukunft blicken”. Nach eigenen Angaben verfügt Retailo über 40.000 Verkaufsstellen im Einzelhandel in drei Ländern. Anbieter wie Amazon, Douglas und Saturn setzen auf die Geschenkkarten. Retailo wird künftig als Geschäftsbereich von Blackhawk geführt und dabei direkt der EMEA-Zentrale in London unterstellt. Der Firmensitz in Köln soll weiter bestehen bleiben.
Retailo wurde in der Vergangenheit unter anderem von Wellington Partners, Endeavour Vision und Seventure Partners finanziell unterstützt. Der französische Venture Capital-Geber Seventure Partners, der gerade erst bei fromAtoB eingestiegen ist, war seit 2008 bei Retailo an Bord. Der Retailo-Verkauf ist der zweite Exit des Geldgebers in Deutschland. Bei Online-Marktplatz Tradoria stieg Seventure 2011 aus: Das Start-up wanderte damals unter das Dach von Rakuten. Was Blackhawk für Retailo auf den Tisch gelegt hat, ist nicht bekannt. Ein zweistelliger Millionenbetrag sollte es aber gewesen sein.
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