Ex-Zynga-Deutschland-Team gründet mit Kidcore neue Spieleschmiede

Mit dem Kahlschlag beim Spielgiganten Zynga, bei dem knapp 20 % der Mitarbeiter gehen mussten, wurde auch das deutsche Entwicklungsstudio abgewickelt – alle Mitarbeiter wurden Ende Juli freigesetzt. Der deutsche Zynga-Ableger war 2010 […]
Ex-Zynga-Deutschland-Team gründet mit Kidcore neue Spieleschmiede
Mittwoch, 7. August 2013VonAlexander

Mit dem Kahlschlag beim Spielgiganten Zynga, bei dem knapp 20 % der Mitarbeiter gehen mussten, wurde auch das deutsche Entwicklungsstudio abgewickelt – alle Mitarbeiter wurden Ende Juli freigesetzt. Der deutsche Zynga-Ableger war 2010 aus der Übernahme von Dextrose hervorgegangen. Die Führungsmannschaft von Zynga Germany bläst nun aber nicht Trübsal, sondern gründet mit Kidcore (www.kidcore.net) ein Start-up für Mobile Games.

“Unsere Vision sind verantwortungsvolle, wegweisende Spielerlebnisse für die Kleinen der Gesellschaft. Im Apps-Markt gibt es viele kindgerechte Spiele, manche von guter, viele von schlechter Qualität. Ein ganzheitliches Konzept, dass in irgendeiner Form wissenschaftlich unterfüttert ist, fehlt unser Ansicht nach gänzlich. Hier sehen wir eine Chance dem Markt neue Impulse zu geben”, sagt Kidcore-Macher Rocco Di Leo. Zum Team der Jungfirma gehören zudem Tim Keszler und Sascha Göbel (siehe Foto). Noch im Laufe dieses Jahres will die neue Spieleschmiede ein erstes Spiel auf den Markt werfen. Kidcore scheint somit vor allem Anbietern wie goodbeans (www.goodbeans.de) Konkurrenz machen zu wollen. Mit Zuko Monsters und der Schlaf gut-App mischt das Unternehmen bereits gut mit im Kinder-App-Segment.

Äußerst lesenswert ist auch, was Di Leo über die Entlassung durch Zynga, die “amerikanisch-typisch flott” verlief, zu berichten hat: “Von der eigentlichen Benachrichtigung bis wir unsere Auflösungsverträge unterschrieben hatten vergingen nur wenige Stunden – wohlgemerkt inklusive des Einfliegens von entsprechendem Personal der Zynga-Rechtsabteilung. Das war schon eine sehr interessante Erfahrung, wobei man auch sagen muss dass sich Zynga in der Sache selbst schon professionell verhalten hat – es ging schnell aber auch schmerzlos”. Im ersten Moment überraschte den Zynga-Mitarbeiter die Schließung schon – vor allem, weil er gerade erst einen Tag zuvor mit einem Schwung neuer Projekte eingedeckt wurde. “Auf der anderen Seite muss man seinen persönlichen Blick etwas über den Tellerrand heben und bei einer Firma der Größe Zyngas einfach akzeptieren, dass Entscheidung auf Basis von Unternehmenskennzahlen und anderen Variablen getroffen werden und weniger das Schicksal Einzelner berücksichtigt wird”. Nun aber genug Vergangenheitsbewältigung. Es gilt nach vorne zu blicken.

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Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.