Von Elke Fleing
Dienstag, 21. August 2012

Pictorama: Der Marktplatz für Bilder vom Smartphone

Bilddatenbanken gibt es reichlich. Die 14 (plus 2) besten Ressourcen für Bilder haben wir schon vorgestellt. Jetzt will eine neue Bilder-Börse den Markt erobern – beziehungsweise spezielle Nischen dieses Marktes: Pictorama (www.pictorama.com) positioniert sich als digitaler Marktplatz für Fotos, die mit einem Smartphone aufgenommen wurden. Wer Bilder nutzen möchte, wird vor allem dann bei Pictorama fündig werden, wenn er Bilder aus bestimmten Regionen und Städten oder/und saisonspezifische Fotos sucht. Denn alle Bilder bei Pictorama werden mit einem Zeit- und GPS-Stempel versehen, und Smartphone-Nutzer fotografieren ja oft lokal Attraktives.

Für Smartphone-Fotografen, gleichgültig ob Amateur oder Profi-Knipser, ist Pictorama ein Marktplatz, auf dem sich Geld verdienen lässt. Jedenfalls dann, wenn die eigenen Fotos auch auf Pictorama angenommen werden. Und so funktioniert Pictorama: Die kostenlose Pictorama-App auf das iPhone laden, mittels der App ein Foto schießen, es verschlagworten (taggen) und zu Pictorama hochladen.

Bekommt ein Bild von der Pictorama-Community genügend positive Bewertungen – hier gibt es keine festgelegte Anzahl – wird das Foto noch von den Pictorama-Prüfern auf Qualität und rechtliche Bedenkenlosigkeit geprüft. Befinden auch sie das Bild für ok, wird es kategorisiert und auf dem Marktplatz eingestellt.

Der Verkauf der Bilder funktioniert wie zum Beispiel bei fotolia (www.fotolia.com) über Credits, die die Käufer erwerben und dann eine entsprechende Anzahl ihrer Credits gegen Bilder in jeweils benötigter Größe und Auflösung eintauschen. Zusätzlich garantiert Pictorama, dass die zum Kauf angebotenen Bilder nicht andernorts verkauft werden.

Die Fotografen werden – je nach Menge der Anzahl der Fotos, die sie auf dem Marktplatz anbieten, mit 20 bis 50 % am Verkaufserlös ihrer Fotos beteiligt.

Noch hat Pictorama einige Kinderkrankheiten. Was ja eigentlich auch kein Wunder ist, gibt es die App doch erst seit Anfang Juni 2012 und den Marktplatz im Web seit Anfang Juli. Aber zwei Dinge sollten möglichst schnell in Angriff genommen werden: Wie leider oft gibt es auch diese App bisher nur für das Betriebssystem iOS. Android-Nutzer und Nutzer anderer Betriebssysteme können so nur als Foto-Käufer die Web-Applikation nutzen.

Das ist insofern besonders schade, weil es dadurch deutlich länger dauern wird, bis der Marktplatz über eine kritische Masse an Fotos verfügen wird, die die Plattform attraktiv für Nutzer macht. Eine Android-App ist geplant, aber es ist nicht klar, wann sie erscheint.

Überdenken sollte man die Praxis, die Fotos von den Nutzern taggen zu lassen, denn eine richtig gute Verschlagwortung ist das A und O für die Nutzerfreundlichkeit einer Bilddatenbank. Die Tags der Nutzer sollten seitens Pictorama zumindest geprüft und gegebenenfalls ergänzt werden.

Beispiele: Bei der Darstellung des Marktplatzes auf der Website kann ich zwischen deutsch und englisch wählen. Schlagworte funktionierten bei meinen Versuchen allerdings nur auf Englisch: Gebe ich ‘Frosch’ ein, gibt es keine Suchergebnisse, bei ‘frog’ zwei. Die Verschlagwortung ist nicht vollständig: In der Kategorie ‘Fröhlichkeit’ gibt es ein Foto eines Regenbogens. Diesen finde ich aber nur durch Zufall und weder durch Eingabe des Such-Schlagworts ‘Regenbogen’ noch unter ‘Rainbow’.

Mit im Boot sind Truventuro und Klaas Kersting

Gründer und Geschäftsführer des Hamburger Startups ist Christopher Becker. Er hat zuvor unter anderem als Head of Business Development bei der EOL Group und als Leiter Social Media bei der Cocomore AG gearbeitet. Als Investoren mit insgesamt einem mittleren sechsstelligen Betrag sind Truventuro sowie Klaas Kersting, Gründer von Gameforge und Flaregames, finanziell an Pictorama beteiligt. Außerdem ist das Truventuro-Team sowohl operativ als auch strategisch in Pictorama und dessen Entwicklung involviert. Kersting unterstützt das Startup bei seiner strategischen Ausrichtung.

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