make.tv am Ende

Traurige Nachricht aus Köln: Der mit großen Erwartungen gestartete Live-Streamingdienst make.tv (www.make.tv) ist am Ende. Gründer und Geschäftsführer Andreas Constantin Meyer musste den Gang zum Amtsgericht antreten und einen Antrag auf Eröffnung des […]

Traurige Nachricht aus Köln: Der mit großen Erwartungen gestartete Live-Streamingdienst make.tv (www.make.tv) ist am Ende. Gründer und Geschäftsführer Andreas Constantin Meyer musste den Gang zum Amtsgericht antreten und einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens stellen. “Wir haben den Markt falsch eingeschätzt”, sagt Meyer leicht zerknirscht gegenüber deutsche-startups.de. Sowohl auf Kunden, als auch auf Nutzerseite hätte sich der Markt nicht entwickelt wie gedacht. Mit make.tv wollte Meyer, der 2001 bereits den Bilderdienst fotocommunity (www.fotocommunity.de) aus der Taufe hob, neue Horizonte im Web-TV Sektor eröffnen und es jedem ermöglichen, eine eigene Live-Show zu produzieren. Eine ganze Reihe zahlender Kunden konnte er nach eigenen Aussagen auch von seinem Dienst überzeugen – aber bei Weitem nicht so viele wie gedacht. Zudem waren die jeweiligen Kunden offenbar nicht bereit angemessene Summen für die Dienstleistung zu bezahlen. Dabei hatten die Live-Übertragungen, die make.tv von Konferenzen und Veranstaltungen durchführte, ihren Reiz.

Die bisherigen Partner wurden bereits per Mail über das Aus informiert: “Unsere Firma make.tv GmbH hat heute Insolvenz angemeldet. Aus diesem Grund sind alle Medienkooperation gecancelt und wir stehen in Zukunft nicht mehr für Liveübertragungen für Barcamps, usw. zur Verfügung”. Das Ende von make.tv deutete sich mitten in den Verhandlungen zur dritten Finanzierungsrunde an. Rund 2,5 Millionen Euro wollten die Rheinländer einsammeln. Zuvor investierten bereits der High-Tech Gründerfonds, Andrin Bachmann (Mitgründer der Glocalnet AB), Greg Lockwood (ehemals Vorstand von betfair.com) und weitere nicht genannte Privat-Investoren in das junge Unternehmen, welches zuletzt 15 Mitarbeiter beschäftigte. “Wir haben bis zum Letzten Gas gegeben”, sagt Meyer, der in den vergangenen Jahren einen “Löwenanteil” seiner Arbeitskraft in den Live-Streamingdienst steckte. Die Zeit war für  Live-Übertragungen aber offenbar noch nicht reif.

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Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.