Interview

Das junge Startup heynannyly hilft Unternehmen sich familienfreundlich aufzustellen. Zunächst setzten die Gründerinnen auf Bootstrapping, dann erfolglos auf Crowdfunding. Kürzlich konnte das Team trotz Krise 1,6 Millionen einsammeln und geht nun auf Expansionskurs.

Das Berliner Startup tucan verschriftlicht Meetings und erstellt Zusammenfassungen. “Wir sind die einzige Software am Markt, die die deutsche Sprache, so präzise erfassen und verarbeiten kann wie sprachlich gut ausgebildete Menschen – das ist KI”, sagt Gründer Lukas Rintelen.

Gründeralltag – gibt es das überhaupt? “Man unterschätzt, wie geduldig man als Gründer:in sein muss. Irgendwann fängt man an zu akzeptieren, dass vieles nicht so funktioniert, wie man es sich auf dem Reißbrett ausgedacht hat”, resümiert Magnus Schückes von Elona Health.

Anfangs setze die Jungfirma smartvelo auf B2C-Fahrradreparaturen”. Dann gewann das Team immer mehr B2B-Kunden. “Nun spezialisieren wir uns ausschließlich auf die Entwicklung und Inverkehrsbringung von Fahrrädern für den Last-Mile-Delivery-Markt”, sagt Gründer Henry Horn.

Schon vor dem Start konnte cakewalk, das sich unter anderem um Zugangsmanagement in Unternehmen kümmert, 3 Millionen einsammeln. “Software macht unsere Arbeit immer automatischer. Aber wir dürfen nicht die Kontrolle verlieren”, sagt Gründer Johannes Keienburg.

Die Mondu-Gründer Philipp Povel und Malte Huffmann bauten bereits MyBrands und Dafiti auf. “Der Aufbau eines Unternehmens ist nie einfach. Aber die Erfahrungen, die Philipp und ich gesammelt haben machen es deutlich einfacher”, sagt Seriengründer Huffmann.

In den vergangenen Jahren wurde aus der Conversational-AI-Agentur Future of Voice die “Conversational AI-Plattform” Parloa, die sich um die Automatisierung des Omni-Channel-Kundenservices kümmert. Zuletzt sammelte das Team 20 Millionen ein.

Die Berliner Online-Sprachschule Lingoda setzt in Sachen Wachstum inzwischen auf spezielle Segment-Initiativen. Bereits 2021 ging Match Pflege, eine Plattform für Gesundheitsfachkräfte, an den Start. Nun weitet Lingoda das Konzept mit Match Talent auf weitere Branchen aus.

“Wir helfen Unternehmen dabei, nachhaltigkeitsbezogene Informationen einfacher auszutauschen”, sagt Lukas Vogt, Gründer von Sunhat. Capnamic, xdeck, Wepa Ventures und mehrere Business Angels investierten kürzlich bereits 2 Millionen in die Jungfirma.

“Vor einem Jahr waren wir eine kleine Fußball-App; heute wird Prematch in 94 % aller Teams von mindestens einer Person genutzt”, sagt Prematch-Gründer Niklas Brackmann. Auf Einnahmen verzichten die Kölner bisher. Das Team sammelte aber auch schon mehr als 4 Millionen ein.

Das Aachener Team SparePartsNow kümmert sich um Ersatzteile für Maschinen. Zwei Jahren nach dem Start wird das Unternehmen bereits mit “über 100 Millionen Euro bewertet”. Beim Geldeinsammeln setzten die Gründer insbesondere auf “Smart Capital aus der Branche”.

Gründeralltag – gibt es das überhaupt? “Verschiebe die Dinge nicht auf den nächsten Tag. Denn müde macht uns die Arbeit, die wir liegen lassen, nicht die, die wir tun”, rät Sidney von Guggenberg, Gründerin von Cheer anderen Jungunternehmer:innen.

Die Jungfirma MotionMiners aus Dortmund möchte Unternehmen dabei helfen, “Prozesse hinsichtlich der Effizienz oder Ergonomie zu optimieren”. PwC Deutschland sowie die Altinvestoren investierten zuletzt 5 Millionen in das Unternehmen, das 2017 gegründet wurde.

Das Gründerteam von Pionix kennt sich “teilweise schon rund 20 Jahre”. Zuvor baute das Team das Drohnen-Startup MAVinci auf, das von Intel übernommen wurde. Bei Pionix dreht sich nun alles um Software für E-Auto-Ladestationen.

Gründeralltag – gibt es das überhaupt? “Mein größter Fehler war, dass wir nicht früher mehr Leute ins Team geholt haben und ich nicht früher mit dem Delegieren begonnen habe”, lässt Jan Kinne von istari.ai seine Gründererfahrungen Revue passieren.