Jens Kunath räumt auf

Business Angel Jens Kunath geht mit veränderter Strategie ins neue Jahr und fährt sein Engagement als Investor zurück. Vor allem um an vielen Projekten gleichzeitig zu basteln, investierte Kunath in den vergangenen Monaten […]

Business Angel Jens Kunath geht mit veränderter Strategie ins neue Jahr und fährt sein Engagement als Investor zurück. Vor allem um an vielen Projekten gleichzeitig zu basteln, investierte Kunath in den vergangenen Monaten vermehrt in junge Startups. “In mir ist allerdings in letzter Zeit die Erkenntniss gereift, dass mich diese Aufgabe nicht erfüllt”, schreibt er in seinem Blog. Stattdessen will er wieder ein eigenes Unternehmen gründen und sich dort voll einbringen. “Ich möchte selbst Verantwortung für ein Unternehmen tragen und als Unternehmer tätig sein.” Noch möchte er nicht über sein neues Projekt sprechen. Es handele sich aber um kein reines Web-2.0-Unternehmen, sondern eher um ein E-Commerce-Projekt mit Web-2.0-Komponenten. “Ein Geschäftsmodell mit realen Umsätzen und realen Gewinnen. Und dem Potential weltweit wachsen zu können.”

Im Zuge seiner neuen Lebensplanung trennt sich Kunath von einigen Beteiligungen. Bereits verkauft hat er seine Anteile an der Ladenkette Kunst-Outlet (www.kunst-outlet.de). Weitere Verkäufe sollen in den nächsten Wochen folgen. Kunath ist unter anderem an der Vermittlungsplattform Beeings (www.beeings.com), der Mütter-Community paulsmama (www.paulsmama.de) und dem Social-Commerce-Dienst shoppero (www.shoppero.com) beteiligt. Ebenfalls auf Eis liegt der Online-Vermarkter Ad2.0 (www.ad20.de). Dieser werde “vorerst nicht so ausgebaut, wie ursprünglich geplant”. Mit Ad2.0 wollte Kunath ein Unternehmen ins Leben rufen, welches sich explizit um die Vermarktung von Web-2.0-Unternehmen kümmert. Angedacht war dazu die Übernahme und der entsprechende Umbau eines kleineren Werbevermarkter. Eine geplante Mehrheitsbeteiligung an einem klassischen Onlinevermarkter scheiterte laut Kunath kurz vor dem Notartermin.

Neue Beteiligungen weiter möglich

“Derzeit tue ich mich sehr schwer damit, einen geeigneten Vermarkter zu finden, an dem man sich beteiligen kann, oder den man kaufen kann. Der Markt ist gerade wieder extrem positiv, also kein Käufermarkt für ein solches Unternehmen”, schreibt Kunath im Ad2.0-Blog. Bis sich eine gute Einstiegsmöglichkeit ergibt, positioniert der ehemalige Geschäftsführende Gesellschafter des Online-Vermarkters orangemedia.de Ad2.0 “im kleinen Rahmen” als Vermarkter und Berater in Sachen Werbung. “In der tieferen Szene wird man also doch immer mal wieder auf Ad2.0 stoßen, für die übrige Internetwirtschaft wird Ad2.0 bis auf weiteres eher unbekannt bleiben.” Trotz seiner neuen Strategie zieht sich Kunath aber keineswegs komplett aus dem Investorengeschäft zurück. Kunath: “Neue Beteiligungen werde ich weiterhin eingehen. Allerdings nur wenn sie zu meinem Kerngeschäft passen, ich nicht der Leadinvestor bin und ich damit einen überschaubaren Arbeitsaufwand habe”.

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Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.