Offline! Start-ups, die 2013 bereits gescheitert sind

Nicht alle Start-ups sind erfolgreich! Leider sind auch im ersten Halbjahr dieses Jahr wieder etliche deutsche Start-ups und Online-Projekte für immer von der digitalen Bildfläche verschwunden. Zuletzt segneten unter anderem der Rabatt-Marktplatz clevertake, […]
Offline! Start-ups, die 2013 bereits gescheitert sind
Montag, 1. Juli 2013VonKarl Müller

Nicht alle Start-ups sind erfolgreich! Leider sind auch im ersten Halbjahr dieses Jahr wieder etliche deutsche Start-ups und Online-Projekte für immer von der digitalen Bildfläche verschwunden. Zuletzt segneten unter anderem der Rabatt-Marktplatz clevertake, Fashionlend, ein Verleihdienst rund um Klamotten, und Cardagram, ein Foto-App-Projekt aus dem Hause Rocket Internet, das Zeitliche.

Zur Erinnerung: 2012 verschwanden unter anderem die bekannte Shirtlabel-Community A better tomorrow, der mit viel Erwartungen gestartete Lebensmittelshop supermarkt.de und der Reservierungsdienst Gourmeo für immer vom Markt.

BuddyBeers

Mit Buddy Beers (www.buddybeers.com) konnte man netten Leuten auch dann ein echtes Bier ausgeben, wenn sie hunderte Kilometer weit weg sind. Nun sind die Tage der lustigen Schnaps- bzw. Bieridee gezählt – Anfang Mai stellte Buddy Beers, welches von Travis J. Todd, Min-Sung Sean Kim und Benedikt Bingler erdacht wurde, seinen Betrieb ein. “This doesn’t mean Buddy Beers is dead. Far from it! We are continuing to explore some awesome new opportunities for you to enjoy beer with your friends around the world. In order to do this, though, it’s easier for us to just push the reset button on the current apps”, teilte das Start-up in seinem Blog mit.

Cardagram

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Mit Cardagram (www.cardagram.de) kopierte Rocket Internet im vergangenen Sommer Postagram (www.postagramapp.com). Inzwischen liegt das Projekt, das eines der ersten Rocket-App-Projekte war, wieder auf Eis: Die Social Media-Kanäle des Start-ups, das unter anderem in Deutschland, Frankreich und Großbritannien unterwegs war, sind verwaist, die Webseiten nicht zu erreichen.

ChicChickClub

Ende! Aus! Vorbei! Alle Rettungsversuche beim ChicChickClub (www.chicchickclub.de) waren im März vergebens, das Berliner Start-up aus dem Hause Team Europe wird komplett eingestampft. Auf der Website verkündete das gestrauchelte Unternehmen sein Scheitern wie folgt: “Der Berliner E-Commerce Shop ChicChickClub stellt Marke und eigenständigen Geschäftsbetrieb ein. Das in 2012 online gegangene Startup, das monatlich persönlich auf den Stil der Kundinnen abgestimmte Schuhkollektionen anbietet, geht in JustFab auf”. Das US-Unternehmen JustFab (www.justfab.com), 2010 gegründet, ging in Deutschland im Sommer 2012 an den Start.

clevertake

Das Berliner Start-up clevertake (www.clevertake.de) verschwand völlig sang- und klanglos aus dem Internet. “Die Gesellschaft ist auf Grund der Eröffnung des Insolvenzverfahrens gemäß § 60 Abs. 1 Nr. 4 GmbHG aufgelöst”, heißt es im Handelsregister. clevertake positionierte sich als “Online-Marktplatz für günstige Angebote”. Das Berliner Start-up baute darauf, dass Unternehmen ihre preisreduzierten Waren, Dienstleistungen und Gutscheine selbst bei clevertake eintragen. Den Preis, die Konditionen und die maximale Anzahl der Verkäufe konnten die Einsteller dabei selbst festlegen. So sollte clevertake auch für Unternehmen interessant sein, die nicht bereit sind, eine Provision von 50 % zu zahlen. clevertake verlangte 20 % Provision.

Dealstar

Im Mai wurde Dealstar (www.dealstar.de) abgeschaltet. “In dem hart umkämpften Markt der Gutscheine und Deals ist es für ein Start up allerdings schwer, Marktanteile zu gewinnen. Wir haben uns deshalb entschieden, die Plattform nicht in ihrer bisherigen Form weiter zu betreiben, sondern fokussieren uns auf alternative Nutzungsmöglichkeiten der Technologie. Zum Beispiel für unsere Plattform Spontacts, wo Deals und Gutscheine im Rahmen der Monetarisierung ein wichtiges Thema werden”, teilte die Scout24-Gruppe nach der Abschaltung mit. Die Scout24-Gruppe schluckte über ihre Tochterfirma Scout24 Services die Deal-Suchmaschine Dealstar im Sommer 2012.

