Infografiken – geniales Content Marketing-Instrument mit kleinen Tücken

Ha, gleich zwei, eigentlich sogar drei Trend-Themen in einem Artikel: Content Marketing wird nicht zuletzt wegen Googles immer stärkerer Ausrichtung in Richtung qualitativ guter Inhalte im gesamten Marketing und in der PR immer […]
Infografiken – geniales Content Marketing-Instrument mit kleinen Tücken
Dienstag, 16. Juli 2013VonElke Fleing

Ha, gleich zwei, eigentlich sogar drei Trend-Themen in einem Artikel: Content Marketing wird nicht zuletzt wegen Googles immer stärkerer Ausrichtung in Richtung qualitativ guter Inhalte im gesamten Marketing und in der PR immer wichtiger. Und Infografiken gehören in den Bereich der Content-Visualisierung, die nicht zuletzt durch die enormen Fortschritte der Neurowissenschaften immer stärker auf dem Vormarsch ist.

Infografiken bieten in mehrerer Hinsicht große Vorteile, haben aber auch Nachteile. Und nicht alles, was auf den ersten Blick nach Infografik aussieht, ist auch wirklich eine – das moniert ja zum Beispiel auch Alexandra Samuel anschaulich in obigem Bild .

Infografiken an sich sind nicht Neues

Schon sehr früh stellten Menschen Erlebnisse, Geschichten und Daten bildlich dar – oft einfach schon deswegen, weil sie noch keine Schrift hatten bzw. weil ihre Schrift eben eine Bildsprache war – wie zum Beispiel die ägyptischen Hieroglyphen. Allerdings finde ich es etwas gewagt, jede bildliche Darstellung, die vor langer Zeit durch Menschenhand erzeugt wurde, gleich Infografik zu nennen.

Dennoch kennt jeder von uns Infografiken schon länger als es das Internet gibt: In vielen Schulbüchern fanden sich auch schon vor 20 oder 30 Jahren Infografiken, die zum Beispiel per Lupenblick die Anatomie einer Katze veranschaulichten oder den Prozess des Brotbackens.

Quelle: Audiencebloom

In Infografiken können unterschiedlichste Inhalte vermittelt werden

Mitnichten können nur statistisch erhobene Daten in Infografiken visualisiert werden, sondern vieles mehr:

Etwas anders typisiert NeoMam im Artikel The 8 Types of Infographic die verschiedenen Infografiken:

  • Der visuelle Artikel
  • Das Flussdiagramm, das Flowchart
  • Die Nutzen-Verlockung, z.B. Different Types of Pasta
  • Die visualisierende Zahlen-Komprimierung (‘Number Porn’ – sehr schöner Begriff)
  • Der Zeitstrahl, chronologischer Ablauf
  • Die Daten-Visualisierung
  • Die Gegenüberstellung, der direkte Vergleich
  • Die Foto-Infografik

Mir fehlt hier zum Beispiel die Landkarte für die räumliche Darstellung.
Aber in dem hilfreichen Artikel Which infographic is right for you? werden diese 8 Kategorien gut erklärt und mit Anwendungsbeispielen versehen.

Nutzen des Einsatzes von Infografiken in Marketing und PR

Gute Infografiken zu erstellen ist einigermaßen aufwendig, bietet aber einige unschlagbare Vorteile im Marketing:

  • Komplexe Fakten und Zusammenhänge werden visualisiert leichter verständlich als nur per Text
  • Große Informationsmengen werden in kleine, leichter verständliche Häppchen heruntergebrochen
  • Bild plus Text sind leichter zu merken als nur Text, der Wiedererkennungswert ist höher, das Erinnerungsvermögen kann sich Bilder besser merken als nur Text
  • Infografiken sind zwar aufwendig in der Erstellung, können aber mehrfach eingesetzt werden, zum Beispiel auf der Website, Flyern, Pressemitteilungen, in mehreren Web-Portalen
  • Infografiken sind trotz ihres inflationären Einsatzes immer noch ein Traffic-Booster für Website und/oder Blog
  • Sie eignen sich, mit den geeigneten Keywords im Namen der Grafik, hervorragend für die Bilder-SEO
  • Sie lassen sich leicht im Social Web teilen und kuratieren und
  • sie werden extrem gern im Social Web geteilt
  • Der Wunsch nach Infografiken ist enorm groß – die Suchanfragen nach Infografiken sind in den letzten Jahren um 800 Prozent gestiegen.

Quelle: NeoMam Studios

Nicht immer ist eine Infografik das Vermittlungs-Medium der Wahl

Bei all den genannten Vorteilen sollte man annehmen, dass es noch viel mehr Infografiken geben sollte als ohnehin schon. Aber nicht in jedem Fall sind sie das Darstellungsmedium der Wahl, denn sie haben auch Nachteile:

Kurze Halbwertzeit bei aktuellen Daten: Oft werden Infografiken zur Visualisierung aktueller Daten genutzt. Da in unserer schnelllebigen Zeit nichts älter ist als die Daten von gestern, haben solche Infografiken nur eine kurze Halbwertzeit. Schon bald nach dem Veröffentlichen verlieren sie an Attraktivität, weil es neue, aktuellere Daten gibt.

Kein Text, wenig Auffindbarkeit bei Google: Zwar kann man im Dateinamen einer Infografik einige Keywords unterbringen, aber das war’s dann auch schon in Sachen SEO – Weil alle Texte in einer Infografik ebenfalls als Grafik dargestellt werden, findet Google keinen Text in ihnen – schlecht für die Expertenpositionierung, schlecht für das Google-Ranking.

Keine klickbaren Links enthalten: Natürlich kann man URLs in einer Infografik abbilden, aber eben keine klickbaren Links. Will man also zum Beispiel eine Sammlung von Online-Tools vorstellen, ist eine Infografik nicht das Instrument der Wahl. Denn

Einsatzmöglichkeiten von Infografiken in der Business-Praxis

Infografiken können zu diversen zwecken eingesetzt werden. Hier die gängigsten:

Quelle: TopMarketingSchools

Und hier noch ein wirklich großartiges Video zum Thema

The Art of Data Visualization | Off Book | PBS

So geht’s weiter

Soweit zur Einführung ins Thema Infografiken. Im nächsten Artikel gibt es dann reichlich Stoff zum Thema: Wie erstellt man gute Infografiken? Also: Dranbleiben…

Bild oben mit freundlicher Genehmigung von Alexandra Samuel

Elke Fleing

Elke Fleing aus Hamburg liefert Texte aller Art, redaktionellen Content und Kommunikations-Konzepte. Sie gibt Seminare, hält Vorträge und coacht Unternehmen. Bei deutsche-startups.de widmet sie sich vor allem Themen und Tools, die der Erfolgs-Maximierung von Unternehmen dienen.