Zitra wird abgewickelt – Tengelmann Ventures und Co. beerdigen den B2B-Marktplatz

Der im Sommer 2011 gestartete B2B-Marktplatz Zitra (www.zitra.com) gibt auf. Wer die Plattform ansteuert, findet dort den Hinweis, dass diese Seite vorübergehend nicht erreichbar sei. Wobei schon jetzt klar ist, dass Zitra nicht […]
Zitra wird abgewickelt – Tengelmann Ventures und Co. beerdigen den B2B-Marktplatz
Mittwoch, 26. Juni 2013VonAlexander

Der im Sommer 2011 gestartete B2B-Marktplatz Zitra (www.zitra.com) gibt auf. Wer die Plattform ansteuert, findet dort den Hinweis, dass diese Seite vorübergehend nicht erreichbar sei. Wobei schon jetzt klar ist, dass Zitra nicht mehr zurückkehren wird. Das Unternehmen, das von den Supreme-Machern Frank Engel und Philipp Kraft gegründet wurde und maßgeblich von Tengelmann Ventures unterstützt wurde, wird abgewickelt.

Von einem “geordneten Schlussstrich” ist aus dem Umfeld des Kölner Unternehmens die Rede. Der Abwicklung ging offenbar – wie zu hören ist – eine intensive Analyse unter den Gesellschaftern voraus. Dabei schien das Konzept, einen Marktplatzes für Restposten aller Art zu etablieren, recht aussichtsreich. Zielgruppe von Zitra waren Großhändler, Zwischenhändler, Shoppingclubs und Hersteller, die eine Möglichkeit suchten, ihre Ware schnell zu verkaufen. Auf der anderen Seite sahen die Rheinländer Onlinehändler, eBay-Händler und Outlet-Stores als potenzielle Käufer. Privatpersonen hatten bei Zitra nie keine Chance, sie bekamen keinen Zugang zur Plattform. Startgesellschafter Tengelmann Ventures und Neuinvestor KfW statten das Start-up Ende 2011 mit einer mittleren siebenstellige Summe aus.

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Karl-Erivan W. Haub, Geschäftsführender und persönlich haftender Gesellschafter der Unternehmensgruppe Tengelmann, war damals hellauf begeistert vom Konzept des Start-ups: “Zitra hat durch sein einmaliges Geschäftsmodell das Potential, ein bedeutender Player im internationalen Warenhandel zu werden. Das Geschäftsmodell ist ein bislang fehlender Marktplatz im E-Commerce und begeistert schon jetzt zahlreiche Händler”. Die hohen Erwartungen konnte Zitra leider nicht erfüllen. Offenbar auch, weil die gewerbliche Restpostenvermarktung sehr eigenen Regeln unterliegt. Etwa wenn Klamotten aller Art zu großen Posten angeboten werden und diese Produkte alle kaum oder meist gar nicht standardisiert sind. Da ist die Skalierung des Modells kaum möglich. Eingesessene Anbieter wie Restposten.de (www.restposten.de) oder fashion4web (www.fashion123.de) scheinen dies besser hinzubekommen.

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Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.