Springer verkauft Spieledienst gamigo an Samarion
Nach einer gefühlten Ewigkeit hat das Medienhaus Springer endlich einen Käufer für seine Onlinespiele-Plattform gamigo (www.gamigo.de) gefunden. Bereits Ende Februar dieses Jahres berichtete deutsche-startups.de exklusiv, das Springer nach einen Käufer für das Unternehmen sucht. Der Käufer heißt Samarion. Dabei handelt es sich laut Presseaussendung um einen “strategischen Investor im Bereich Online Gaming mit Sitz in Düsseldorf”. Samarion erwirbt 100 % der Gamigo-Anteile. Der Kaufpreis ist nicht bekannt. Das Unternehmen gehörte seit Januar 2009 zur Axel Springer AG. 2000 stieg das Medienhaus bei gamigo ein. Die Mehrheit an der Spielefirma übernahm Springer im September 2008.
Damals schien es, dass gamigo eine lange und glückliche Zukunft im Springer-Reiche haben könnte und sollte. „Gamigo agiert in einem stark wachsenden Marktsegment, wird seinen Umsatz dieses Jahr vervierfachen und ist profitabel. Damit ist Online-Gaming auf dem Weg, ein wichtiger Baustein im Rahmen der Digitalisierungsoffensive von Axel Springer zu werden”, sagte Jens Müffelmann von Springer zur Übernahme vor über drei Jahren. Und in den vergangenen Jahren schien man im Hause Springer – zumindest nach außen – immer sehr zufrieden zu sein mit der Entwicklung von gamigo. Anfang 2010 verkündete das Unternehmen: “2009 war ein überaus erfolgreiches Jahr für die Hamburger gamigo AG. Innerhalb der vergangenen zwölf Monate hat sich die Mitarbeiterzahl mehr als verdreifacht. Der Umsatz stieg im selben Zeitraum um beeindruckende 233 %”.
Konzentration aufs Kerngeschäft
Zum zehnten Geburtstag im Mai 2011 schließlich sagte Vorstand Markussen: “Durch eine weitsichtige Produktstrategie konnte der Umsatz in den letzten Jahren stets im zweistelligen Prozentbereich gesteigert werden. Auch für die Zukunft sehen wir ähnliche Wachstumsmöglichkeiten. Durch die weitere Internationalisierung, die Fokussierung auf bekannte Marken und weitere Steigerung der Produktqualität sehen wir uns gut für den Wettbewerb gerüstet”. Nun sieht Springer dies alles ganz anders! “Wir danken dem Management und den Mitarbeitern für ihren großen Einsatz, mit dem sie das Geschäft von Gamigo in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut haben”, sagt Müffelmann zum Verkauf. Das Medienhaus will sich im digitalen Geschäft weiter auf sein Kernkompetenzen konzentrieren – Inhalte-Portale, Marketing und Rubriken-Portale.
Das Problem bei gamigo war und ist vermutlich das Portfolio der Spieleplattform, die sich als “ein führender Anbieter von kostenlosen Onlinespielen, die als eigenständiger Client oder im Browser gespielt werden können” sieht. Über 20 Spiele bot gamigo seinen Nutzern zuletzt an, fulminante Blockbuster, die jeder Daddler kennt und liebt, sind darunter aber kaum zu finden. „Zusammen mit Samarion wollen wir uns stärker fokussieren und zukünftige Wachstumschancen, auch durch Konsolidierung unseres Marktsegments Online Gaming nutzen“ sagen Rainer Markussen und Patrick Streppel, Vorstände von Gamigo.
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