studiVZ: Vom Start-up zur Firma zum Start-up – Neuer Chef will Nutzer mit Fotoplattform halten – schülerVZ wird abgeschaltet

Ausgerechnet in der Bild gibt es Infos über das dritte Leben von studiVZ (www.studivz.net) – also nach dem Verkauf an Vert Capital. Dem Bericht zufolge wird das einstige 200-Mann-Unternehmen inzwischen wieder von einem […]
studiVZ: Vom Start-up zur Firma zum Start-up – Neuer Chef will Nutzer mit Fotoplattform halten – schülerVZ wird abgeschaltet
Montag, 8. April 2013VonAlexander

Ausgerechnet in der Bild gibt es Infos über das dritte Leben von studiVZ (www.studivz.net) – also nach dem Verkauf an Vert Capital. Dem Bericht zufolge wird das einstige 200-Mann-Unternehmen inzwischen wieder von einem 12-köpfigen Team geführt. Wenig überraschend: Die Plattformen meinVZ und studiVZ werden nicht mehr weiterentwickelt, sondern lediglich verwaltet. schülerVZ (www.schuelervz.net) wird sogar ganz abgeschaltet!

“Wir fokussieren uns darauf, ergänzende Apps für die Plattformen zu entwickeln”, sagt Joseph Nejman, der seit Dezember 2012 an der Spitze der VZ-Netzwerke steht, der Bild. “Mit dieser Strategie will er die Plattformen öffnen”, schreibt das Boulevardblatt weiter. Erster Baustein dieser Rettungsstrategie ist das VZ Fotobuch (www.bildervz.net). Auf dieser Fotoseite, die Pinterest sehr ähnlich sieht, können Nutzer ihre Bilder hochladen und teilen – bisher konnten die VZ-Nutzer ihre Bilder nicht außerhalb der Plattform teilen. Witzig dabei: Der Zugang ist einem VZ- oder einem Facebook-Account möglich.

“Wir wollen die Zahl mit neuen Apps im Sommer auf 1,5 bis 2 Millionen einzelne Nutzer pro Monat steigern oder mindestens stabil halten”, blickte Nejman ansonsten für Bild in die Zukunft. Laut Nejman ist die Zahl der monatlichen Nutzer zuletzt von 1,5 Millionen im Dezember auf 1,2 Millionen Nutzer gefallen. Offizielle Zahlen der VZ-Netzwerke gibt es leider nicht mehr – aus der IVW ist das Unternehmen ausgestiegen. Was der neue VZ-Chef sonst mit dem sozialen Netzwerken vor hat, bleibt leider schleierhaft. Im Zuge der Übernahme hieß es von Jason Thonis, Unternehmenssprecher von Vert Capital: “Die Jugendlichkeit der VZ-Netzwerke in Kombination mit einer nach wie vor breiten Nutzerbasis und einer etablierten Marktposition in Deutschland, sind ausschlaggebend für die heutige Akquisition, die ausgezeichnet zu unseren Investitionsschwerpunkten passt. Für die Neuausrichtung der VZ-Netzwerke haben wir erste gute Ideen und sind zuversichtlich, mit unserer breiten und fundierten Erfahrung erfolgreich zu sein”.

schülerVZ wird abgeschaltet

Ein VZ Fotobuch klingt leider aber noch nicht nach einer großen Neuausrichtung. Zumal die Berliner schülerVZ gleich komplett dicht machen – siehe “schülerVZ schließt: Langsamer Niedergang der VZ-Netzwerke” und “Abschaltung schülerVZ“. Das soziale Netzwerk teilt seine Abschaltung mit den Worten: “Wir machen’s kurz: Es ist vorbei. schülerVZ wird am 30. April 2013 geschlossen. Für immer. Deine Mitgliedschaft wird daher zum 30. April 2013 beendet. Und im Gegensatz zu den ganzen Kettenbriefen, die wir stets mit ‘Ist gar nicht wahr!’ zurückgewiesen haben, stimmt diese Nachricht leider”. Erstaunlich dabei: Bei der Verkündung der Übernahme behielt Holtzbrinck Digital, der alte Besitzer “die Option, das Portal schuelerVZ zu nutzen”. Das Fazit: Einen Niedergang kann man nicht aufhalten, dabei galt schülerVZ lange Zeit als das einzige wertvolle Objekt in der VZ-Welt.

Was sonst noch so zuletzt in der VZ-Welt los war, kann man bei Meedia lesen: Unter der Überschrift “FakeVZ: Leben in den Ruinen von SchülerVZ” berichtet das Medienmagazin über die Web-Ruine: “Tatsächlich nutzen immer mehr Mitglieder das Nezwerk als virtuellen Spielplatz. Tausende nutzen mittlerweile SchülerVZ als eine Art selbstentwickeltes Rollenspiel: FakeVZ”.

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Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.