Pippa&Jean übernimmt Juvalia
Dass darf man dann mal eine extrem schnelle Marktbereinigung nennen: Erst verkündet das Social Selling-Start-up Ada’s Avenue (www.adas-avenue.com), dass man seinen Geschäftsbetrieb einstellt, und nun übernimmt Pippa&Jean (www.pippajean.com) seinen Wettbewerber Juvalia & You (www.juvalia.de). Wie das Start-up mitteilt, wandern die “deutschen Aktivitäten von Juvalia & You” unter das Dach von Pippa&Jean. Um Brasilien, Indien, und Russland muss sich das Juvalia weiter selbst kümmern. In Deutschland verschwindet Juvalia dagegen bald von der Bildfläche: Pippa&Jean-Macher Gerald Heydenreich ging es bei der Übernahme vor allem um die “Struktur und die Beraterinnen” von Juvalia.
„Wir sind glücklich und stolz. Unsere Stylistinnen werden von dem starken Team und den attraktiven Chancen bei Pippa&Jean profitieren”, sagt Magnus Resch, Geschäftsführer von Juvalia. “Das Team um Magnus Resch konnte innerhalb der letzten sieben Monate eine wichtige Position im deutschen Markt einnehmen und ein umfangreiches Netzwerk aufbauen. Durch die Übernahme nimmt Pippa&Jean in Deutschland nun eine Spitzenposition im Bereich des Social Selling ein”, sagt Heydenreich. Wobei es nun auch kaum noch Konkurrenz im Social Selling-Segment gibt! Zu nennen wäre vor allen Dingen das US-Votbild Stella & Dot (www.stelladot.com), welches auch in Deutschland aktiv ist, und Bella & Liz (www.bella-liz.de), ein Start-up aus Stuttgart das gerade aber gerade erst gestartet ist. Was Pippa&Jean für Juvalia & You auf den Tisch gelegt hat, ist nicht bekannt. Eine Riesensumme dürfte es aber nicht gewesen sein.
Zum Konzept der bisherigen Konkurrenten: Unter dem Motto “Zurück ins Wohnzimmer” setzt das Duo auf freie Beraterinnen, die Schmuck über eine geschlossene Online-Boutique und über Style-Partys an die Zielgruppe bringen sollen. Die Start-ups kombinieren somit die Vorteile des klassischen Direktvertriebs mit denen des Online-Handels. Einfacher ist dieses Modell dadurch nicht, immerhin gilt es im Grunde gleich mehrere Dinge zu stemmen: Die Start-ups müssen eine eigene Produktlinie aufbauen, ein E-Commerce-Unternehmen und einen klassischen Direktvertrieb. Man brauche dabei vor allem Durchhaltevermögen, sagt Heydenreich gegenüber deutsche-startups.de. Es dauere einige Zeit, bis der Multiplikatoreffekt greifen würde. Offenbar legen Heydenreich und sein Team dieses Durchhaltevermögen an den Tag.
Springstar: Der Hype ist vorbei
Bleibt noch ein letzter Blick auf Juvalia bzw. den Inkubator Springstar aus dem das Start-up stammt: Von den Start-Projekten der Ideenschmiede sind viele Start-up schon wieder verschwunden: KidsDeal wurde von FamilyDeal übernommen, Gourmeo mit dem Wettbewerber Tablespots fusioniert und schließlich doch beerdigt. Ebenfalls abgewickelt wurde StylesClub, eine Shopping-Mall für das Übernetzwerk Facebook. So viel zur Negativliste. Auf der Positivliste stehen der Design-Shoppingclub Casacanda, der an Fab verkauft wurde, die Global Leads Group, die Holtzbrinck Digital, die Internet-Beteiligungsholding der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck, als Investor gewinnen konnte und die Auslandsarbeot für den Zimmervermittler airbnb. Der gewünschte weitere starke Inkubatoren-Player ist Springstar leider nicht geworden. Ist wohl auch nicht mehr zu erwarten: Hinter Kulissen soll nicht die beste Stimmung herrschen. Klaus Hommels und Oliver Jung sollen sollen laut Flurfunk die ein oder eine Meinungsverschiedenheit gehabt haben.
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