Fashionlend

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Ohne ein Wort des Abschieds ist Fashionlend (www.fashionlend.com), ein Verleihdienst rund um Klamotten und Accessoires, aus dem Netz verschwunden. Das Ziel der Gründer Karim Saad und Dzenid Muratovic war zum Start groß: Fashionlend bzw. der Kleidungsverleih allgemein sollte ein relevanter Bestandteil der Sharing Economy werden. „In ein bis zwei Jahren wird das Thema auf dem Niveau von Carsharing angekommen sein“, war Saad überzeugt. Daraus wurde dann leider nichts – siehe auch “Mein Rock, meine Hose, mein Kleid: Bei Fashionlend verleihen Menschen ihre Kleidungsstücke“.

Finest Spots

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Das Aus für Finest Spots (www.finest-spots.com), eine Smartphone-App für “personalisierte Location-Empfehlungen” kam ebenfalls im Frühjahr 2013. “Finest Spots, das ausschließlich auf dem Testmarkt Hamburg verfügbar ist, blieb in ihrer Entwicklung hinter den Erwartungen zurück”, teilte Hanse Ventures mit. Finest Spots startete im Sommer 2012 – quasi als Gigalocal-Nachfolger. “Die User wählen aus, wonach ihnen gerade ist und die App empfiehlt mithilfe der Geodaten vorausgewählte Locations in der Nähe – die Finest Spots von Hamburg”, erklärte Geschäftsführerin Cécile Gaulke im vergangenen Jahr das System hinter Finest Spots.

Gidsy

Nach der Übernahme durch Getyourguide (www.getyourguide.de), einer Buchungsplattform für Touren, Ausflüge und Attraktionen, verschwand Gidsy (www.gidsy.com), ein Marktplätz für Aktivitäten, Events und Kurse. Das Berliner Hype-Start-up Gidsy machte vor allem durch Investoren wie Ashton Kutcher, Werner Vogels, Index Ventures und Sunstone Capital von sich reden. Was GetYourGuide für Gidsy zahlte, ist nicht bekannt.

Gigalocal

Auch bei der Die mobilen Dienstleistungsvermittlung Gigalocal (www.gigalocal.de) gingen im Frühjahr die Lichter aus. Das Unternehmen bliebt hinter den Erwartungen zurück. Die Macher beschrieben Gigalocal zum Start als “Schwarzes Brett” bzw. als “virtuellen Wunschzettel für unterwegs”. Nutzer konnten bei Gigalocal kleine Dienstleistungen inserieren, die andere Personen erledigen sollten. Als Beispiele nannte das Start-up Minijobs wie “2 Stunden Wohnung aufräumen oder bügeln”, “4h Ikea Regale transportieren und aufbauen” oder “2x 15cm Subway Sandwiches” einkaufen. Die Aufträge heißen bei Gigalocal Gigs. Den Preis für diese Gigs, die alle auf einer Karte präsentiert wurden, konnten die Nutzer selbst festlegen.

Givanto

Traurig, aber wahr: Das Berliner Start-up Givanto (www.givanto.de), welches von Founderslink ins Leben gerufen wurde, ist seit März 2013 am Ende. Anfang März wurde über die Betreiberfirma Spirit of Rewards GmbH das Insolvenzverfahren eröffnet. Givanto trat 2012 an, um im Segment für Mitarbeitervorteile zu reüssieren. Die Jungfirma, die von Alexis Hue, zuvor Wein der Woche, und Gereon Hermkes, ehemals Frogster, vorangetrieben wurde, wollte Mitarbeitern eines Unternehmens Vergünstigungen bei bestimmten Händlern vermitteln. Der Founderslink-Ableger Givanto wurde auch vom Kompressionstool Winrar finanziell unterstützt.

Handelsdeal

Das 2011 gestartete Handelsdeal (www.handelsdeal.de), ein Grouponmodell für das b2b-Segment, ist komplett gescheitert. Die Gesellschaft wurde aufgelöst. Zuvor hieß es immer wieder, dass Team arbeite an einem “Komplettumbau des Konzepts” und wollte ein paar Hebel umlegen und dann neu durchstarte. Passiert ist dann aber nicht mehr viel. Das Konzept ging offenbar einfach nicht auf. Handelsdeal war zum Start ein Collective-Buying-Modell mit den Zielgruppen Gewerbetreibende, Freiberufler sowie kleinen und mittelständischen Unternehmen. Dieser Zielgruppe wollte das Handelsdeal-Team, zu dem Mark Rüdesheim, Thomas Jentzsch, Dominik Hensel und Sören Martius gehörten, Produkte und Dienstleistungen anbieten, die diese im “Geschäftsalltag benötigt. Beispielsweise Bürobedarf, Druckerpatronen oder Beamer.

Kuponjo

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Kuponjo (www.kuponjo.de), eine Software-as-a-Service-Lösung für Gutscheinmarketing, aus dem Hause Rheingau Ventures, existiert ebenfalls nicht mehr. Bereits Ende des vergangenen Jahres haben Gesellschafter und das Management des Unternehmen entschieden, die Geschäfte nicht mehr fortzuführen. Zu den Kunden von Kuponjo zählten unter anderem Unternehmen aus der Gastronomie, Hotellerie und dem Einzelhandel. Ins Leben gerufen wurde die Jungfirma mit Unterstützung von Rheingau Ventures und Yamas Ventures. Im Februar des vergangenen Jahres investierten Mountain Super Angel, KfW und die Business Angels Andreas Gautsch und Hermann Vogt einen “mittleren sechsstelligen” Betrag in das Start-up.

