Persönliche Empfehlungen: Townster bringt Facebook ins Spiel
Persönliche Empfehlungen sind das Salz in der lokal ausgerichteten Start-up-Suppe. Das Metropolenmagazin Townster (www.townster.de) will den Markt nun mit einer sehr simplen Anwendung, dem Großstadt-Kompass, bereichern. Diese Recommendation Engine kann jeder sofort nutzen – man muss dafür vorher nicht bei Townster aktiv werden und beispielsweise Kommentare zu Restaurants, Bars oder Museen hinterlassen. Ein entscheidender Vorteil, denn oft funktionieren solche persönlichen Empfehlungsangebote erst, wenn man selbst bereits aktiver Nutzer der Plattform ist – so sind beim Dickschiff Qype fünf Bewertungen nötig, wenn man Empfehlungen erhalten möchte. Townster, welches momentan nur die Hauptstadt Berlin bearbeitet, löst dieses Problem mittels Facebook. “Wir ziehen – mit Zustimmung der Nutzer – die bei Facebook hinterlegten Informationen heran, um für jeden Nutzer persönliche Empfehlungen zu Veranstaltungen und Orten in Berlin zu erstellen. Geht für den Nutzer ganz einfach, sind nur ein paar Klicks”, sagt Townster-Chefin Tina Dingel.
Anhand der ausgelesenen Informationen baut die Recommendation Engine von Townster dann für jeden Nutzer einen persönlichen Großstadt-Kompass zusammen. Das System, welches in der Beta-Version vorliegt, funktioniert erstaunlich gut. Die vorgeschlagenen Veranstaltungen, Restaurants und Filme passen durchaus. “Die Güte unserer Empfehlungen hängt aber natürlich auch davon ab, wieviele Informationen ein Nutzer in seinem Facebook-Profil hinterlegt hat”, sagt Dingel. Mit wenigen Klicks kann jeder seine persönlichen Empfehlungen weiter bearbeiten und so verbessern. Demnächst wird es den Empfehlungsdienst von Towster auch auf den mobilen Applikationen des Stadtmagazins geben. “Gerade im mobilen Web müssen Infos durch Relevanz glänzen. Und \’alles in Deinem Umkreis\’ stellt leider kein überzeugendes Relevanzkriterium mehr dar”, sagt Dingel.
Auch Nicht-Facebook-Nutzer sind bei Townster willkommen
Eine Killerapplikation wird der Großstadt-Kompass aber erst, wenn Townster außer Berlin auch andere Städte bearbeitet. Was diesen Punkt betrifft gibt es ebenfalls endlich Neuigkeiten: Bald geht Townster auch in Hamburg, der angeblich schönsten Stadt der Welt, vor Anker. Köln und München sollen “dann umgehend folgen”. Doch was ist mit den vielen Nutzern, die bei Facebook zwar aktiv sind, aber kaum für Townster verwertbare Infos hinterlassen. Diese User müssen den Großstadt-Kompass manuell pflegen und können dann in der eigenen und künftig in anderen Städten persönliche Empfehlungen abrufen. Zu guter Letzt will Dingel die mobile Reichweite von Townster erhöhen. “Kann ja nicht angehen, dass die armen Blackberry-, Windows-, Symbian-Nutzer von uns vernachlässigt werden”, sagt die Geschäftsführerin leicht schmunzelnd. Bei Townster ist somit viel Salz in der lokalen Suppe.
Hausbesuch bei Townster
Bereits im März 2010 besuchte deutsche-startups.de das Stadtmagazin Townster. Mitarbeiter sowie diverse Freie, Praktikanten und Studenten bewohnen 190 Quadratmeter in einem alten Fabrikgewerbehaus. Weitere Eindrücke gibt es in unserer Fotogalerie.
Artikel zum Thema
* Check-in-Prinzip: Townster bringt Gutscheine und Treuekarten ins Spiel
* Townster ist wieder da
* Townster für 37.827 Euro versteigert – neuer Besitzer ist OnVista-Gründer Michael W. Schwetje