Entrepreneurship
Entrepreneurship
Entrepreneurship, steht zum einen für eine im angelsächsischen Raum so bezeichnete und sich in den letzten Jahren auch in Deutschland etablierende betriebswirtschaftliche Teil-Disziplin. In erster Linie geht es dabei um die Analyse des weit verstandenen Realphänomens Unternehmensgründung sowie dessen Integration in „hochschulische“ Lehre. Zum anderen lässt sich Entrepreneurship auch als Aktivität auffassen und steht in diesem Sinne für Unternehmertum, unternehmerisches Handeln und das Gründen eines Unternehmens selbst. Für Entrepreneurship existiert im Deutschen kein Äquivalent und die Vielfalt an Begriffsverständnissen ist kaum noch zu überblicken. Unter den Definitionen lassen sich zwei Schwerpunkte ausmachen: zum einen die Fokussierung auf konstitutive Entscheidungen, wie die Wahl der Rechtsform oder des Standortes, sowie zum anderen die Beschreibung von Entrepreneuship als Prozess, wobei die Autoren regelmäßig eine Zeitraumperspektive einnehmen und die verschiedenen Phasen von Unternehmensgründungen analysieren. Beide Schwerpunkte sind jedoch für die Tragweite des Gründungsphänomens recht eng, da wichtige Problemfelder des Entrepreneurships, wie die Infrastruktur für Unternehmensgründungen oder die Entdeckung, Bewertung und Ausschöpfung unternehmerischer Handlungsfelder, weitgehend unberücksichtigt bleiben. Deshalb bietet es sich an, zunächst eine „institutionelle“ Perspektive zu wählen und Entrepreneuship als wissenschaftliche Disziplin einzugrenzen. In Anlehnung an Shane und Venkataraman lässt sich definieren: Im Rahmen der Entrepreneur-Forschung wird analysiert, durch wen und mit welchen Wirkungen unternehmerische Handlungsfelder zur Schaffung neuer Güter und Dienstleistungen entdeckt, bewertet und durch Unternehmen(sgründung) ausgeschöpft werden. Diese Definition integriert unterschiedliche Fassetten des Gründungsphänomens und fokussiert auf unternehmerische Handlungsfelder als zentralem Ausgangspunkt jeder Unternehmensgründung. Deren prozessualer Charakter sowie die Bedeutung der Gründerperson bilden dabei gleichermaßen einen Schwerpunkt. Im Mittelpunkt stehen damit jene Unternehmensgründungen, bei denen es nicht um die Anlage vorhandener, unter der eigenen Kontrolle stehender Ressourcen geht, sondern die durch eine erkannte marktliche Gelegenheit angestoßen sind. Dies ist für die Entstehung sowie Umsetzung der meisten Produkt und Prozessinnovationen erforderlich, die sich oftmals erst durch knappheitsbedingte Improvisation herauskristallisieren. Entsprechend können auch erfolgreiche Unternehmensgründungen am besten als Akte kumulativer Variation und Selektion beschrieben werden. Weiterhin schließt die Definition neben so genannten „originären“ auch „derivative“ Gründungen ein, also solche aus bestehenden Unternehmen heraus. Insgesamt fordert diese Definition Forschungen sowohl zur Person des Unternehmensgründers, den Prozessen einer Unternehmensgründung, der Führung eines jungen Unternehmens sowie nicht zuletzt auch zur Entstehung, Entdeckung und Bewertung sowie Ausschöpfung unternehmerischer Handlungsfelder. Dies macht die ganze Bandbreite des Faches Entrepreneurship deutlich.
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