lokalisten auf Expansionskurs
Die “lokalisten” sind eine echte deutsche Internet-Erfolgsgeschichte. Allein ein Blick auf die amtlichen Klickstatistiken der IVW belegt dies. Demnach kam das soziale Netzwerk im April auf knapp 13 Millionen Visits und rund 511 Millionen Page Impressions. Damit gehören die “lokalisten” nach Seitenabrufen zu den sieben größten Websites im IVW-Ranking. Nur “T-Online“, “Yahoo“, “mobile.de“, “MSN“, “MyVideo” und “ProSieben.de” sind größer. Nach Visits reicht es für die “lokalisten” immerhin noch für einen guten 22. Platz. Erstaunlich ist dabei die Klickrate. Das Verhältnis von Visits zu Page Impressions liegt bei 39,32.
Zuletzt waren deswegen auch kritische Kommentare wie: “\’lokalisten.de\’ ist deshalb ein \’Klickmagnet\’, weil man ewig rumklicken muss um ein bestimmtes Ziel zu finden” zu lesen. In der Tat klicken die “lokalisten”-Nutzer extrem viel herum. Bei der Chat-Community “Knuddels.de” liegt das Verhältnis zwischen Visits und Page Impressions gerade einmal bei 6,00. “MyVideo” kommt auf 17,91, “Spin.de” auf 29,08 und “Urbia.de” auf 23,54. Noch besser als die “lokalisten” steht allerdings die Party-Community “gesichterparty” dar. Die Plattform der Saarbrücker [nu]media GmbH kommt bei 4,4 Millionen Visits auf 182,3 Millionen Seitenabrufe und somit auf ein sensationelles Klickverhältnis von 41,21. Hohe Klickraten sind bei Communities somit kein Einzelfall.
Geplant: Eine Mobil-Version
Bei den “lokalisten” klicken die rund 800.000 registrierten Nutzer selbstverständlich besonders häufig die Profilseiten der anderen Nutzer an. “Aber auch Nachrichten und die Eventlisten sorgen für viele Klicks”, sagt Mit-Gründer Peter Wehner. Künftig verspricht er den Nutzern noch mehr Möglichkeiten, die Maus zum Glühen zu bringen. Die “lokalisten” wollen ihre Plattform mit Bildern, Tönen und Videos ausstatten. Parallel arbeiten die Bajuwaren an einer Ausweitung der so genannten Homebases. Längst haben die “lokalisten” den Schritt über die Landesgrenzen gewagt und helfen auch Auslandsdeutschen in der Türkei, Ungarn und Australien bei der Kontaktpflege. Ebenfalls geplant ist eine Mobil-Version. Nutzer können künftig in freier Wildbahn sehen, ob einer ihrer Freunde in der Nähe ist und ihn dann vielleicht treffen.
Finanziell sind die Münchner für diese Expansionspläne gut aufgestellt. Seit Oktober 2006 hält die ProSiebenSat.1-Gruppe an dem Social Network 30 % der Anteile. Weitere Investoren sind Oliver Jung und Tiburon Unternehmensaufbau (Daniel Wild und Tim Schwenke) sowie die Samwer-Brüder mit ihrem European Founders Fund. Letztere sind auch an “deutsche-startups.de” beteiligt. Finanzieren soll sich die Social-Community langfristig über Werbung und im begrenzten Maße kostenpflichtige Zusatzdienste. SevenOne Interactive, der Vermarkter der ProSiebenSat.1-Gruppe, buhlt bereits eifrig bei Werbekunden und kann auch schon erste Erfolge vorweisen. Noch reichen die Einnahmen aber noch nicht, um die Kosten zu decken. Bis sich die vielen Klicks in ganz viele Münzen verwandeln, wird noch eine Weile vergehen.