Pfandy verpfändet Waren aller Art

Auf den niedlichen Namen Pfandy (www.pfandy.de) haben Oleg Strecker und seine Mitstreiter ihr kürzlich gestartetes Online-Pfandhaus getauft. Über den neuen Dienst können Privatpersonen wie im klassischen Pfandhaus Gegenstände aller Art verpfänden. Auf der […]

Auf den niedlichen Namen Pfandy (www.pfandy.de) haben Oleg Strecker und seine Mitstreiter ihr kürzlich gestartetes Online-Pfandhaus getauft. Über den neuen Dienst können Privatpersonen wie im klassischen Pfandhaus Gegenstände aller Art verpfänden. Auf der anderen Seite stehen bei Pfandy die Geldgeber, welche von Pfandy vor der Freischaltung via Postident-Verfahren überprüft werden. ” Wir verlagern damit eines der ältesten und bewährtesten Gewerbe in das Web”, sagt Strecker. Als zahlungskräftige Zielgruppe für Pfandy hat er klassische Pfandhäuser und besonders Privatpersonen im Auge. Alle können Gebote für die angebotenen Waren abgeben. Der Geldsucher kann sich anschließend einen Geldgeber aussuchen und mit diesem in Kontakt treten. Alle Modalitäten wie beispielsweise die Konditionen der Pfändung werden von Pfandy in einem automatisch erstelltem Vertrag bereitgestellt. Lediglich den Rest wie Geld- und Warenübergabe müssen die Vertragspartner unter sich ausmachen.

Den rund 200 klassischen Pfandhäusern in Deutschland will Strecker mit Pfandy aber keineswegs direkt Konkurrenz machen. Vielmehr erhofft er sich, eine Erweiterung des Marktes. “Schließlich gibt es nicht überall ein Pfandhaus und zudem neben diese nicht immer alle Waren an”. Das Einstellen von Pfändungsgegenständen ist bei Pfandy kostenlos. Nur bei erfolgreichen Transaktionen verlangt das Online-Pfandhaus eine Provision in Höhe von 2 % des verliehenden Betrages. Bei der Konzeption von Pfandy stand offenkundig die Kleinkreditplattform Smava (www.smava.de) Pate. Mit dem Unterschied, dass bei Pfandy Produkte wie Ringe, Autos und Münzen als Sicherheit dienen. Wenige Tage nach dem Start ist bei Pfandy selbstverständlich noch nicht viel los.

Eine Million Menschen nutzen Pfandhäuser

Offen bleibt allerdings die Frage, ob regelmäßige Geldverleiher für Pfandy ein Problem darstellen können. Denn bekanntlich steht in Deutschland das gewerbsmäßige Verleihen von Geld nur Banken zu. Aus diesem Grund arbeitet Smava auch mit einer Bank zusammen. Problematisch für die Pfandy-Macher könnte auch ihr zweites Standbein werden. Bereits seit 2006 betreiben die Steinbergener den Erotikmarktplatz Romeomust.com (www.romeo-must.com). Über die Seite können Nutzer verschiedene erotische Dienstleistungen und Sexartikel kaufen. Zum hochersiösen Thema Geldverleihen passt dies nur bedingt. Lukrativ ist der Pfandkreditmarkt allemal: Im vergangenen Jahr wurden laut Zentralverband des Deutschen Pfandkreditgewerbes von rund einer Million Menschen etwa 2,1 Millionen Kreditverträge in Pfandhäusern abgeschlossen. Die bewegte Kreditsumme lag bei knapp 500 Millionen Euro.

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Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.