Acton steigt bei windeln.de ein – Windel-Shop sammelt erneut Kapital ein

Nach der Insolvenz der Online-Drogerie AllesAnna (www.allesanna.de) machten sich zahlreiche Leser von deutsche-startups.de Gedanken um windeln.de (www.windeln.de), einen Online-Shop für Baby- und Kleinkinderartikel. Das junge Start-up kontert den Kritikern, die das Start-up schon […]
Acton steigt bei windeln.de ein – Windel-Shop sammelt erneut Kapital ein
Dienstag, 10. Mai 2011VonAlexander

Nach der Insolvenz der Online-Drogerie AllesAnna (www.allesanna.de) machten sich zahlreiche Leser von deutsche-startups.de Gedanken um windeln.de (www.windeln.de), einen Online-Shop für Baby- und Kleinkinderartikel. Das junge Start-up kontert den Kritikern, die das Start-up schon ebenfalls am Abgrund sehen, mit dem Anschluss einer weiteren Finanzierungsrunde. Im Gegensatz zu AllesAnna, glauben zumindest einige zahlungswillige Investoren an das Konzept: DN Capital, High-Tech Gründerfonds, einige Privatinvestoren und Acton Capital Partners statten das Jungunternehmen mit einer ungenannten Kapitalspritze aus. Die Höhe der Finanzierungsrunde dürfte – wie schon die erste Runde – im siebenstelligen Bereich gelegen haben.

“Die bisherige Entwicklung von windeln.de war beeindruckend”, sagt Nenad Marovac, Managing Partner bei DN Capital. “Das Management ist hervorragend, und wir sehen noch großes Potential. Daher haben wir bei der neuen Finanzierungsrunde gerne den Lead übernommen.” Ebenso wie der High-Tech Gründerfonds hielt DN Capital vor der zweiten Finanzierungsrunde rund 11 % an windeln.de. Das frische Kapital soll vor allem in die Expansion des Online-Shops für Babyartikel fließen – besonders in die “Erweiterung des Produktsortiments und dem Ausbau der Marketingaktivitäten”. Aktuell sind bei windeln.de nach eigenen Angaben über 4.400 Produkte verfügbar. Bis zum Jahresende soll die Zahl auf rund 6.000 Produkte steigen.

Viele Produkte gleich hohe Warenbestände

Für die vielen Waren dürfte das Start-up, das von Alexander Brand (Gründer von 12snap), Dagmar Mahnel, zuletzt bei Wrigley sowie Procter & Gamble beschäftigt, und Konstantin Urban, der jahrelang beim Risikokapitalgeber Holtzbrick Ventures wirkte, gegründet wurde, noch reichlich Kapital benötigen. Und vor allem viele Kunden, die dafür sorgen, dass die Warenbestände, die schlicht Kapital binden, schnell einen Abnehmer finden. Ein entscheidender Vorteil von windeln.de gegenüber AllesAnna dürfte die Zielgruppe sein: Junge Eltern packen sicherlich deutlich mehr Waren in ihren Korb, als der klassische Drogeriekunde, der hin und wieder eine Flasche Shampoo, Wimperntusche und Rasiergel kauft. Christoph Braun, Managing Partner beim Neuinvestor Acton, blickt optimistisch in die Zukunft: “windeln.de wächst rasant in einem attraktiven Markt und passt daher bestens in unser Portfolio.”

Zuletzt investierte Acton in die Shoppingmall Yatego. Zuvor investierte der Kapitalgeber bereits beim britischen Online-Optiker Glasses Direct, bei mytheresa.com, einem Online-Händler für Luxus-Damenmode und -Accessoires, beim Streetfashion-Shop Frontline und beim Re-Commerce-Pionier momox.de. Der Risikokapitalgeber wurde 2008 von Christoph Braun, Paul-Bernhard Kallen, Jan-Gisbert Schultze und Frank Seehaus ins Leben gerufen. Das Quartett arbeitete zuvor für das Medienhaus Burda und baute Burda Digital Ventures auf. Das Portfolio des Risikokapitalgebers wird inzwischen von Acton Capital Partners verwaltet. Investitionsschwerpunkt des 2008 aufgelegten Heureka Growth Fund sind endkundenorientierte Geschäftsmodelle in den Bereichen Digitale Medien, E-Commerce sowie Online-Marktplätze. Acton investiert weltweit, mit Schwerpunkt Europa. Verschiedene private und institutionelle Anleger – darunter das Medienhaus Burda – haben den Heureka Growth Fund mit insgesamt 150 Millionen Euro ausgestattet. Mit windeln.de hat der umtriebige Kapitalgeber nun auch ein sehr junge Unternehmen im Portfolio.

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Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.