Autoda verkauft gebrauchte Fahrzeuge – Holtzbrinck bastelt an Auto-Familie

Erst seit wenigen Tagen ist Autoda (www.autoda.de) im Netz. Gründer und Geschäftsführer Sebastian Klauke, der zuletzt bei Boston Consulting arbeitete, bezeichnet die aktuell sichtbare Version des Online-Shops für Gebrauchtwagen deswegen als eine “sehr […]
Autoda verkauft gebrauchte Fahrzeuge – Holtzbrinck bastelt an Auto-Familie
Donnerstag, 21. April 2011VonAlexander

Erst seit wenigen Tagen ist Autoda (www.autoda.de) im Netz. Gründer und Geschäftsführer Sebastian Klauke, der zuletzt bei Boston Consulting arbeitete, bezeichnet die aktuell sichtbare Version des Online-Shops für Gebrauchtwagen deswegen als eine “sehr frühe Public Beta”. Viele Funktionen, die demnächst nach und nach freigeschaltet werden sollen, würden noch fehlen. Die Idee hinter Autoda wird dennoch schnell klar: Über die Plattform können Nutzer ab sofort gebrauchte Fahrzeuge kaufen. Anders als bei den Schwergewichten mobile.de oder Autoscout24 finden die potenziellen Käufer dabei bei Autoda nicht unzählige Kleinanzeigen von verschiedenen Händlern, sondern sehr vergleichbare Produktbeschreibungen zu vielen gebrauchten Fahrzeugen. Aus diesem Grund nennt Gründer Klauke Autoda auch einen “Online-Shop für Gebrauchtwagen”. “Wir transportieren die bekannten E-Commerce-Prozesse auf den Gebrauchtwagenhandel”, sagt er gegenüber deutsche-startups.de.

Die Fahrzeuge, die bei Autoda angeboten werden, stammen von Leasing-Firmen und Autohändlern. Momentan sind VR-Leasing und Masterlease als Partner auf der Website genannt. Autoda bietet die Bestände dieser Partner zum Kauf an, kauft die Fahrzeuge aber selbstverständlich nicht an. Letztendlich finanziert sich Autoda über eine Verkaufsprovision. Dennoch läuft der Verkaufsprozess komplett über Autoda. Was viele Käufer aus Sicherheitsgründen sicherlich begrüßen werden. Potenzielle Käufer haben zuvor die Möglichkeit, ihr Wunschauto zu reservieren – etwa um dieses zu besichtigen oder eine Nacht drüber zu schlafen. Als Großangriff auf mobile.de und Co. will Klauke Autoda aber keinesfalls verstehen: Er sieht Autoda vielmehr als Konzept, “dass neben den Platzhirschen bestehen soll”. Auf einen Kampf David gegen Goliath laufe der Markteintritt von Autoda somit nicht hinaus.

Unterstützt wird Klauke von seinem Mitgründer Andreas von Lochow, der seit etlichen Jahren als Berater in Sachen Fuhrparkmanagement unterwegs ist und sich somit bestens in der Autobranche auskennt. Nach dem Abschluss der derzeitigen Pilotphase, in der sie noch gar nicht groß über ihr Konzept sprechen wollten, planen die Hanseaten dann den großen Sprung in die Zielgruppe. Der eigentümliche aber leicht zu merkende Name Autoda wird dabei sicherlich hin und wieder für ein bisschen Verwirrung sorgen: Der ein oder andere denkt vermutlich schnell an kaufDa. Mit dem Prospekt-Start-up aus Berlin hat Autoda aber rein ganz nichts zu schaffen. So viel zu den Machern im Vordergrund; die Macher im Hintergrund sind auch einen Blick wert: Ein Blick ins Handelsregister verrät, dass neben den Gründern unter anderem Holtzbrinck Ventures (auch an deutsche-startups.de beteiligt) sowie die Business Angels wie Peter Schmid und Michael Deuse am Steuer sitzen. Wie in der Berliner Gründerszene zu hören ist, soll zu diesen Gesellschaftern noch Rocket Internet, der Inkubator der Samwerbrüder Alexander, Marc und Oliver (ebenfalls an deutsche-startups.de beteiligt), hinzustoßen.

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Ebenfalls zu den Gesellschaftern von Autoda zählt Alexander Bugge, Gründer und Geschäftsführer von MeinAuto.de (www.meinauto.de). Bei dem Kölner Start-up ist Autoda-Initiator Holtzbrinck Ventures ebenfalls aktiv. Nach dem Verkauf von Neuwagen erweitert der umtriebige Risikokapitalgeber, der Anfang des Jahres einen 177 Millionen-Euro-Fonds auflegte, sein Portfolio nun um den Verkauf von gebrauchten Fahrzeugen. Offenbar haben die Münchner Spaß am Thema Autos. So viel Spaß, dass die Bajuwaren mit carsale24 (www.carsale24.de) sogar noch ein weiteres Auto-Start-up aufbauen. Dabei geht es um eine “Transaktionsplattform, welche die Vermittlung gebrauchter Fahrzeuge aus privater Hand an professionelle Händler ermöglicht”. Die Plattform ist gerade erst online gegangen. Als Geschäftsführer von carsale24 wirken Nikolai Roth, der gerade erst den Autoteile-Preisvergleich Carmio anschob und schnell wieder verkaufte, sowie Jens Sauer, der ansonsten die Gamer-Community XChar betreut.

Somit ensteht unter der Obhut von Holtzbrinck derzeit eine kleine Auto-Familie, die verschiedene Segmente bearbeitet und sich somit nicht in die Quere kommt. Auf der anderen Seiten können die drei jungen Unternehmen sich gegenseitig über Verknüpfungen und den Austausch von Wissen befruchten. Rund um die Autobörse pkw.de (www.pkw.de) entstand in den vergangenen Monaten ebenfalls eine thematisch spannende Autowelt. Zur neuformierten Caroo Group gehören neben der erfolgreichen Autobörse nun auch der Neuwagendienst caroo.de (www.caroo.de) und die Infoplattform autotest.de (www.autotest.de). Das Kölner Unternehmen will damit den “gesamten Prozess von der Entscheidungsfindung bis zum Fahrzeugkauf abdecken”. Bei caroo.de können Onliner sich ihr Fahrzeug nach persönlichen Wünschen zusammenstellen und bei angeschlossenen Händlern kaufen. Die Neuwagenvermittler Autohaus24.de (www.autohaus24.de), Carneoo (www.carneoo.de) und MeinAuto.de (www.meinauto.de) sind diesem Segment bereits erfolgreich unterwegs. Bei autotest.de wiederum finden PS-Fans Berichte und Tipps rund um das Thema Fahrzeugkauf. Das Thema Auto, dass im Grunde abgearbeitet erschien, steht somit vor einer großen Renaissance.

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Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.