Fünfzehn Fragen an Bernd Storm von AboAlarm

Bei welcher Gelegenheit kam Ihnen die Idee zu Ihrem Start-up?
Meine Frau hatte vergessen Ihre private Bahncard rechtzeitig zu kündigen, als Sie von Ihrem Arbeitgeber eine Firmen-Karte erhielt. In diesem Fall hat uns das Vergessen tatsächlich 220 Euro gekostet. Das ist Grund genug, um ein Startup zu gründen!

Woher stammt das Kapital für Ihr Unternehmen?
Eigenkapital für den Launch. Danach sind wir rein organisch gewachsen.

Was waren bei der Gründung Ihres Start-ups die größten Stolpersteine?
Chronischer Zeitmangel, da ich neben der Gründung noch als Unternehmensberater tätig war.

Was würden Sie rückblickend in der Gründungsphase anders machen?
Wir hätten deutlich früher gründen sollen, vor etwa fünf bis zehn Jahren. Dann wären wir in unserem Wissen schon deutlich weiter. Immerhin hat das Problem Abokündigung für die Konsumenten auch damals schon bestanden.

Welche Person hat Sie bei der Gründung besonders unterstützt?
Mein Mitgründer Stefan Neubig. Ohne Stefan wäre Aboalarm nur halb so gut!

Welchen Tipp geben Sie anderen Gründern mit auf den Weg?
Junge Gründer sollten sich frühzeitig ausreichend Feedback bei ihren potentiellen Kunden, bei möglichen Kooperationspartnern und auch von den Medien einholen, um ihre Chancen auf Erfolg ihres Start-ups realistischer einschätzen zu können. Gleichzeitig kann ich aus Erfahrung sagen: Do it! Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

Sie treffen den Bundeswirtschaftsminister – was würden Sie sich für den Gründungsstandort Deutschland von Ihm wünschen?
Ich würde mir wünschen, dass er kritisch und ehrlich hinterfragt, warum seit der Gründung von SAP im Jahr 1972 kein deutscher Weltkonzern im IT-Sektor gegründet wurde, während in den vergangenen Jahren fast alle Tech-Monopole bzw. Marktführer (z.B. Google, Facebook, Apple, Microsoft) in den USA entstanden sind.
Aus seinen Erkenntnissen sollte er ein ganzheitliches Konzept ableiten. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist meiner Meinung nach das dabei Bilden von Technologie-Clustern, die gut vernetzt sind.

Was würden Sie beruflich machen, wenn Sie kein Start-up gegründet hätten?
Dann würde ich ein kleines, feines Café in Barcelona eröffnen.

Bei welchem Start-up würden Sie gerne mal Mäuschen spielen?
Bei Facebook im Produktmanagement. Wie entstehen Ideen – wie werden diese ausgearbeitet und umgesetzt. Das würde ich gerne hautnah erleben.

Sie dürften Eine Zeitreise unternehmen? In welche Epoche reisen Sie?
Ich bleibe in der Neuzeit und reise ins Jahr 1968 nach Woodstock.

Sie haben eine Millionen Euro zur persönlichen Verfügung. Was machen Sie mit dem ganzen Geld?
70 Prozent Altersvorsorge, 30 Prozent Investition in Aboalarm, 5 Prozent Spenden, 5 Prozent Spaß. Zu einem späteren Zeitpunkt würde ich dann bei Bedarf von der Altersvorsorge in Aboalarm umshiften.

Wie verbringen Sie einen schönen Sonntag?
Im Sommer: Mit meiner Frau und meinen Kindern Toni und Marie an der Isar entlang bis zur Walswirtschaft radeln und dort eine eiskalte Maß trinken.
Im Winter: Mit der Familie ab in die Berge!

Mit wem würden Sie sich gerne einmal auf einen Kaffee oder ein Bier verabreden?
Zum Kaffee: Harald Martenstein
Zum Bier: Uli Hoeneß

Zur Person
Bernd Storm gründete Ende 2008 AboAlarm (www.aboalarm.de), einen Webservice für die umfassende Vertragsverwaltung für Verbraucher. Zuvor war Storm nach seiner Promotion vor allem für die Unternehmensberatung Cap Gemini tätig gewesen und arbeitete im Anschluss bei Fujitsu in München.