LikedBy

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Auch LikedBy (www.getlikedby.com) existiert nicht mehr. “Unser Service ermöglicht es Nutzern, eigene Interessen und Vorlieben auf sehr einfache Art visuell darzustellen, sowie gemeinsame Interessen mit Gleichgesinnten zu teilen. Durch die Aggregation dieser Daten lassen sich Geschmacksprofile und personalisierte Empfehlungen für LikedBy-Nutzer erstellen”, lautete die Selbstbeschreibung des Dienstes. Somit adaptierte LikedBy das Pinterest-Prinzip. Das Start-up setzte dabei aber zumindest nicht auf eine plumpe 1:1-Kopie des Originals.

Modemeister

Modemeister

Fast geräuschlos ist die Curated Shopping-Plattform Modemeister (www.modemeister.com) aus dem Netz verschwunden. Kareen Günther und Tanja Bogumil setzen mit ihrem Service auf “eine Lösung für das Problem, dass die wenigsten Männer gerne Kleidung einkaufen gehen – entweder weil sie Shopping nicht mögen oder einfach keine Zeit für ausgedehnte Einkaufsbummel haben.” Jeder Mann bekam seinen persönlichen Stylisten an die Seite gestellt, der (hoffentlich) passende Outfits zusammenstellt.

Pictorama

Das Hamburger Start-up Pictorama (www.pictorama.com), ein digitaler Marktplatz für Fotos, fand im Frühjahr 2013 ein schnelles Ende. “Unfortunately not as many clients as we expected bought our pictures. This forces us to shut down Pictorama due to insufficient funds. Unfortunately this also means we are not able to pay out your account balance any further even if you have already requested the pay out. We are so sorry”, heißt es seitdem es auf der Website. Für Smartphone-Fotografen, gleichgültig ob Amateur oder Profi-Knipser, positionierte sich Pictorama als Marktplatz, auf dem sich Geld verdienen lässt. Jedenfalls dann, wenn die eigenen Fotos auch auf Pictorama angenommen wurden.

schuelerVZ

“Es ist vorbei. schülerVZ wurde am 30. April 2013 geschlossen. Für immer. Deine Mitgliedschaft endete dementsprechend zum 30. April 2013”, heißt es auf der Startseite von schülerVZ (www.schuelervz.net). Erstaunlich dabei: Bei der Verkündung der Übernahme behielt Holtzbrinck Digital, der alte Besitzer “die Option, das Portal schuelerVZ zu nutzen”. Das Fazit: Einen Niedergang kann man nicht aufhalten, dabei galt schülerVZ lange Zeit als das einzige wertvolle Objekt in der VZ-Welt.

woobby

Die Ranking-Community woobby (www.woobby.com) war gefühlt schon jahrelang ein Zombie. Inzwischen ist das 2007 gestartete Projekt komplett aus dem Netz verschwunden. Anfang August 2007 ging die Community in den geschlossenen Betatest. Seitdem konnten registrierte Nutzer alle möglichen Dinge in Rankings und Umfragen packen. Im Angebot waren beispielsweise “Der beste Horrorfilm aller Zeiten“, “Was nervt euch beim Fußball am meisten?” und “Web2.0-Dienste, die man am öftesten buchstabieren muss“

wynsh

“Diese Präsenz ist leider nicht verfügbar” steht seit Februar auf der Startseite der innovativen Shopping-App wynsh (www.wynsh.com). Der Grund ist simpel und traurig: Die Betreiberfirma WindoWin GmbH ist insolvent. “Die angestrebte sogenannte übertragende Sanierung durch Verkauf des laufenden Unternehmens an einen Investor und damit der Erhalt von Arbeitsplätzen ist gescheitert, so dass das Unternehmen liquidiert wird”, sagte Insolvenzverwalter Veit Schwierholz gegenüber mobilbranche.de. wynsh trat Ende 2011 an, mittels spielerischen Elementen Kunden Sofortrabatte zu gewähren, wenn sie im Ladengeschäft bereits einen Artikel in der Hand hielten.

Zitra

Der im Sommer 2011 gestartete B2B-Marktplatz Zitra (www.zitra.com) gab im ersten Halbjahr 2013 ebenfalls auf. Wer die Plattform ansteuerte, fand dort den Hinweis, dass diese Seite vorübergehend nicht erreichbar sei. Wobei schon damals klar war, dass Zitra nicht mehr zurückkehrt . Das Unternehmen, das von den Supreme-Machern Frank Engel und Philipp Kraft gegründet wurde und maßgeblich von Tengelmann Ventures unterstützt wurde, wurde abgewickelt.

Im Fokus: Infos über Start-ups, die es nicht mehr gibt, finden Sie in unserem Special Offline

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