Heilemann-Brüder kaufen DailyDeal von Google zurück
Jetzt ist es endlich offiziell: Die DailyDeal Fabian und Ferry Heilemann haben den Rabattdienst DailyDeal (www.dailydeal.de) von Google zurückgekauft. Auf der DailyDeal-Website heißt es: “Wir freuen uns, Ihnen heute mitzuteilen, dass wir als Gründer und Geschäftsführer das Unternehmen DailyDeal von Google zurück gekauft haben und ab sofort in Eigenregie weiterführen werden. DailyDeal wird Ihnen selbstverständlich auch weiterhin den gewohnten Dienst und spannende Angebote anbieten – genauso, wie wir es in der Vergangenheit getan haben”. Google hatte DailyDeal Ende 2011 für über 100 Millionen US-Dollar übernommen (siehe unten). Für die deutsche Gründerszene ist dieser Rückkauf bitter, sollte die Übernahme doch eine Art Großfeuerwerk für die Szene rein.
Auch damals verkündeten die Heilemann-Brüder die Übernahme (siehe oben). Damals schrieben die Geschwister: “Google: Unser bisher bester Deal”. Wie so viele andere Deals von DailyDeal und Co. erwies sich dieses Angebot dann wohl als veritabler Flop für Google. Zur Übernahme waren die Erwartungen noch, DailyDeal sollte “zusammen mit der Google-Abteilung, die mit dem Produkt Google Offers ebenfalls den Markt bearbeitet, auf internationalen Expansionskurs gehen, auch über den deutschsprachigen Markt hinaus”. Stattdessen folgte eher Katzenjammer, Personalabbau und Stillstand. Das Coupon-Geschäft in Form von DailyDeal und Groupon war zwar ein Riesenhypethema, mehr aber auch offenbar nicht. Zumindest ist das Segment offenbar nicht so groß, wie einige offenbar gedacht haben.
Wie zu hören ist, trat Google dann vor wenigen Wochen bei DailyDeal komplett auf die Bremse und wollte das Unternehmen samt Mitarbeitern quasi abwickeln. Die Heilemann-Brüder nutzten diese Chance und retten ihr Baby mit dem Rückkauf vor dem Untergang. Der Kaufpreis ist unbekannt. Passend dazu ein Blick auf die DailyDeal-Zahlen von 2011. Laut Jahresabschluss erwirtschaftete das Unternehmen 2011 einen Umsatz in Höhe von 10 Millionen Euro (2009: 1,6 Millionen). Das Ergebnis vor Steuern betrug -15,1 Millionen Euro, verglichen mit -8,1 Millionen Euro im Vorjahr. Zahlen für 2012 gibt es leider noch nicht. Bleibt der Blick auf Google: Der Internet-Gigant darf sich einmal mehr sagen: Außer Spesen nichts gewesen. Google kann den Fehlkauf verkraften. Für die deutsche und speziell die Berliner Gründerszene ist dieser Fehlschlag dagegen bitter, ganz bitter.
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