Mit Clipvilla in 3 Schritten zum eigenen Werbevideo

Der webbasierte Dienst ClipVilla aus Bremen (www.clipvilla.com) ermöglicht Kunden das vorlagenbasierte Erstellen von professionellen Werbevideos. Was vormals erheblichen Aufwand und Kosten bereitete, möchte ClipVilla nun einfach und erschwinglich machen: Aus branchenspezifischen Vorlagen und […]
Mit Clipvilla in 3 Schritten zum eigenen Werbevideo
Montag, 12. November 2012VonThorsten Panknin

Der webbasierte Dienst ClipVilla aus Bremen (www.clipvilla.com) ermöglicht Kunden das vorlagenbasierte Erstellen von professionellen Werbevideos. Was vormals erheblichen Aufwand und Kosten bereitete, möchte ClipVilla nun einfach und erschwinglich machen: Aus branchenspezifischen Vorlagen und vorproduzierten Musikstücken wählen Kunden ihre Favoriten aus und ergänzen dann ihre eigenen Videos, Fotos und Texte. Die Erstellung an sich ist kostenlos, kostenpflichtig ist hingegen das durch ClipVilla auf dem Server erstellte HD-Video. Kunden können es beliebig oft vervielfältigen und einsetzen – eine eigene Bearbeitung ist allerdings nicht vorgesehen.

ClipVilla ist ein neuer Dienst für Firmenkunden wie E-Shops und Webportale, mit dem diese ihre Werbevideos professionell selbst erstellen können. Im Normalfall benötigt der Kunde für die Produktion eines eigenen Werbefilms Know-how, Software sowie eine umfassende Planung und damit häufig auch eine Multimedia-Agentur, deren Vergütung noch hinzu kommt. Mit Clipvilla soll es durch bestehende Vorlagen und die automatische Erzeugung des Endvideos möglich sein, die Produktion für geringes Geld selbst in die Hand zu nehmen.

Die Erstellung des Werbefilms ist kostenlos, bezahlt wird für die Verwendungsrechte

Über ClipVilla lassen sich Produktvideos und Imagefilme in einer aufgeräumten und einfach zu bedienenden Oberfläche kostenlos erstellen, der Kunde zahlt mit 99 € letztlich den sogenannten “Buy-out” der Verwendungsrechte. Optional bietet der Dienst die kostenpflichtige Möglichkeit das eigene Video durch professionelle Sprecher aufzuwerten. Nach dem Download erwerben Nutzer die Rechte an der Vervielfältigung und Verwendung des generierten Werbefilms, lokal verändern dürfen sie das Video allerdings nicht. Laut ClipVilla geschieht diese Einschränkung aus Qualitätssicherungsgründen.

Das Handling der webbasierten Software geht einfach und nutzerfreundlich recht schnell von der Hand. Jens Neumann, neben Jens Eckhoff einer der beiden Gründer, merkt mit einem Schmunzeln an: “Wir haben intern eine Meisterschaft laufen, wer ein komplettes Werbevideo aus einer Vorlage am schnellsten erstellen kann.” Der Rekord liege zurzeit bei genau 4 Minuten und 32 Sekunden – Neumann ergänzt allerdings, dass es beim durchschnittlichen Nutzer anfangs durchaus 1 Stunde dauern kann. Gerade Shopbesitzer, die viele Produktvideos erstellen, würden sich aber schnell einarbeiten.

Neumann ist selbst Film-Produzent, wurde  von Firmen früher oft auf Werbefilme angesprochen und erklärt zur Entstehung der Gründung: “Ich wurde früher von KMUs öfter angesprochen, ob ich für sie nicht ein Werbevideo drehen könnte, was allerdings viel zu teuer war. Dann überlegte ich, wie ich die Produktion eines solchen Videos für Kunden erschwinglich machen könnte und kurz darauf war die Idee zu ClipVilla geboren.” Im März 2012 gründete Neumann die Firma dann zusammen mit Eckhoff, der für den kaufmännischen Bereich zuständig ist. Die Finanzierung erfolgt durch einen Mix aus Eigenfinanzierung, Risikokapital und Bremer Wirtschaftsförderung.

Ein großer Mitbewerber, eine eigene Studie verspricht Entwicklungspotenzial

Mitbewerber ist hauptsächlich die Firma Animoto aus den USA (www.animoto.com), die gleichermaßen die Erstellung von Videos aus eigenen Materialien inklusive Vorlagen und Musikstücken anbietet. ClipVilla will sich davon durch professionellere, branchenzentriertere Vorlagen und das optionale Sprecherangebot absetzen. Laut Neumann sei der Sprecherdienst zurzeit weltweit einmalig. ClipVilla hat eine eigene Umfrage bei KMUs durchgeführt, nach der bereits 35 % Bewegtbildmarketing nutzen, von den übrigen Firmen würden 40 % eine Nutzung im Jahr 2013 planen. Neumann interpretiert: “Überzeugungsarbeit muss ClipVilla unserer Studie nach nicht mehr leisten.”

ClipVilla ist ein einfach zu bedienendes Werkzeug, mit dem Firmen die Umsetzung ihrer Werbevideos selbst und kostengünstig in die Hand nehmen können. Dass jede spätere Veränderung beziehungsweise Neuerstellung des Videos nochmals mit 99 € zu bezahlen ist, erscheint allerdings sehr restriktiv und nicht sehr kundenfreundlich. Da der Kunde nicht das Recht erwirbt, den heruntergeladenen Werbefilm selbst lokal zu bearbeiten, bittet ClipVilla ihn wieder in seinen Dienst zurück – und dass, obwohl sich vielleicht nur ein Tippfehler eingeschlichen hat.

Thorsten Panknin

Kommt beruflich aus den Bereichen der Mediengestaltung und der Betreuung demenziell erkrankter Menschen. Seit Ende 2012 ist er freier Journalist mit dem Schwerpunkt Start-ups, interessiert sich aber auch für E-Reading und Open Source.