Arbeitstitel Yummy: Project A Ventures drängt ins Lebensmittelsegment

EXKLUSIV Project A Ventures (The Oryx Project), der neue Inkubator des Ex-Rocket Internet-Teams um Christian Weiß, für den inzwischen bereits 40 Mitarbeiter arbeiten, nimmt weiter Fahrt auf. Neben dem Shoppingclub Wine in Black (www.wine-in-black.de) und dem Maßhemdendienst Amerano (www.amerano.de) arbeitet das umtriebige Team nach Informationen von deutsche-startups.de unter dem Arbeitstitel Yummy auch an einem Lebensmitteldienst. Project-A-Macher Weiß bestätigte dies auf Anfrage – ohne Details zu nennen. Wie zu hören ist, setzt die Ideenschmiede dabei auf ein Abomodell. Bei Yummy geht es somit um eine Adaption von Linas Matkasse (www.linasmatkasse.se).

Das Konzept, Lebensmittel und Rezepte im Abo, wurde zuvor bereits von Rocket Internet, dem alten Arbeitgeber der Project A-Mannschaft unter dem Namen HelloFresh (www.hellofresh.de) geklont. Im Angebot bei HelloFresh sind eine kleine und eine größe Tüte, die Zutaten für drei bzw. fünf “abwechslungsreiche Rezepte” liefert. Die kleine Tüte kostet für zwei Personen 35 Euro, die große Tüte 49 Euro. Rocket exportierte das Konzept seit dem Start Ende des vergangenen Jahres bereits nach Frankreich, die Niederlande und Großbritannien. Der Hamburger Liefer- und Kochdienst KommtEssen (www.kommtessen.de) ermöglicht Familien ebenfalls zeitsparendes, gesundes und abwechslungsreiches Kochen, indem es frische Zutaten inklusive passende Rezepte und Kochanleitungen nach Hause liefert.

Wird aus Yummy Kochzauber?

Ursprünglich stammt das Konzept wie Linas Matkasse aus Schweden, wo Middagsfrid – gegründet von Kicki Theander – schon seit 2007 für das friedliche Familienzusammensein sorgt (Middagsfrid = “Abendessenfrieden”). In Deutschland führt Lisa Rentrop, ebenfalls mit skandinavischen Wurzeln, die Geschäfte von KommtEssen. Zu guter Letzt ging Ende 2011 auch Linas Matkasse als Unsere Schlemmertüte (www.schlemmertuete.de) in Deutschland an den Start. “Unsere Schlemmertüte ist ein Lieferservice, der Kochrezepte und alle dafür benötigten Zutaten direkt zu Ihnen nach Hause bringt”, heißt es auf der Website des Dienstes, an dessen Mutterfirma Acton Capital Partners beteiligt ist. Acton stieg bei Linas Matkasse vor allem ein, um das Konzept nach Deutschland zu bringen.

Man darf gespannt sein, wie sehr sich Yummy von Project A von den bisherigen Anbietern unterscheidet – wenn überhaupt. Bei Project A treiben, wie zu hören ist, ehemalige Rocket Internet-Mitarbeiter das Lebensmittel-Abo-Projekt voran. Was nicht verwundert, schließlich sind rund 80 % der Mitarbeiter aus dem Rocketlager. Dazu gehört auch Frederic Knaudt, der sich bei Rocket zuletzt um das Abo-Start-up Glossybox gekümmert hat. Zu guter Letzt bleibt noch die Frage nach dem Namen des Projektes mit dem Arbeitstitel Yummy: Als Möglichkeit ist offenbar Kochzauber im Gespräch.

Aufstöbern, kopieren, verbessern, exportieren

Mit Amerano, Wine in Black und jetzt Yummy treibt Project A, das im großen Stil von Otto unterstützt wird, somit derzeit drei Projekte voran, die zwar durchaus in ihrer Nische spannend sind, aber nicht spektakulär. Das Team verlässt sich offenbar weiter auf seine Fähigkeiten, gute Konzepte ausfindig zu machen, um diese zu kopieren und zu verbessern sowie in Windeseile zu exportieren. Nicht umsonst sucht Project A bereits Werksstudenten für den Bereich Content Management, die alle denkbaren Sprachen herrschen sollten – darunter russisch, schwedisch und türkisch.

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